Gartner: Weltweite Ausgaben für Rechenzentren steigen um 15%
Die rasante Nachfrage nach Cloud-Computing, steigende Datenvolumen und die verbreitete Nutzung von KI-Technologien haben zu einem Rekordanstieg im Rechenzentrumsmarkt geführt: Gartner prognostiziert für 2025 einen Umsatzsprung um 15 Prozent auf 367 Milliarden US-Dollar. Insgesamt haben sich die Ausgaben für Rechenzentren in den letzten zehn Jahren mehr als verdoppelt.
Der Rechenzentrums-Markt erholt sich. Laut Gartner sorgt vor allem die Nachfrage nach Cloud-Computing, zunehmende Datenmengen und der weitverbreitete Einsatz von KI-Technologien für neue Höchststände. Die Marktforscher erwarten, dass die weltweiten Ausgaben für Rechenzentren bis 2025 um 15 Prozent wachsen und einen Spitzenwert von 367 Milliarden US-Dollar erreichen werden.
Der Anstieg der Ausgaben um rund 50 Milliarden US-Dollar im Jahr 2025 wird von den Server-Verkäufen angeführt, die sich von mehr als 134 Milliarden US-Dollar im Jahr 2023 auf 332 Milliarden US-Dollar im Jahr 2028 fast verdreifachen sollen – einschließlich mehr als 257 Milliarden US-Dollar im Jahr 2025.
IT-Ausgaben erreichen mit 5,74 Billionen US-Dollar neuen Rekordwert
Die weltweiten IT-Ausgaben werden im Jahr 2025 einen Rekordwert von 5,74 Billionen US-Dollar erreichen, wobei alle Technologiebereiche – von Software bis hin zu Kommunikationsdiensten – um zweistellige Milliardenbeträge wachsen sollen. IT-Dienstleistungen bleiben der umsatzstärkste Einzelmarkt im Technologiebereich, wobei Unternehmen im Jahr 2025 voraussichtlich über 1,7 Billionen US-Dollar in IT-Dienstleistungen investieren werden. Gleichzeitig verzeichnen Rechenzentrumssysteme die schnellsten wachsende Umsatzwachstumsrate im Technologiesektor sein.
Die weltweiten IT-Ausgaben in Höhe von 5,74 Billionen US-Dollar im nächsten Jahr bedeuten einen jährlichen Anstieg von 9,3 Prozent. Zum Vergleich, 2024 waren es noch 5,26 Billionen US-Dollar. Die fünf weltweit größten IT-Märkte im Jahr 2025 sind: Kommunikationsdienste, Rechenzentrumssysteme, Geräte, Software und IT-Dienstleistungen.
Ein wichtiger Ausgabentreiber in der IT-Welt ist künstliche Intelligenz, insbesondere generative KI (GenAI). Gartner-Analyst John-David Lovelock sagte, dass die derzeitigen Ausgaben für generative KI vor allem von Technologieunternehmen getätigt werden, die die Infrastruktur auf der Angebotsseite für GenAI aufbauen.
»CIOs werden ab 2025 damit beginnen, über die Proof-of-Concept-Arbeit hinaus Geld für GenAI auszugeben«, meint Gartner-Analyst John-David Lovelock. »Es wird zwar mehr Geld ausgegeben, die Erwartungen der CIOs an die Fähigkeiten von GenAI nehmen allerdings ab.« Die heutigen Erwartungen seien sehr hoch, die Datenlage lässt aber mit den aktuellen GenAI-Modellen keine besseren Ergebnisse zu.
Lovelock zufolge werde GenAI die Auswirkungen, die Cloud- und Outsourcing-Anbieter in den vergangenen Jahren auf Rechenzentren hatten, in den Schatten stellen: »Es hat 20 Jahre gedauert, bis die Cloud- und Outsourcing-Anbieter die Ausgaben für Server auf 67 Milliarden Dollar pro Jahr steigern konnten. Die Nachfrage von GenAI wird dazu beitragen, den Server-Umsatz von 2023 bis 2028 fast zu verdreifachen.«
Die weltweiten Ausgaben für Rechenzentren sollen 2025 mit 367 Milliarden US-Dollar einen neuen Spitzenwert erreichen (Quelle: Gartner/Altndex).
Datacenter: Ausgaben haben sich seit 2015 verdoppelt
Darüber hinaus soll 2025 zu den fünf besten Jahren für Datenzentren im letzten Jahrzehnt zählen. Neben einem Anstieg um 34 Prozent im Jahr 2024 verzeichnete der Markt Wachstumsraten von 20 Prozent und 16 Prozent in den Jahren 2022 bzw. 2018. Im Vergleich zu anderen IT-Segmenten, die, den Analysten zufolge, langsamer wachsen werden, ist der Boom bei den Datenzentren umso bemerkenswerter.
2015 lagen die globalen Ausgaben für Rechenzentren noch bei etwa 171 Milliarden US-Dollar. Binnen eines Jahrzehnts haben sich die Ausgaben mehr als verdoppelt. Der größte Teil dieses Wachstums stammt aus USA und China, die beiden weltweit größten Datenzentrumsmärkte. Laut einer Umfrage von Statista Market Insights hat der US-Markt im Jahr 2024 rund 100 Milliarden US-Dollar oder etwa 30 Prozent des Gesamtmarktumsatzes erwirtschaftet. Diese Zahl soll bis 2028 um 25 Prozent auf 125 Milliarden US-Dollar steigen. Der chinesische Markt wachse sogar noch stärker, mit einem Anstieg um 33 Prozent auf einen Wert von 93 Milliarden US-Dollar bis 2028. Auch die anderen Top-Märkte wie Japan, Deutschland und das Vereinigte Königreich verzeichnen ähnliche Wachstumsraten, mit Umsatzsteigerungen von 32 Prozent, 27 Prozent bzw. 31 Prozent.
Wobei die Bitkom-Studie »Rechenzentren in Deutschland: Aktuelle Marktentwicklungen 2024«, dem deutschen Markt im internationalen Vergleich eine rückläufige Tendenz attestiert. Der Digitalverband fordert deshalb einen Aktionsplan, damit Deutschland den Anschluss wiederherstellt.
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