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Fujitsu rüstet sich zum Angriff

Fujitsu möchte seinen Umsatz wieder ankurbeln und verlorene Marktanteile zurückgewinnen. Dazu steigert der Konzern die Produktion von IT-Hardware und das Angebot in der Cloud. Ob ein Mehr an Angebot auch ein Mehr an Geld einspült?

Qualität ist ja immer der Quantität vorzuziehen. Und nur so lässt sich auch ein gutes Geschäft machen. Fujitsu scheint darüber anders zu denken, oder ist so von der Qualität seiner Produkte überzeugt, dass jetzt eben nur noch an der Quantität geschraubt werden muss.

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Viel hilft viel, muss sich Fujitsu-CEO Masami Yamamoto gedacht haben, als er in einem Interview mit der Capital ankündigte, durch eine Steigerung der Produktion dem Wettbewerb Marktanteile wieder abzujagen. Das betrifft sowohl industrielle wie auch private Lösungen. PCs, Notebooks, Tablets – ein solches durfte Frau Merkel zur CeBIT versenken – Handys, Server, Speicher, Cloud-Angebote; all dies soll nun den Markt überspülen und dann natürlich auch gekauft werden. Das ist eine schöne Rechnung, nur leider erinnert sie ein wenig an das berühmte Milchmädchen.

Löblich ist dagegen schon, dass das Unternehmen nicht in Billiglohnländern oder regional riskanten Gegenden wie Japan produziert, sondern sich auf Standorte wie Augsburg verlässt. Das Konzept dahinter ist, so Yamamoto, die Produkte schnell zu hohen Preisen zu verkaufen und die Lagerhaltung nahe null zu halten. Trotzdem ist das nicht unbedingt das typisch japanisch zurückhaltende Geschäftsgebaren, das man meint zu kennen. Die Fujitsu-Verkäufer werden wohl in nächster Zeit die Turnschuhe reaktivieren. Panik oder kluger Schachzug? Ich kann es schlecht einschätzen. Ich selbst habe nur ein Fujitsu-Produkt im Haus: mein Lifebook, das als produktiver Rechner dient. Ansonsten hielt sich mein Verlangen nach weiteren japanischen Gadgets in Grenzen. Obwohl ich eingestehen muss, dass das neue Tablet doch schon verlockend ist. Aber nicht, weil Frau Merkel es in ein Wasserbassin werfen durfte, sondern weil ich es bei einem Pressetermin in die Hand nehmen durfte.

Warten wir also ab, der Markt wird spätestens zum Jahresende zeigen, ob die Strategie aufgeht. Wenn die Qualität stimm, sollte es an der Quantität nicht scheitern.

Mit qualitativ gespeicherten Grüßen,

Ulrike Rieß.

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