Anzeige

Irre: 1 TByte kostenloser Cloud-Storage bei Yunio.com

Lizenzbedingungen bislang nur in chinesisch/mandarin (Bild: Yunio.com)
Lizenzbedingungen bislang nur in chinesisch/mandarin (Bild: Yunio.com)
Wem die Angebote an kostenlosen Cloud-Storage-Plätzen – beispielsweise bei Dropbox, Mega, copy.com, Box, TeamDrive, Wuala etc. – nicht mehr reichen, bekommt jetzt beim chinesischen Anbieter Yunio.com satte 1 TByte angeboten. Auch Yunio.com startete 2011 mit einem Kostenlos-Angebot von 5 GByte. Aber das reicht heutzutage anscheinend nicht mehr, um die Massen zu begeistern.

So wurde das Angebot fluggs auf 1 TByte erhöht. Die Offerte richtet sich zwar klar an chinesische Anwender, ist aber auch hierzulande nutzbar. Freilich muss man ein paar kleine Einschränkungen hinnehmen. So ist das sogenannte Kleingedruckte, also die Lizenzbedingungen, nur in Mandarin verfügbar. Das gilt auch für die FAQs. Allerdings ist die Bedieneroberfläche, wenn man den Button für die Englisch-Darstellung gefunden hat, ziemlich selbsterklärend.

Anzeige

Auch Daten in den USA vor unerwünschten Zugriffen nicht geschützt

Bernhard Wöbker, CEO, Brainloop
Bernhard Wöbker, CEO, Brainloop
Wer also kein Problem mit seinen Privatdaten bei einem chinesischen Anbieter hat, kann das Unternehmen einbeziehen. Anders ist es, wenn Unternehmen beginnen sollten, damit zu liebäugeln. »Es steigt die Verlockung, sich den Komfort des einfachen Cloud-Speichers auch für die Arbeit zu Nutze zu machen. Doch davon kann man nur dringend abraten«, meint Bernhard Wöbker, CEO von Brainloop. Das Münchner Softwarehaus offeriert eine hochsichere Plattform für Unternehmen zum Dokumenten- und Datenaustausch.

»Die Erfahrungen der letzten Zeit, dass auch die Daten in den USA vor unerwünschten Zugriffen nicht geschützt sind, sollten zu Vorsicht raten. Nicht nur, weil Yunio.com ein chinesischer Anbieter ist, sondern weil Firmendaten (und vertrauliche private Informationen) generell nichts in kostenlosen Online-Speichern zu suchen haben«, betont Wöbker. »Zwar versuchen sich einige Anbieter den Anstrich von Unternehmenstauglichkeit zu geben, indem sie rudimentäre Verwaltungsfunktionen für Firmenaccounts einführen, diese kann man jedoch nur als Feigenblatt bezeichnen. Eine zentrale Löschfunktion für Accounts hilft nicht mehr, wenn der Account gehackt wurde, das Passwort mit dem Mitarbeiter bereits das Unternehmen verlassen hat oder die falschen Mitarbeiter Zugriff erhalten haben.«

Unternehmen, die online Daten austauschen wollen, müssen Wöbkers Meinung nach auf sichere und Compliance-konforme Alternativen ausweichen: »Dazu gehört die freie Wahl der Server-Standorte, verschlüsselte Verbindungen, Schutz vor Zugriffen auch von Administratoren usw. Einfache Bedienung, keine Kosten und riesiger Speicherplatz sind nicht die Argumente, die für Unternehmen wichtig sind.«

Dropbox wurde vor wenigen Tagen von DDoS-Attacke geplagt

Wöbker hat natürlich nicht ganz Unrecht. Denn ganz aktuell wurde bekannt, dass der Cloud-Dienst Dropbox der Nacht vom 10. zum 11. Januar 2104 von einer DDoS-Attacke angegriffen wurde. Der Dienst war rund zwei Stunden nicht erreichbar, danach ging wieder alles, doch nur kurzzeitig.

Es sind zwar laut Dropbox keine Daten entwendet worden, aber der Dienst war auch am gestrigen Sonntag nur eingeschränkt nutzbar. So haben einige Nutzer schon Probleme beim Einloggen, andere sagen, dass sich Fotos nicht teilen lassen.

.
Anzeige