Druck rund um die Uhr
Die Donauwörther Staudigl-Druck nutzt neben Vmware »ESX vSphere« den Storage-Hypervisor »SANsymphony-V« von Datacore, um die Leistungsfähigkeit und 24-Stunden-Verfügbarkeit seiner Produktionssysteme sicherzustellen. Mit der virtuellen Infrastruktur wurden 30 Prozent der Stromkosten eingespart und das Backup-Fenster halbiert.
Von Verena Simon, Konzept PR
Die Druckbranche unterlag in den letzten 15 Jahren Veränderungen wie kaum ein anderer Markt. Staudigl-Druck aus dem bayrisch-schwäbischen Donauwörth meisterte diese Herausforderungen erfolgreich: Der Umsatz wurde in diesem Zeitraum in etwa verdoppelt, die Belegschaft wuchs kontinuierlich auf rund 180 Mitarbeiter. Das mittelständische Unternehmen ist heute beim Plakatdruck Marktführer in Süddeutschland und mit rund 15 Millionen Exemplaren zweitgrößter Produzent für Bildkalender in der Bundesrepublik. Grundlage dieser Geschäftsentwicklung sind die ständigen Investitionen in hochwertige Druck- und IT-Technologien und deren kreative Umsetzung.
Systeme für Offsetproduktion, Design, Lager und Logistik sowie Vertrieb werden daher beim Mittelständler auf dem neuesten Stand gehalten und erneuert. Bestellung, Anmietung und Platzierung von Plakaten können Kunden über einen Webshop-Partner erledigen. Dies erfordert einen 24x6-Geschäftsbetrieb mit 3-Schicht-Produktion, der die Anforderungen an die Informationssysteme drastisch gesteigert hat. Hochverfügbarkeit, Flexibilität und Produktivität sämtlicher Systeme muss garantiert sein.»Die Laufzeit von Aufträgen sinkt stetig, gleichzeitig müssen wir aber Kapazitäten vorhalten, da wesentlich mehr Aufträge zur gleichen Zeit die Produktion durchlaufen als vor Jahren«, sagt IT-Leiter Christian Waldenmeier, der ein Team von acht Mitarbeitern führt. »Die Anforderung nach flexibler Ressourcen-Erweiterung, ständiger Hochverfügbarkeit, hoher Performance und zentraler Administration haben deshalb unsere Entscheidung für die Speichervirtualisierung mit DataCore `SANsymphony-V´ vorangetrieben.«
Zentrale Systeme gefordert
Vor dem Umstieg auf den Storage-Hypervisor von Datacore kämpfte man mit einer dezentralen Speicherlandschaft mit direkt angebundenem Plattenspeicher und diversen NAS- und RAID-Systemen verschiedener Hersteller. Mit dem Direct-Attached-Storage (DAS) war es nicht möglich, Speicher-Ressourcen unterschiedlichen Systemen flexibel zur Verfügung zu stellen. Kapazitätserweiterungen bei Engpässen gestalteten sich aufwändig, während andernorts Speicherplatz ungenutzt blieb. Auch konnte die Datenhaltung nicht redundant organisiert werden, was nicht nur zu unvorhergesehenen Ausfällen führte, sondern auch bei Firmware- und Software-Updates und ohnehin geringen Wartungsfenstern eine Unterbrechung darstellte. Die Unmöglichkeit Tests und Analysen durchzuführen, erhöhte das Vertrauen in diese Firmware-Updates dabei nicht.
Insgesamt gestaltete sich das Handling der Speicherumgebung mit wachsender Größe ineffektiv. Die Administration der verschiedenen Systeme erforderte zum einen viel spezialisiertes Know-how, zum anderen mussten unterschiedliche Wartungspläne und Garantieverträge gepflegt werden. Weil die Laufzeit der Systeme endete, war Handeln gefordert. Für die wachsenden Anforderungen sollte dabei eine zentrale Lösung gefunden werden, die zudem auch die geplante Einführung von VMware »ESX vSphere« unterstützte.
Diese neue, strategische Speicherlösung – diverse Hard- und Software-Ansätze wurden evaluiert – lernte man auf einem Informationstag des Dienstleisters Kutzschbach Electronic kennen. Das auf den Mittelstand fokussierte Systemhaus deckt Server- und Desktop-Virtualisierung mit Partnern wie Vmware und Citrix ab, bei der Speichervirtualisierung arbeitet man mit Datacore zusammen.
Der Storage-Hypervisor
Datacore Sansymphony-V erledigt für Storage, was Vmware und Citrix für Server und Desktop tun. Der Storage-Hypervisor ermöglicht die Zusammenführung heterogener Speicher-Hardware unabhängig von Typ, Hersteller oder Technologie. Zentral und flexibel können virtuelle Speicherlaufwerke beliebiger Größe physischen oder virtuellen Maschinen zur Verfügung gestellt werden und mit Funktionen aufgewertet werden, welche die Hardware nur systemspezifisch oder gar nicht leistet: systemübergreifende synchrone Spiegelung (Mirroring) mit automatischem Failover, asynchrone Replikation, Snapshots, Zugriffsbeschleunigung durch Caching, kontinuierliche Datensicherung CDP, Auslastungsoptimierung (Thin Provisioning) sowie eine automatische Speicherklassifizierung (Auto-Tiering) für die effizienteste Datenvorhaltung zwischen Speichermedien von SATA-Disks bis hin zu SSD.
»Die Storage-Virtualisierung mit Sansymphony-V ist eine ideale Ergänzung für Desktop- und Servervirtualisierung und ein geeigneter Ansatz, um Speicher zu konsolidieren und zukunftsfähig zu machen«, sagt Andreas Fischer, Leitung Systemvertrieb bei Kutzschbach. »Gerade für einen Mittelständler wie Staudigl-Druck ist es wichtig, dass er sich auf das Kerngeschäft konzentrieren kann. Wir arbeiten daran, unsere Kunden vom Hemmschuh der komplexen IT zu befreien und liefern hierfür von der Analyse, einem maßgeschneiderten Konzept bis hin zur wirtschaftlichen Umsetzung und Wartung alles aus einer Hand.«
Das Projekt
Nach rund drei Monaten Auswahlprozess waren die Verantwortlichen bei Staudigl-Druck vom Gesamtpaket und dem Preis-/Leistungsverhältnis überzeugt und beauftragten die Kutzschbach-Spezialisten. Zwei Monate später waren die Vorbereitungen, vom Bestellen der Hardware über das Aufsetzen der Systeme und Migration von Daten, abgeschlossen und die Installation vor Ort wurde durchgeführt.
In getrennten Brandschutzzonen läuft Sansymphony-V R8 auf je einem HP »DL380G7«-Server. Pro Datacore-Server ist eine HP »Storage Works MSA P2000G3« (Fibre Channel) mit 24 Erweiterungs-Shelfs »D2700« und jeweils 25 SAS-Spindeln angebunden, wodurch pro Seite rund 16,4 TByte Nettokapazität zur Verfügung stehen. Die Storage-Server sind für die Synchronisierung direkt über Fibre Channel miteinander verbunden und wie die Disk-Komponenten redundant an die Fibre-Channel-Fabric angeschlossen.
Im Front-End läuft Vmware ESX Vsphere 4.1 auf zwei HP Blade-Servern »B460« sowie einem HP »DL380G7«-System in einer hochverfügbaren Cluster-Konfiguration Wobei nicht nur die Daten über den Datacore-Spiegel redundant vorgehalten werden, sondern auch die Datenpfade für den Zugriff auf die LUN redundant eingerichtet sind. Rund 20 virtuelle Maschinen belegen 3,5 TByte des Datacore-Speichers, darüber hinaus greifen drei weitere physische Server über Sansymphony-V auf das SAN zu. Diese laufen unter der Linux-Distribution »CentOS« bzw. »Windows Server 2003 R2« und belegen aktuell 6,5 TByte. Mit der Server-Farm werden unter anderem Microsoft Exchange und SQL, eine 4D-Datenbank, MySQL, Webserver und ERP-Systeme zentral bereitgestellt.
Nach der gründlichen Vorbereitung verlief die Installation problemlos, wobei man positiv wahrgenommen hat, dass sämtliche Hard- und Software-Komponenten von Datacore und Kutzschbach auf Kompatibilität geprüft wurden. Staudigl-Druck hat Sansymphony-V zudem mit einem drei Jahre-Support-Vertrag lizensiert, der bislang nicht in Anspruch genommen werden musste.
Bei Staudigl-Druck lobt man die intuitive und gut verständliche Handhabung der Sansymphony-V-Software, die man derzeit für die Bereitstellung virtueller Laufwerke mit synchroner Spiegelung nutzt. Die geforderte Hochverfügbarkeit wird so durch die redundante Datenhaltung in getrennten Brandschutzzonen gewährleistet. Weitere Funktionen wie Snapshots und CDP sollen in Kürze integriert werden.
Ein weiterer Mehrwert liegt in der Geschwindigkeitssteigerung des Datenzugriffs und der zentralen Administration der Lösung. Beispielsweise konnte die Gesamtzeit des Backups aller Server von zwölf auf sechs Stunden reduziert werden. Durch die Konsolidierung mit Vmware und Datacore wurde auch der Energieverbrauch im Rechenzentrum um 30 Prozent gesenkt.
»Die Virtualisierungsprodukte von Vmware und Datacore greifen bei uns optimal ineinander und wir können die Vorteile vollständig ausnutzen«. freut sich IT-Leiter Waldenmeier. »Es ist uns möglich, ohne großen Administrationsaufwand Speicher über Sansymphony-V virtuell aufzurüsten, virtuelle Maschinen zu verschieben und somit Firmware- und Produkt-Updates im laufenden Betrieb durchzuführen. Wir spielen jetzt mit dem Gedanken, Desktop-Virtualisierung und eine Erweiterung unserer virtuellen Infrastruktur durchzuführen. Dazu haben wir mit Datacore eine optimale Lösung implementiert, die es uns dank ihrer Hardware-Unabhängigkeit und Flexibilität erlaubt, in die verschiedensten Richtungen zu denken und zukunftsweisende Konzepte umzusetzen.«
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