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Momentum XT-Hybrid von Seagate im Test - Teil III

Im Alltag schlägt sich die Momentum-XT-Hybrid-Platte ganz passable. Leistungssteigerungen von 50 Prozent machen Spaß, sei es beim herkömmlichen Arbeiten mit gewohnten Anwendungen oder beim Spielen bei sonst Resourcen- und Nerven-raubenden Games. Hier nun Benchmarkwerte und der Beweis, dass die Platte lernen kann.

Im letzten Bericht wurde kurz umrissen, wie die Hybrid-Platte »Momentum XT« von Seagate nach erfolgreicher Migration der Daten bereits beim Starten des Rechners spürbare Verbesserungen bringt (Hybrid-Festplatte im Alltagsgebrauch – Teil II). Nachweisliche Effekte bestätigt nun das Festplatten-Benchmark-Werkzeug. Hierzu kommt das »H2BENCHW.EXE« zum Einsatz, ein kleines, aber sehr aussagekräftiges Kommandozeilentool. Es stellt sehr viele Werte für das Schreiben und Lesen einer Platte zusammen, von denen hier nur die wichtigsten verglichen werden.

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Die mittlere Zugriffszeit betrug mit dem zuvor benutzen Harddrive 17,95 ms. Mit der Hybrid-Platte liegt diese nun bei 8,6 ms. Diese ist damit mehr als doppelt so schnell. Lesend schaffte die Standardplatte 42,2 MByte/s, das neue Laufwerk liest mit 61,5 MByte/s. Auch hier lässt sich ein erstaunliches Plus von fast 46 Prozent verzeichnen. Schreibend ergab der Test für das alte Laufwerk 26,9 MByte/s. Die Hybridplatte bannt die Daten in 41,2 MByte/s aufs Medium. Eine satte Leistungssteigerung von 53 Prozent. Alle anderen Tests mit unterschiedlichen Lastprofilen ergeben ebenfalls Verbesserungen zwischen 40 und etwas mehr als 50 Prozent. Somit machen die üblichen Arbeitsprozesse etwas mehr Spaß, oder auch nicht, denn bei manchen Anwendungen konnte ich mir vielleicht zwischendurch noch einen Kaffee holen. Das geht nun nicht mehr. Beziehungsweise kann ich die langsame Platte nicht mehr als Ausrede für den Kaffeegang nutzen. Das Öffnen einer komplexen Excel-Arbeitsmappe mit vielen Querverweisen und Extrakten nimmt nicht mehr über eine Minute und 20 Sekunden in Anspruch, sondern nur noch knapp 40 Sekunden.

Wichtiger ist jedoch eigentlich das Verhalten des Laufwerks bei ressourcenfressenden Spielen, zumindest für die Spieler unter uns. Es ist interessant, dass ein ehemaliger Plattenkiller wie der Microsoft »Flugsimulator X« für den Aufbau seiner Szenerie nicht mehr 47 Sekunden, sondern nur noch erstaunliche 21 Sekunden benötigt. Als »iPod-Nutzer« testete ich auch die entsprechende Anwendung. Während »iTunes« sich auf meiner Standardplatte knapp 14 Sekunden Zeit für den Start lässt, gelingt dieser mit der Momentus XT in neun Sekunden. Erstaunlich ist zudem der merkliche »Lerneffekt« durch die »Adaptive Memory« Technologie von Seagate. Je häufiger eine bestimmte Anwendung gestartet oder ein bestimmter Datensatz gelesen wird, desto günstiger wird er auf der Platte platziert und umso schneller wird von dort geladen. Irgendwann ist zwar auch dieser Effekt ausgereizt, aber der Vorteil bleibt bei knapp über 50 Prozent stehen.

Die Hybrid-Platte verschafft in vielen Bereichen Vorteile von über 50 Prozent der ursprünglichen Bearbeitungszeit. Das klingt imposant. Führt man sich aber vor Augen, dass das Öffnen einer durchschnittlichen Word-Datei vielleicht eine, danach nur gut eine halbe Sekunde dauert, der Aufbau einer normalen Excel-Arbeitsmappe statt zwei Sekunden vielleicht eineinhalb, schrumpft dieser Vorteil auf einen statistischen zusammen. Als Anwender sind die Verbesserungen zwar spürbar, aber sicher nicht revolutionär.

Lesen Sie in der nächsten Woche, wer die Momentum XT eigentlich braucht, wem sie wirklichen Nutzen bringt oder ob man doch lieber gleich auf echte SSDs zugreift.

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