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Im Interview: Topmedia Storage Solutions

Carsten Hinz, Geschäftsführer Vertrieb, Topmedia Storage Solutions

Disk-Backup-Lösungen sind ideal für die tägliche Datensicherung geeignet, denn diese Backup-Architektur bietet wesentliche Geschwindigkeitsvorteile gegenüber Tape-Lösungen. Trotzdem sollten Administratoren eine kombinierte Lösung – also zuerst Disk, dann Tape-Laufwerk (D2D2T) – nicht außen vor lassen; sie macht Sinn, wenn beispielsweise kostengünstige Langzeitspeicherung gefragt ist. Eine weitere ergänzende Technologie, mit der sich Administratoren wohl befassen müssen, ist Deduplizierung; sie passt aber nicht für alle Daten.
Wir sprachen mit Carsten Hinz, Geschäftsführer Vertrieb, Topmedia Storage Solutions

Was treibt die Nachfrage nach Disk-Backup derzeit stärker: Das einfachere Handling der Backup-Daten oder eher die Möglichkeit, ein Recovery schneller und einfacher vorzunehmen?

 Carsten Hinz 
Carsten Hinz
Hinz: Wir sehen zwei absolute Schlüsselfaktoren zurzeit: Zum einen die Möglichkeit, das Backup zu beschleunigen und somit dem Problem wachsender Datenmengen konträr zu gleich bleibenden Backup-Fenstern entgegenzuwirken. Zum anderen in der Tat die Möglichkeit schnellerer Restores von Online-Medien.

Welche Punkte sollten Unternehmen, vor allem KMUs beachten, wenn sie vor der Auswahl eines Disk-Backup-Systems stehen? Wie sieht ein typisches Szenario aus?

Hinz: Auffällig ist, dass vor allem KMUs sehr schnell auf fragwürdige Billigware setzen, zum Beispiel wackelige externe Festplatten, bei denen irgendeine seltsame Backup-Software dabei ist. Dabei lassen sich auch einfach und zu einem fairen Preis Produkte guter Qualität in die bestehende Backup-Umgebung integrieren, wenn man sich an einen erfahrenen Lösungsanbieter wendet, die den KMUs entsprechend zur Seite stehen. Backup aus dem Webshop sollte man besser schnell vergessen und "googeln" ersetzt keine fachlich fundierte Beratung.

Was sind die Features, auf die Ihrer Meinung nach eher die Unternehmen im Enterprise-Segment bei Disk-Backup-Systemen Wert legen?

Hinz: Größere Unternehmen sind sich der Bedeutung ihres Backups deutlich stärker bewusst. Hier wird auch bei den diskbasierenden Backup-Systemen auf Qualität und Service geachtet. Des Weiteren sind alleine durch die meist größeren Datenmengen auch die Anforderungen an das Backup-System höher, sowohl bei den Schnittstellen als auch der Möglichkeit einfach und günstig zu skalieren. Features wie Deduplizierung und zusätzliche Absicherungen, zum Beispiel durch Replikation, sind zwar noch keine »Muss-Anforderungen«, werden aber immer häufiger nachgefragt.

Hat sich Deduplizierung bereits als Standardfunktion in Disk-Backup-Systemen etabliert? Wie sehen Sie die Nachfrage nach dieser Funktion? Was sind die typischen Deduplizierungsraten, die sich in der Praxis erreichen lassen?

Hinz: Aus meiner Sicht ist Deduplizierung für die meisten Kunden nach wie vor ein Nice-to-have Feature. Das liegt sicher auch daran, dass es in so vielen verschiedenen Varianten angeboten wird. Die Kunden sind verwirrt, sollen sie Dedup durch die Backup-Software oder durch eine Appliance machen lassen? Wenn eine Appliance, welche Methode ist die richtige: Dedup während dem Backup oder als nachträglicher Prozess? Außerdem spüre ich bei vielen Kunden noch ein gewisses Misstrauen. Hinsichtlich der Deduplizierungsraten können wahrscheinlich nur Marketingabteilungen typische Werte nennen, bei unseren Kunden ist das doch sehr verschieden aufgrund der stark variierenden Backup-Umgebungen.

Viele Disk-Backup-Systeme emulieren zugleich eine Virtual-Tape-Library (VTL). Wie stark wird dieses Feature nachgefragt? Eignet sich eine VTL mehr für KMUs oder eher für Enterprise-Umgebungen?

Hinz: Alleine aufgrund des Preises der Backup-Systeme, die eine VTL emulieren, sind diese, wenn überhaupt, in Enterprise-Umgebungen zu finden. Unter dem Strich fragt dies jedoch niemand nach, denn für ein kleines Geld können die meisten etablierten Backup-Software-Produkte dies übernehmen, in Verbindung mit SATA-Storage-Systemen als passendem günstigem Disk-Device. Lösungen dieser Art setzen wir seit Jahren erfolgreich bei unseren Kunden jeglichen Größensegments ein.

Für das längerfristige Backup sind aus ökonomischen Gründen nach wie vor Bandlaufwerke am besten geeignet. Offerieren Sie bei Ihren Lösungen eine automatisierte Datenmigration auf andere Speichermedien (ähnlich wie ILM)? Also eine Art D2D2T (Disk-to-Disk-to-Tape)?

Hinz: Ja, ein reiner D2D-Ansatz ist nach wie vor nicht zu empfehlen, daher raten wir unseren Kunden stets zu einer D2D2T-Lösung.

Was muss ein Anwender beachten, wenn er Disk-Backup-Systeme in virtualisierte IT-Umgebungen integriert?

Hinz: Das Disk-Backup-System sollte die Sicherungsfunktionen der Virtualisierungsplattform (zum Beispiels »VMware Backup«) unterstützen oder aber mit Backup-Software ansteuerbar sein, die dies tut.
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