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Ausfall bei Amazon-AWS zeigt Problem der Cloud-Konzentration

Normalerweise ist alles grün bei der Statusanzeige der Amazon-Rechenzentren – am 28. Februar gab es jedoch etliche rote und gelbe Warnzeichen (Bild: Amazon AWS)Normalerweise ist alles grün bei der Statusanzeige der Amazon-Rechenzentren – am 28. Februar gab es jedoch etliche rote und gelbe Warnzeichen (Bild: Amazon AWS)Die AWS-Cloud von Amazon war vorgestern Nacht mehrere Stunden offline. Viele Dienste wie Snapchat, Slack, Expedia, Trello, IFTTT, Soundcloud oder Buzzfeed waren über Stunden kaum oder gar nicht erreichbar. Selbst Amazons eigene sprechende Assistenz-Software Alexa soll in Mitleidenschaft gezogen worden sein. Auch viele Startups holen sich Rechenleistung bei Amazons Cloud-Sparte, und waren ebenfalls betroffen.

Konkret berichten News-Sites, dass es größere Probleme in Amazons AWS-Rechenzentrum US-East-1 beim Cloud-Dienst S3 gegeben haben soll, die für die Ausfälle verantwortlich gewesen seien. Insgesamt ist der Cloud-Speicherservice Amazon S3 Analysten zufolge bei rund 150.000 Webseiten und 120.000 Domains im Einsatz. Der Vorfall zeigt die Probleme auf, wenn die Marktmacht eines Infrastruktur-Anbieters zu groß wird.

Viele Internet-Services sind untereinander vernetzt – Ausfall eines Cloud-Providers schaukelt sich hoch

Freilich hat die Cloud generell viele Vorteile. Sie ist extrem flexibel, und Rechenkapazität sowie Storage-Volumina stehen genau dann zur Verfügung, wenn sie benötigt wird. Viele Services wie Netflix oder Snapchat oder die iCloud von Apple setzen deshalb auf Cloud-Angebote wie AWS oder auch die Google-Cloud. AWS hat auch noch Mitbewerber im Public-Cloud-Segment, wie beispielsweise Microsoft Azure, Telekom Cloud, IBM Softlayer oder Cleversafe sowie VMware vCloud Air.

Doch trotzdem: Amazons AWS ist der Marktführer, und deshalb gibt es hier eine diverse Konzentration. Und so eine Marktmacht eines Infrastruktur-Anbieters hat eben auch ihre Nachteile, wie sich jetzt zeigt. Und da viele Dienste untereinander vernetzt sind, sind Ausfälle wie der jetzige bei AWS eben oft breit spürbar. Zwar verweist AWS stets auf eine Verlässlichkeit von fast 100 Prozent und hat viele Rechenzentren, die über die Welt verteilt sind. Aber es zeigt: Es kann doch passieren.

Kommentar von Commvault: Trotzdem wird kein Weg an der Cloud vorbeiführen

Und jetzt ist digitales Aufräumen angesagt. »Heute dürfte bei vielen Verantwortlichen, CEOs wie CIOs, die Frage ganz oben auf der Agenda stehen, welche Informationen ihr Unternehmen in die Cloud verlagert hat, welche Daten und Dienste verfügbar sind und was jetzt zu tun ist«, erteilt Bill Wohl, Chief Communications Officer bei Commvault, einem der marktführenden Spezialisten für Datensicherheit und Informationsmanagement. »Unwissenheit ist eine Gefahr für das Geschäft und der Zeitfaktor ist kritisch. Der Ausfall von vorletzter Nacht sollte ein Weckruf für alle Unternehmen und Organisationen im öffentlichen Sektor sein, eine ganzheitliche Datenmanagement-Strategie zu implementieren. Diese muss den Punkt ‚Disaster Recovery‘ ebenso berücksichtigen, wie die Möglichkeit, Daten flexibel zwischen verschiedenen Cloud-Umgebungen oder innerhalb einer bestehenden Infrastruktur zu verschieben.«

Prinzipiell müssen Unternehmen freilich keine Bedenken bei der Verwaltung ihrer Unternehmensdaten mittels Hybrid- oder Public-Cloud-Infrastrukturen haben. Es ist jedoch nach Meinung von Bill Wohl essenziell, dass IT-Verantwortliche mittels der von ihnen eingesetzten Datenmanagement-Lösung stets den vollen Überblick darüber behalten, wo ihre Daten abgelegt sind. Im Falle einer Panne könnten Verantwortliche so leicht abschätzen, ob und in welchem Umfang ein Ausfall den Geschäftsablauf beeinträchtigt und entsprechende Maßnahmen einleiten.«

»Unternehmen mögen sich jetzt fragen, ob denn der Weg in die Cloud – und heute sicherlich auch die AWS-Cloud im Speziellen – die richtige Entscheidung ist. Fest steht, dass die Digitalisierung in Unternehmen weiter fortschreitet und kein Weg an der Cloud vorbeiführen wird«, sagt Wohl. »Wir können Skeptikern aber einen Silberstreifen am Horizont aufzeigen: Mit einer ganzheitlichen Datenmanagement-Strategie, wissen Verantwortliche zu jedem Zeitpunkt, wo sich ihre Daten befinden, wie man auf sie zugreifen und sie verschieben kann und auch wie man sie sichern und im Ernstfall schnell wiederherstellen kann. Wer gut vorbereitet ist, profitiert von zahlreichen Vorteilen und verfügt bei etwaigen Herausforderungen über passende Lösungsansätze.«

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