Straits: Tape-Storage-Markt erreicht 9,39 Milliarden US-Dollar bis 2030
Der Tape-Storage-Markt soll noch einmal stark zulegen: Die Marktforscher von Straits Research rechnen bis zum Jahr 2030 mit einem Absatz von 9,39 Milliarden US-Dollar. Begründet wird das Wachstum vor allem mit dem steigenden Datenmengen, einem möglichen Air-Gap und dem hohen Tape-Kapazitäten bei gleichzeitig geringen Kosten.
Die Analysten von Straits Research erwarten, dass der Tape-Markt bis zum Jahr 2030 weltweit ein Umsatzvolumen 9,395 Milliarden US-Dollar erreicht. Die jährliche Wachstumsrate soll 7,8 Prozent betragen. Im Jahr 2021 lag der Umsatz noch bei 4,779 Milliarden US-Dollar. Den größten Anteil am Markt hält LTO-8, der bis 2030 mit einem CAGR von neun Prozent weiter zulegen soll. LTO-8 bringt es auf eine unkomprimierte Speicherkapazität von 12 TByte und seit 2017 verfügbar.
Auf das Wachstum von LTO-9 geht der Tape-Markt-Report von Straits Research nicht näher ein. Die speicherguide.de-Redaktion geht davon aus, dass die 18-TByte-Cartridges (unkomprimiert) bis 2030 auf jeden Fall an LTO-8 vorbeigezogen sind. Vor allem, weil die indischen Analysten hauptsächlich das Datenwachstum als die treibende Kraft im Tape-Markt sehen. Die größten globalen Wachstumsraten sollen traditionelle Unternehmensdaten verzeichnen, vor allem aus dem Office-Bereich. Aber auch von Maschinen generierte Daten nehmen rasch zu. Den Wechsel von der Papier- zur digitalen Datenspeicherung sehen die Marktforscher zudem als Ursache für die steigenden Datenvolumen.
Vor allem in großen Organisationen steigt damit die Nachfrage nach Backup- und Archivierungsspeichern mit hoher Kapazität. Darüber hinaus sei die Speicherung auf Tape eine erprobte Option für große Unternehmen, wenn es um eine möglichst kostengünstige und hochvolumige Datenspeicherung gehe.
Zusätzlich forciert die steigende Zahl an Ransomware-Angriffen den Einsatz von Bandlaufwerken. Für viele Firmen ist die Archivierung auf Tape eine der bevorzugten Optionen, um ein physisches Air-Gap für den Ransomware-Schutz einzurichten.
Insgesamt werden in Nordamerika am meisten Tape-Drives verkauft: Dort soll das Segment mit einer CAGR (Compound Annual Growth Rate) von 7,5 Prozent bis 2030 wachsen.
Es wird erwartet, dass AsiaPac schnell wächst, mit einer CAGR von 9,1 Prozent und bis 2030 über 2,6 Milliarden US-Dollar generiert. China, Japan, Thailand, Indien und Indonesien investieren erheblich in Bandlaufwerke. Der chinesische Markt und die Industrialisierung der Region sind für Straits Research die Haupttreiber für den steigenden Zuspruch für Bandlaufwerke im asiatischen Raum.
Anmerkung der Redaktion
Aufmerksam geworden bin ich auf den Tape-Market-Report von Straits Research bei den Kollegen von StorageNewsletter.com. Auf den ersten Blick liefern die Marktforscher mit Sitz in Indien auch eine umfangreiche Argumentation. Dem prognostizierten Wachstum schließe ich mich auch an, wenn ich aber genauer reinlese, fehlen mir doch sehr viele Fakten. Die Kollegen haben vermutlich einen Pressetext übernommen, wie die Report-Übersicht liest sich das nach einem von KI-generierten Text.
Tape eine hohe Innovationskraft zu attestieren, kann man stehen lassen, weil ja doch viel Technik und Werkstoffwissen in einem Tape stecken. Zumindest aus Sicht von Cartridge-Herstellern. Die Ableitung, dass sich Tape in Nordamerika gut verkauft, weil dort die Heimat vieler wichtiger Hersteller ist, halte ich für sehr gewagt.
Dass das Datenwachstum den Tape-Markt vorantreibt, kann man ebenfalls stehen lassen. In KMUs dürfte vor allem das Air-Gap das entscheidende Kriterium sein. In großen Organisationen und bei Hyperscalern dürfte die Datenmenge tatsächlich eine Größenordnung erreichen, in der Tape mit Abstand das preiswerteste Medium ist.
Technologisch listet der Report sogar noch DLT und DDS auf. Und fasst die Kapazitäten, in Gruppierungen zusammen wie beispielsweise 1 bis 200 TByte und 201 bis 999 TByte. Für mich wenig sinnvoll. Das heißt, da werden Bänder kleiner LTO-5 (1,5 TByte native) und Tape-Librarys in einen Topf geworfen.
Auf der Straits-Webseite kann man ein Sample der Studie anfordern. Habe ich gemacht, prompt hat jemand aus Indien versucht bei mir anzurufen. Tüchtig wären sie. Ich fürchte ich habe die Leute mit meiner Presseanfrage aber eher verschreckt. ?
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