Datenpannen 2014: verrückte Top-10-Liste von Kroll Ontrack
Daten verschwinden immer wieder mal – aber die Ursachen ändern sich. Die Datenmengen wachsen exponentiell, und immer mehr wichtigere Unternehmensdaten wandern auf Mobilgeräte. Das hat Auswirkungen auf die vom Datenretter Kroll Ontrack zusammengestellte Top-10-Hitliste der skurrilsten Datenverluste im Jahr 2014.
Datenrettung von einer Festplatte (Bild: Kroll Ontrack)»Wir bei Kroll Ontrack sind stolz darauf, Retter in der Not zu sein, wenn mal wieder alles schief läuft«, bekundet Peter Böhret, Managing Director bei Kroll Ontrack in Böblingen. »Als weltweiter Marktführer im Bereich Datenrettung nutzen wir unsere hochmodernen Wiederherstellungslösungen dazu, gegen jegliche Art von Datenverlust anzukämpfen – egal ob die Daten nun gelöscht wurden, ein Laufwerk korrupt ist, die Daten nicht mehr gefunden werden können oder nicht mehr auf sie zugegriffen werden kann. Wir haben schon nahezu alles gesehen und geben daher nie die Hoffnung auf. Diese Einstellung sorgt dafür, dass wir selbst im Angesicht der schlimmsten Datenkatastrophen erfolgreich bleiben.«
Die von Kroll Ontrack zusammengestellte Top-10-Hitliste der skurrilsten Datenverluste im Jahr 2014 ist vor allem vom Trend zu Mobilgeräten geprägt. Zum einen befinden sich dort immer mehr wichtigere Unternehmensdaten darauf. Und zum anderen werden auch darauf befindliche private Daten – wie beispielsweise Fotos – für Privatanwender immer wichtiger.
Datenretter im Einsatz: die skurrilsten Datenverluste 2014
Platz 10: Feuer und Daten gelöscht (Deutschland): Bei einem Brand rechnet man nicht unbedingt mit einem Datenverlust durch Wasser. Doch einem Feuerwehrmann ist genau das passiert, als er sein »Nokia Lumia 610«-Smartphone bei einem Einsatz dabei hatte. Durch das Löschwasser wurde das Gerät so stark beschädigt, dass alle Daten, inklusive der Fotos von Freunden und Familie, verloren waren. Doch die Datenrettungs-Experten konnten alle Fotos erfolgreich wiederherstellen – ganze 732 an der Zahl.
Platz 9: Nicht nur Nerven können zusammenbrechen (USA): Eine US-amerikanische Firma wollte ihre IT-Infrastruktur erneuern und bekam daher ein komplett neues Storage-Array, das bereits auf seinen Einsatz im Serverraum wartete. Doch einen Tag vor Anschluss des neuen Arrays brach das alte zusammen – der Zugriff auf kritische Unternehmensdaten war auf einen Schlag verloren. Der IT-Admin verständigte Datenrettungsspezialisten – und so nahm doch alles noch ein gutes Ende.
Platz 8: Fährunglückt (Norwegen): Auch Wikinger können Opfer eines Datenverlusts werden – oder zumindest ihre Nachfahren. So meldete sich ein Norweger nach einem Fährunglück bei Kroll Ontrack, weil sein Fotoapparat über eine Stunde im eiskalten Wasser des Atlantiks lag. Dass das der Speicherkarte nicht unbedingt gut tat, zeigte sich schnell – starke Korrosion und ein totaler Datenverlust waren die Folge. Trotzdem konnten die Datenrettungsspezialisten alle Fotos wiederherstellen.
Platz 7: Hundefutter (USA): Hunde kauen gerne auf den unterschiedlichsten Dingen herum. Dumm nur, wenn es sich dabei um einen USB-Stick mit wichtigen Daten handelt. Aber auch die tiefsten Bissspuren stellten für die Experten von Kroll Ontrack kein Hindernis da. Alle Daten konnten vollständig gerettet werden.
Platz 6: Puzzlespiel (USA): Manchmal erfahren die Datenrettungsspezialisten in den Laboren von Kroll Ontrack nicht, was hinter einem Datenverlust steckt. So auch in diesem Fall: Ein Microsoft Surface Tablet traf im Labor ein, komplett in kleine Stücke zerschmettert; keiner weiß bis heute, warum. Letztendlich egal – die Experten konnten 100 Prozent der Daten wiederherstellen.
Platz 5: Weggespült (Bosnien-Herzegowina): Hochwasser und Springfluten sind eine der unberechenbarsten Naturgewalten. Diese Erfahrung musste ein Unternehmen aus dem Balkanstaat machen, als eine Springflut den RAID-Server aus dem Gebäude spülte. Erst nach zwei Wochen wurde das Gerät wieder gefunden – unter Wasser und 100 Meter vom ursprünglichen Standort entfernt. Doch Kroll Ontrack konnte die Daten vollständig retten.
Platz 4: Daten im Kreuzfeuer (USA): Wenn Daten vorsätzlich verloren gehen, steckt dahinter meist Vorsatz. So verschafften sich dieses Jahr Hacker zum Netzwerk eines Hotels Zugang und löschten auf 35 LUNs (virtuellen Festplatten) nicht nur alle aktiven Daten, sondern auch die Backups. Einem Team aus Datenrettungsingenieuren, das sowohl vor Ort als auch per Remote-Verbindung an dem Fall arbeitete, gelang es, alle Daten wiederherstellen.
Platz 3: Datenverlust kann jeden treffen (USA): Auch Mitarbeiter von Kroll Ontrack sind vor Datenunfällen nicht gefeit. So fiel einer Mitarbeiterin während einer Toilettenpause ihr iPhone in die selbige. Da der Konzern aus Cupertino bislang allerdings noch keine wasserfesten Geräte herstellt, machte sie sich direkt auf den Weg ins Datenrettungslabor. Glücklicherweise konnten alle Daten auf dem iPhone – Fotos, Kontakte und sogar Nachrichten – gerettet werden. Nur das iPhone selbst war danach nicht mehr zu gebrauchen.
Platz 2: Daten weg dank Wasserfall (Island): Bei Fotoaufnahmen in der freien Natur sollte man immer mit allem rechnen. Das erfuhr eine junge Frau am eigenen Leib, als sie mit ihrem Smartphone Fotos von einem wundervollen Wasserfall machte. Durch eine plötzliche Windböe wurde sie von oben bis unten von Gischt getroffen – leider auch ihr Smartphone. Das Gerät war durch den Wasserschaden unbrauchbar und der Zugriff auf die Daten und damit auf alle Fotos verloren. Aber Datenrettungsspezialisten konnten nicht nur eine vollständige Datenwiederherstellung durchführen, sie brachten sogar das Telefon wieder zum Laufen.
Platz 1: Meinungsverschiedenheit (Polen): Auch Computer sind nur Menschen – und teilen nicht immer unbedingt unsere Meinung. »Mein Laptop wollte nicht so wie ich wollte. Wir hatten also sozusagen eine kleine Meinungsverschiedenheit. Da habe ich die Beherrschung verloren und einfach auf den Tisch gehauen. Leider war zwischen Hand und Tisch noch der Laptop«, erläuterte der Kunde seinen Datenverlust. Dummerweise hatte er das Gerät genau an der Stelle getroffen, an der sich die Festplatte befand. Dies führte zu einem kapitalen Headcrash. Dennoch konnten die Datenrettungsexperten noch 50 Prozent der Daten wiederherstellen.
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