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Todesstoß für die Cloud?

Binnen Wochenfrist verpasst die Praxis dem vielgepriesenen Cloud-Computing eine mächtige Breitseite. Der Datenverlust bei Amazon und der Hackerangriff bei Sony deckt schonungslos die Schwächen und Risiken dieses IT-Ansatzes auf. Kritiker hatten neben vielen rechtlichen und vertraglichen Ungereimtheiten, vor allem Sicherheitsbedenken geäußert (speicherguide.de berichtete).  Nun haben es auch die blauäugigsten Cloud-Verfechter schwarz auf weiß: Die Probleme sind da und noch längst nicht gelöst.
Diesmal lassen sich die Fakten auch nicht bagatellisieren oder vom Tisch wischen, denn es hat zwei weltweite Schwergewichte getroffen. Einem Bericht der Kollegen von heise.de zufolge ging bei Amazons Cloud-Sevice »EC2« eine unbekannte Anzahl an Daten verloren – unwiederbringlich. Die betroffenen: Firmenkunden!
Wenige Tage darauf knacken Hacker Sonys Playstation Network (PSN) und den Video- und Musikservice Qriocity (siehe Heise-Bericht). Dort sind 77 Millionen Nutzer (!) registriert. Noch ist unklar, von wie vielen Anwendern sich die Eindringlinge die Adressen, Geburtsdaten, die PSN-Online-ID und das PSN-Passwort beschaffen konnten. Nicht ausgeschlossen ist, dass auch die Daten der Kreditkartennummern, Gültigkeitsdauer und Rechnungsadressen abgerufen wurden.
Es ist kein Geheimnis, dass ich noch kein Freund der Cloud bin. Zuletzt hatte ich in meinem Editorial »Cloud – Der Begeisterung folgt die Ernüchterung« im Oktober über die Technik »gehetzt«. Nicht zu Unrecht, wie sich zeigt. Die aktuellen Ereignisse sind für das einstige Hype-Thema »pures Gift«, wie der Kollege Christian Meyer, Chefredakteur beim Fachhandelsmagazin ChannelPartner, anmerkt. Ich bin gespannt, wie man sich dies nun schön redet und welche Konsequenzen gezogen werden. Vorerst ist das Thema Cloud erst mal tot!
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