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Storage-Management: Flexibilität anstatt Starrsinn

Effizienz steht auf der IT-to-do-Liste über allem, gleich darunter steht Kosten sparen. Für IT-Leiter ist dies aber nur mit einem flexiblen und modularen Storage-Management zu erreichen. Nur mit einer modernen Verwaltung lassen sich die heutigen Aufgaben meistern. Transparente Tools ersetzen starre Strukturen.

Die Berkeley-Universität erwartet bis 2050 ein Datenaufkommen von über 4.400 ZByte. Die Zukunft könnte jedoch bereits sehr viel schneller erreicht werden (Grafik: Fujitsu / Data Landscape).
Die Berkeley-Universität erwartet bis 2050 ein Datenaufkommen von über 4.400 ZByte (Grafik: Fujitsu / Data Landscape).
Die unternehmensweite Datenspeicherung wird von diversen Faktoren beeinflusst. Die wachsende Datenmenge ist aber sicherlich einer der Hauptgründe, seine Speicherstrategie zu überdenken. IDC zufolge wurden letztes Jahr weltweit zirka 1,8 ZByte erzeugt und kopiert. 2009 waren es noch lediglich 0,8 ZByte. Analystenzahlen klingen immer so ein wenig nach Zukunftsmusik und sind wenig greifbar. Doch vor drei Jahren begann der Wechsel von 1- auf 2-TByte-Festplatten. Ein 2U flaches 8-Bay-Array unterstützte damals eine Bruttokapazität von bis zu 16 TByte. Heute wird ein entsprechendes System mit 3-TByte-Disks und einem Speichervolumen von 24 TByte geliefert.

»Ein kleines Video für eine Produkteinführung beansprucht, in ein paar Versionen gespeichert, schnell mal so viel Platz wie früher die Daten von 100.000 Kunden«, erklärt André M. Braun, Germany Sales Director Storage bei Dell. »Noch hält die stete Weiterentwicklung der herkömmlichen Speichertechnologien mit den Anforderungen einigermaßen Schritt. Aber die Unternehmen versuchen, die Datenflut mit Mitteln im Griff zu halten, die dafür nun mal nicht geschaffen wurden, und die für diese Aufgabe auf Dauer auch nicht tauglich sind. Es sollen mit Technologien von gestern, mit monolithischen und starren Infrastrukturen, die Aufgaben von morgen bewältigt werden. Das kann nicht gutgehen.«

Georgios Rimikis
»Bestehende monolithische Systeme müssen nicht zwangsläufig sofort auf das Abstellgleis geschoben werden«, schränkt Dr. Georgios Rimikis, Manager Solutions Strategy bei Hitachi Data Systems (HDS), ein. »Wir sehen derzeit viele Projekte, die monolithische Systeme mit neu beschafften modularen Systemen integrieren. Aktuelle Designs gehen jedoch genau diesen Weg: flexibel und skalierbar, und damit zukunftssicher – und nicht zuletzt kostengünstiger.«

Mehr Daten bedeutet laut Rimikis vor allem: »auf die Kostenbremse zu treten«. Die Kapitalkosten lassen sich durch eine bessere Ausnutzung der Infrastruktur senken, wie mit dynamischem Tiering, Dynamic-Provisioning und vor allem Virtualisierung. Auf Seite der Betriebskosten erreichen Unternehmen Einsparungen durch eine optimierte Verwaltung. Vor allem eine fortschreitende Automatisierung sowie ein einheitliches Management für Block-, File und Content-Daten sind hier strategische Faktoren.

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Fokusthema Migration

»Der Migrationsaufwand einer modularen, proprietären Umgebung kann erhebliche Implikationen auf den Umgang mit Datenwachstum bedeuten«, meint Rimikis. »Virtualisierungs-Technologien auf der Storage-Ebene helfen hier, künftigen Zugriff auf Daten sicherzustellen. Sie ermöglichen Technologiewechsel mit geringen Auswirkungen auf den operativen Betrieb. Unterbrechungsfreie Migrationen sind so die Regel, nicht die Ausnahme.« Zu beachten sei hier die Integration objektbasierter Storage-Lösungen. Besonders unstrukturierte Datenmengen wachsen stark in Unternehmen. Objektbasierte Storage-Lösungen verpacken Daten mit Metadaten und sollen so Dopplungen automatisch erkennen. »Auf diese Weise erleichtern sie nicht nur das sichere Archivieren, sondern auch das schnelle Auffinden von Daten«, erklärt Rimikis. »Damit leisten die Systeme einen Beitrag zur Kostensenkung.«

Robert Guzek
»Um den jetzigen und – noch wichtiger – den kommenden Anforderungen gerecht zu werden, müssen Migrationswege auch zukünftig einfach umsetzbar und ohne lange Migrationsphasen und den damit verbunden Einschränkungen des laufenden Betriebes sein«, argumentiert Robert Guzek, Eternus Business Management Germany bei Fujitsu. »Dabei müssen Unternehmen bei einer Investition immer die Kosten für einen Wechsel auf eine neue zukünftige Plattform mit berücksichtigen.« Es sei zu erwarten, dass die Migrationskosten und die damit verbundenen Anforderungen massiv zunehmen und sich höher auswirken können als das eigentliche Hardware-Investment. Bei arbeitsintensiven Migrationen besteht unter anderem ein erhöhtes Risiko einer Geschäftsunterbrechung. Eine Unterbrechung des Kerngeschäftsbetriebes kann schnell sehr kostspielig werden. »So beziffert eine Studie der PWC aus März 2012 den Ausfall der Kernarbeitszeit (»mainly staff time«) im Mittelstand umgerechnet mit rund 5.000 bis 9.000 Euro«, sagt Guzek. »Bei einen Ausfall über zwei bis vier Tage erhöht sich der Betrag schnell auf über 38.000 Euro, ohne die Berücksichtigung eines eventuellen zusätzlichen Imageschaden für das Unternehmen.«

Storage-Management: Entwicklungspotenzial in Unternehmen

Alfred Beblik
Storage-Management ist eine Pflichtaufgabe, um den »Laden am Laufen« zu halten. Der Trend zu höherer Modularisierung, mehr Flexibilität und Zukunftssicherheit ist nicht neu (siehe Effizientes Storage-Management), wird aber durch neue und steigende Anforderungen stetig neu befeuert. Die Herstellerseite ist durchaus bemüht, ein übergreifendes Management zu entwickeln. »Auf Anwenderseite werden diese Möglichkeiten noch nicht umfassend genutzt«, sagt Alfred Beblik, Consultant im Bereich Projekt Development beim Wiesbadener Storage-Distributor TIM. »Zum einen sind die Tools komplex in der Handhabung und zum anderen sind die Kosten ein Hinderungsgrund.«

Vor allem kleine und mittlere Unternehmen befinden sich hier in einem Nachteil. Zwar verfügen große Firmen über ein höheres Speichervolumina und sind damit gezwungen größere Synergiepotenziale zu erschließen. Sie haben aber den Vorteil, dass sie auch umfangreiche Projekte mit eigenen Ressourcen umsetzen können. In kleineren Unternehmen ist zwar das Fachwissen vorhanden, aber in der Regel nicht genug Ressourcen.

Stefan von Dreusche
Eine Speicherlösung die auch in KMUs besteht, muss laut Stefan von Dreusche, Director Central Europe bei DataCore Software, daher flexibel und vor allem einfach sein: »Bei unserer Entwicklung galt intern: "Wer Windows administrieren kann, soll auch mit `SANsymphony-V´ klar kommen.« Wobei der Storage-Administrator für von Dreusche eine vermutlich aussterbende Spezies ist. Die ganze Organisationsstruktur im Rechenzentrum ändere sich durch die Virtualisierung von Server und Storage bzw. durch die private Cloud. »Dem muss ein Storage-Management-Produkt Rechnung tragen«, erklärt von Dreusche. »Automation ist natürlich das Stichwort. Auch in großen Cloud-Umgebungen müssen manuelle Eingriffe für hunderte oder tausende virtuelle Maschinen durch Gruppenbefehle reduziert werden. Test-, Analyse- und Billing-Funktionen müssen integriert sein.«

Letztendlich sind sich Enterprise-Umgebungen sowie KMUs recht ähnlich: Leistung, Verfügbarkeit und Sicherheit sind hier wie dort wichtige Faktoren. Bei größeren Firmen und Konzernen wird noch mehr Wert auf redundante Datenhaltung und einen unterbrechungsfreien Betrieb Wert gelegt. Bei allen ist zu beobachten, dass die längerfristige Strategie und das Kosten/Nutzen-Verhalten mehr Beachtung finden als früher.

»Die Storage-Architektur der Zukunft beginnt sich aktuell schon abzuzeichnen«, sagt TIM-Consultant Beblik. »Es werden vermehrt Funktionalitäten benötigt, die über die klassische Bereitstellung von Kapazität und Verfügbarkeit hinaus gehen. Die Systeme müssen von der Effizienz deutlich zulegen. Ein weiterer sehr wichtiger Punkt wird zunehmend die einfache Administrierbarkeit der Systeme.« Die Überwachung bzw. der Ausbau des Speicher-Equipments muss ohne großen Aufwand beherrschbar sein. Nur so lassen sich die vorhandenen Ressourcen effektiv nutzen und ein Mehrwert für das Unternehmen erzielen, egal wie schnell das eigene Datenwachstum voranschreitet. Um sich für die Zukunft perfekt aufzustellen, müssen Unternehmen aber den persönlichen Bedarf genau analysieren. Hier helfen unter anderem Storage-Monitoring-Tools.

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