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Cloud – Eine Wolke für jeden Bedarf

IDC-Analysten zufolge entfallen bis 2012 zehn Prozent aller IT-Ausgaben weltweit auf Angebote wie Software-as-a-Service oder Online-Speicher. Mit Cloud-Computing wird die IT zu einer Dienstleistung, wie sie durch Utility-Computing oder Storage-on-Demand bereits vorgezeichnet ist. Firmen können nun wählen, ob und wie viel Cloud sie einsetzen wollen.

Von Alexander Wallner, Netapp

Bild: Netapp
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Cloud-Computing verspricht für die IT flexible Skalierbarkeit, Bezahlung nach Bedarf und berechenbare Kostenstrukturen bei verbessertem Datenzugriff. Aus kaufmännischer Sicht bietet das den Vorteil, dass Unternehmen Kapital durch betriebliche Aufwendungen ersetzen und mehr Produktivität und Innovation bei geringeren Kosten erzielen können. Cloud-Computing ist die Bereitstellung von IT-Dienstleistungen nach Bedarf, kurz »IT as a Service« (ITaaS), wie sie etwa T-Systems mit der Plattform »Dynamic Services« bietet. Das Endprodukt sind Deinstleistungen, die sich nach Infrastruktur, Plattform, Software und Storage einteilen lassen.

Cloud-Services

»Infrastructure as a Service« (IaaS) repräsentiert das Grundgeflecht an Servern, Storage, Netzwerk, Management und Reporting, ohne das keine IT auskommt. Externe Dienstleister führen das seit jeher im Programm. Bei »Platform as a Service« (PaaS) werden Bausteine für Applikationen und Standards so bereitgestellt, dass der Nutzer keinerlei hardware- oder netzwerkbedingten Beschränkungen unterliegt. Cloud-Services dieser Art verfolgen unter anderem Force.com, Azure mit Microsoft als Investor im Rücken und Amazon mit »Elastic Cloud-Computing« (EC2). »Software as a Service« (SaaS) liefert Applikationszugriff über das Internet, wie etwa von Google Apps bekannt. »Storage as a Service« (SaaS) schließlich steht für klassische Datenspeicheraufgaben vom Speicherplatz über die Datensicherheit bis hin zum Archiv wie sie unter anderem Iron Mountain Digital im Programm hat.

Eine Wolke kann privat sein, wenn sie sich auf das Ökosystem von Endnutzern, Partnern und/oder Kunden beschränkt, die mit einem Unternehmen unmittelbar in Verbindung stehen. Sie kann aber auch öffentlich sein, das heißt jeder Mensch mit einem Internetzugang kann sie prinzipiell nutzen.

Während IT-Newcomer wie Google und Amazon mehr oder weniger auffällig bereits Schlüsselpositionen bei diesen externen Dienstleistungen besetzen, investieren etablierte IT-Hersteller wie Microsoft und IBM Milliarden. Mit Grund: Analysten von Saugatuck Technology prognostizieren, dass Unternehmen bis 2013 mindestens 20 Prozent der ursprünglich intern erledigten IT-Aufgaben auslagern wollen. Dabei wird auch dieser Markt um Standards nicht herumkommen. Was den Speicher anbelangt, wurde der Handlungsbedarf in der Industrie bereits erkannt und konkretisiert. Die Storage Networking Industry Association (SNIA) gab im Oktober 2009 die Gründung ihrer »Cloud Storage Initiative« bekannt. Diese ergänzt die technische Arbeit der »Cloud Storage Technical Working Group« auf der Kommunikationsebene.

Kontrollierte Risiken

Neben der technischen Normierung sollte die kaufmännisch-vertragliche Seite nicht vergessen werden. Unsicherheiten lassen sich nur dadurch ausschalten, dass der Einkäufer vom Dienstleister einen Leistungsnachweis erhält und nachvollziehen kann, was wofür bezahlt wird. Es empfiehlt sich, etwa folgende Punkte mit dem Cloud-Provider zu regeln und die Zusagen schriftlich zu fixieren:

  • Service-Level: Die Performance von Applikationen oder Transaktionen etwa in Form von Antwortzeiten oder Datendurchsatzraten sollte durchgängig konsistent sein.
  • Datenschutz: Wer im Auftrag Dritter Daten speichert und verwaltet, kann von Rechts wegen gezwungen werden, ohne Wissen und Zustimmung des Eigentümers Daten offenzulegen. Wie geht der Provider damit um?
  • Compliance: Unternehmen kennen die für sie geltenden allgemeinen und branchenspezifischen Vorschriften zur Datenhaltung genau. Anbieter von Cloud-Services sollten auch dieses Thema für ihre Kunden im Griff haben, im Zweifel sollte der Kunde explizit nachfragen.
  • Eigentum an den Daten: Ist ein Unternehmen auch dann noch Eigentümer seiner Daten, wenn sie in einer Cloud gespeichert werden? Die Frage ist längst nicht so trivial, wie sie klingt. Der bekannteste Fall ist Facebook: Der private Cloud-Anbieter wollte seine Nutzungsbedingungen dahingehend ändern, dass die Daten ehemaliger Nutzer gespeichert bleiben.
  • Datenmobilität: Im Mittelpunkt stehen Fragen der Austauschbarkeit von Daten zwischen Cloud-Services, Datenrückgabe nach Beendigung des Geschäftsverhältnisses, Format der Datenübergabe und lückenlose Vernichtung aller Kopien.

Das richtige Cloud-Modell

Grafik: Netapp
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Eine pauschale Antwort auf die Frage nach dem richtigen Modell gibt es nicht. Zu verschieden sind Anforderungen und Bedarf und nicht zuletzt auch der gefühlte Grad an Vertrauen in die Sicherheit und Verlässlichkeit einer »fremden« IT und deren Anbieter. Neu gegründete Firmen werden unter Umständen überhaupt keine hauseigene IT mehr haben und ganz auf Auslagerung setzen. Das ist der Idealfall der grünen Wiese, auf der sich wunderbar planen lässt. Ganz anders sieht es bei bestehenden Strukturen aus. Wer am Aufbau einer privaten Cloud-Infrastruktur arbeitet, wird sein Rechenzentrum Schritt für Schritt umwandeln und vorhandene IT-Ressourcen weiter nutzen. Dadurch entstehen hybride Rechenzentren aus herkömmlichen und Cloud-Infrastrukturen, die nebeneinander existieren (müssen) und möglicherweise auch neue Qualifikationen und neue Methoden für einen effizienten Betrieb verlangen.

Das Potenzial der Wolke als mobiler Reserve sollte nicht unterschätzt werden: Vorübergehende oder ungeplante Kapazitätsengpässe lassen sich schnell, unkompliziert und ausgabenwirksam mit externen Ressourcen umsetzen. Auch Entwicklung, Test und ähnliche Szenarien sind mit Cloud-Services einfach abzudecken. Dies hat auch einen positiven Effekt auf die Produktivität und Aktionsfähigkeit der Teams. Für Cloud-Einsteiger bieten sich ausgereifte Dienstleistungen wie etwa der E-Mail-Service oder auch SAP an. Darüber hinaus empfiehlt es sich jedoch auch, die interne IT-Infrastruktur auf das entsprechende Potenzial zu prüfen.

IT im Wandel

Bei all diesen Überlegungen stellt sich die Frage nach der Rolle, die eine IT-Organisation bei der Umsetzung der Geschäftsmodelle ihres Unternehmen künftig spielt. Wie lassen sich Geschwindigkeit und Agilität verbessern? Wie können Fixkosten gesenkt werden? Sind IT-Fachkräfte mit anderen Kenntnissen nötig? Fragen wie diese müssen beantwortet werden. IT-Manager sollten die Möglichkeiten ausloten und eng mit anderen Fachabteilungen im Hause zusammenarbeiten, um herauszufinden, welche Dienstleistungen am besten zu den eigenen Anforderungen passen und mögliche Lücken im IT-Portfolio schließen könnten.

Auch bei Cloud-Computing gilt: Gut geplant ist halb gewonnen. Der erste Schritt ist eine Evaluierung zur optimalen Nutzung im Unternehmen. Die Prozesse sollten einfach, reproduzierbar und vorteilhaft für das eigene Business sein. Es ist zu klären, welche Dienstleistungen sich überhaupt in die Wolke verlagern lassen und welche intern bleiben müssen. Hierfür ist zu definieren, welche Systeme und Services für das Unternehmen überlebensnotwendig sind oder wichtiges geistiges Eigentum enthalten. Je höher die Risikoeinstufung, desto geringer die Eignung für die Verlagerung. Am Ende sollte eine Beschaffungsstrategie stehen, mit der sich das gewünschte Maß an Skalierbarkeit, Flexibilität und Kosteneinsparung umsetzen lässt, einschließlich aller Maßnahmen der Absicherung wie Dateneigentum und Datenmobilität, Compliance und weiterer Aspekte herkömmlicher IT-Verträge. Die Gestaltungsmöglichkeiten der IT haben mit Cloud-Computing deutlich gewonnen.

Weitere Informationen
Netapp Deutschland GmbH
Bretonischer Ring 6, 85630 Grasbrunn
Tel.: + 49 (0) 89 - 900 59 40, Fax: + 49 (0) 89 - 900 59 45 00
Vita Autor

Alexander Wallner ist als Senior Director Germany geschäftsführend für NetApp Deutschland zuständig. In dieser Position verantwortet er sämtliche Vertriebsaktivitäten in der für Netapp größten Region innerhalb Europas.


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