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Die Top Ten Software-Fehler 2012

Nicht nur manuelle Fehler können zu spektakulären IT-Ausfällen bzw. ebensolchen Folgen führen. Die Firma SQS Software Quality Systems machte für das Jahr 2012 eine Umfrage und dies sind nun die Top Ten der Software-Ausfälle 2012…

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10. Schaltjahr bringt Bezahlsysteme zum Stillstand

Cloud ist nicht unfehlbar: Ein Ausfall in den Cloud-Computing-Services eines führenden multinationalen Unternehmens beeinträchtigte sowohl Regierungen als auch Konsumenten – wegen des zusätzlichen Schaltjahrtags im Februar 2012. Die gleiche Schaltjahrespanne zog ein von Krankenversicherungen verwendetes australisches Bezahlsystem in Mitleidenschaft. Dadurch konnten 150.000 Patienten zwei Tage lang die Bezahlfunktion ihrer privaten Krankenversicherungskarte nicht mehr benutzen. Bitter vor allem für die, die nur behandelt werden, wenn sie valide sind.

9. Zu spät verschickte und nicht korrekte Stromrechnungen

Der völlig normale Dienstleistungswahnsinn: Ein australischer Energieversorger schickte Tausenden seiner Kunden Mahnungen für Rechnungen, die diese wegen eines Computer-Fehlers nicht erhalten hatten. Währenddessen zog ein deutsches Energieunternehmen bei 94.000 seiner Kunden zu viel Geld ein. Grund war ein Software-Fehler, der ohne Grund Kündigungsgebühren berechnete. Dies kostete den Versorger rund 1,7 Millionen Euro an Ausgleichszahlungen. Und ich möchte wetten, dass es die Leute viel nerven und Zeit gekostet hat, Ihr Geld zurück zu erhalten.

8. Glücksspieler verliert Gewinn an einen Computer-Virus

Kein Glückstag: Ein Glücksspieler, der davon ausging, mehr als eine Million US-Dollar gewonnen zu haben, ging trotz seines Überraschungsgewinns bei einem Online-Spiel am Ende vor Gericht fast leer aus. Ein Software-Fehler hatte die Gewinnsumme wesentlich höher dargestellt, als sie in Wirklichkeit war. Da dieser Ausnahmefall durch die allgemeinen Geschäftsbedingungen des Online-Games abgedeckt war, konnte der Spieler den zunächst angezeigten Gewinn juristisch nicht geltend machen. Das nenne ich wirklich mal dumm gelaufen. Wenigstens hatte er nicht gekündigt und/oder den Chef beschimpft in Annahme des kommenden Geldes.

7. Heftige Probleme mit neuem Steuersystem

Fast wie bei mir: Nach einem Upgrade ihrer Software-Systeme, das insgesamt über 1,3 Milliarden US-Dollar kostet, hatten US-Steuerbehörden mit gravierenden Problemen bei der Steuerrückerstattung zu kämpfen. Bei der Bearbeitung der elektronisch übermittelten Erstattungsanträge kam es zu erheblichen Verzögerungen. 85 Prozent der Rückzahlungen verspäteten sich um 23 Tage oder mehr. Ich warte immer noch auf Nachzahlungen aus 2010, vielleicht haben die ja die gleiche Software.

6. Zu wenig Sicherheitspersonal bei internationalem Sportwettkampf

Dem Computer Glauben ist gut, Kontrolle besser: Ein internes Problem eines Computersystems verursachte im vergangenen Sommer eine fehlerhafte Berechnung der benötigten Sicherheitsteams für eine internationale Sportveranstaltung. Die falsche Schichtplanung führte dazu, dass Soldaten als Sicherheitspersonal einspringen mussten. Ab jetzt wird hoffentlich zweimal gerechnet.

5. Software-Fehler einer Airline lässt Reisende stranden

Ein Hänger führt zum Warten: Gleich dreimal richtete ein Computerfehler im vergangenen Jahr bei einer US-amerikanischen Fluggesellschaft Chaos unter Tausenden von Reisenden an. Flüge wurden zum Teil um Stunden verzögert. Ein Hänger in der Abfertigungssoftware führte zu Hunderten verspäteter Flüge in den USA und weltweit. Ein zweistündiger Systemausfall hielt 636 von 5.679 angesetzten Flügen auf. Zehn Flüge wurden ganz gestrichen. Da ist man froh, dass das ein Computer des Bodenpersonals und nicht der Bordcomputer war.

4. Erneut Bedienprobleme bei US-Wahlen

Im Westen nichts Neues: Computerprobleme führten zu weitverbreiteten Beschwerden bei den US-Wahlen 2012, nachdem Bürger von zahlreichen Schwierigkeiten mit Wahlmaschinen berichteten. Ein Fehler beim Bedienen des Touchscreens führte zum Beispiel dazu, dass die Maschine die Kandidatenauswahl selbsttätig veränderte, die Wähler dies aber nicht mehr rückgängig machen oder anderweitig korrigieren konnten. Da wundern im Nachgang manch Wahlergebnisse nicht mehr.

3. Börsengang eines Social-Media-Giganten mit Hindernissen

Social aber nicht börsentauglich: Technologieprobleme beeinträchtigten den Handel mit Aktien eines großen Social-Media-Portals, nachdem wegen Software-Fehlern das System für den Aktienhandel Kaufgebote und -annullierungen nicht korrekt verarbeitete. So wurden Bestellungen entweder falsch oder gar nicht durchgeführt. Diese Panne beeinträchtigte den Handel mit nicht weniger als 30 Millionen Aktien. Vielleicht war das ein Warnzeichen, der Börse fernzubleiben.

2. Börse muss eigenen Börsengang zurückziehen

Ich sehe keinen Handel: Ein Börsenunternehmen sah sich gezwungen, seinen Börsengang über das hauseigene Handelssystem abzubrechen. Ursache war ein blamabler Computerfehler, der einen schwerwiegenden technischen Fehler auf der eigenen Handelsplattform verursachte. Das Problem trat sofort auf, als die Börse den Ticker der Aktie darstellen sollte und dabei nicht in die übliche kontinuierliche Handelsroutine überging. Dadurch kam der Handel mit der Aktie zum Erliegen, bevor er überhaupt begonnen hatte. Auch hiervielleicht ein Omen.

1. Software-Fehler kostet Börsenhändler 440 Millionen Dollar in 45 Minuten

Pleite in einer Minute: Die frisch installierte Software eines Börsenhandelsunternehmens verursachte einen Schaden von 440 Millionen US-Dollar, nachdem sie innerhalb von 45 Minuten eine große Menge von über hundert verschiedener Aktiensorten an- und wieder verkaufte. Ein fehlerhafter Software-Algorithmus erwarb die Aktien zum Marktpreis und stieß sie zu Angebotspreisen wieder ab, wodurch bei jeder einzelnen Transaktion mehrere Cents verloren gingen. Der rege Handel trieb die Preise der betroffenen Aktien schnell nach oben. Das führte zu spektakulären Verlusten des Börsenhändlers, als dieser die vorübergehend überbewerteten Aktien zu einem niedrigeren Preis wieder verkaufen musste. Zwei wichtige Dinge zeigt diese Studie. Zum einen sollte man immer auf ein gutes Qualitätsmanagement achten und Software vorm Einsatz testen. Zum anderen verdeutlicht es, wie abhängig wir von gut funktionierender IT, sei es Hard- oder Software abhängig geworden sind. Ruckelt es im Computer kann es schnell zu verheerenden Folgen kommen. Kunden ohne Strom, Kunden ohne Geld, Hospitäler ohne Informationen und, und, und. Die Liste ist erschreckend lang. Also Augen auf beim Software-Einsatz! Und hin und wieder mal den Kundendienst umgarnen, man weiß nie, wann der mal nützlich werden kann…

Mit Software-tauglich gespeicherten Grüßen,
Ulrike Rieß.

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