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Knüller mit 2,8 GByte/s: Intel steigt in PCIe-Flash-Markt ein

PCIe-Flash-Familie mit dem neuen NVMe-Interface (Bild: Intel)PCIe-Flash-Familie mit dem neuen NVMe-Interface (Bild: Intel)Der Prozessormarktführer Intel will mit Flash-Lösungen im Rechenzentrum endlich richtig aufschlagen. In den USA wurden drei Serien angekündigt. Im 2,5-Zoll-Format die Serien »DC P3500« (früherer Codename »Pleasantdale«, mit 400 GByte, 1,2 und 2,0 TByte) und »DC P3600« (400 und 800 GByte sowie 1,2, 1,6 und 2,0 TByte) sowie die Einbaukarte »DC P3700« (Codename »Fultondale«, mit 400 und 800 GByte sowie 1,6 und 2,0 TByte). Während die P3500 mit 0,3 Drive-Writes-Per-Day eher für leseorientierte Applikationen konzipiert ist, ist die P3600-Serie mit drei Drive-Writes-Per-Day für gemischte Workloads und die P3700-Serie mit zehn Drive-Writes-Per-Day für extreme transaktionsorientierte Anwendungen gedacht.

Gemeinsam ist allen Modellen die PCIe-Schnittstelle. Damit ist klar, dass sie Intel sehr gerne in unmittelbarster Nähe zur CPU des Servers sehen möchte. Alle Modelle brillieren deshalb mit beeindruckenden Transferraten: Von 2,5 bis 2,8 GByte/s beim Lesen und von 1,7 bis 1,9 GByte beim Schreiben reicht hier die von Intel angegebene Bandbreite. Damit katapultiert sich Intel an die Spitze der PCIe-Flash-Lösungen. (Auch wenn man beim Kapazitätsangebot mit maximal 2 TByte im Normalbereich bleibt.)

Flash: PCIe-SSDs stechen SATA-SSDs ganz klar aus

Man muss das mal im Kontext sehen: Schnelle SSDs mit SATA-Schnittstelle bringen es typischerweise auf 500 bis 600 MByte/s. PCIe fegt hier mit einem regelrechten Geschwindigkeitsrausch rein. Intel setzt beim PCI-Express-Controller auf die NVMe-Technologie (Non-Volatile Memory Express), die das Gros der Behinderungen durch Latenzzeiten bei klassischen Festplatten-Schnittstellen ausschaltet.

Das resultiert denn auch in beeindruckenden I/O-Raten: 450.000 bis 460.000 IOPS spezifiziert hier Intel. Das bedeutet für Administratoren, die ihren transaktionsorientierten Anwendungen endlich Beine machen wollen: Ein Spitzenmodell vom Typ P3700 kann bis zu sieben SATA-SSDs, die über einen HBA (Host Bus Adapter) zusammengeschaltet sind, ersetzen – oder bis zu 2.300 Highend-Festplatten mit 15.000 U/min (mit typischerweise 200 IOPS)

NVMe-Schnittstellen-Technologie für weniger Latenz

Vor allem die nun von Intel – und damit von einem Marktführer – eingesetzte NVMe-Technologie könnte einen Durchbruch bewirken, und die Konkurrenten freilich auch durcheinander bringen. Denn bislang hat Marktbeobachtern zufolgen nur Samsung Electronics eine NVMe-basierende SSD herausgebracht, die Dell in ihrem »PowerEdge R920«-Server einsetzt. Das war’s. Der Rest der PCIe-Flash-Phalanx setzt auf proprietäre Lösungen.

Der NVMe-Standard wurde erstmals 2011 veröffentlicht, dann gab es von NVMe Consortium nochmal ein Update in 2012. Es gibt jetzt Treiber für Linux und Windows. Treiber für VMware, Solaris and UEFI (Unified Extensible Firmware Interface) sollen unterwegs sein. Das NVMe-Ecosystem scheint sich also langsam zu entwickeln – und die neuen Modelle von Intel dürften hier ein klarer Antreiber sein.

Wann die neuen Intel-Flash-Lösungen hierzulande verfügbar sind, ist nicht bekannt. Die Listenpreise der Intel-Neuheiten beginnen in den USA bei 560 US-Dollar

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