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Fallstudie: Malteser sind fit in der Cloud

Der demografische Wandel stellt gerade die Gesundheitsbranche vor neue Herausforderungen. So gibt es laut Statistischem Bundesamt in Deutschland rund 2.5 Millionen pflegebedürftige Menschen und alleine im Jahr 2010 waren 18 Millionen vollstationäre Patienten in deutschen Krankenhäusern – Tendenz steigend. Strenge Gesetzesauflagen, der Anstieg von mobilen Endgeräten im Arbeitsalltag und die zu speichernden Datenmengen, wie zum Beispiel Röntgen- und MRT-Bilder stellen IT-Infrastrukturen zunehmend auf den Prüfstand. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, sind nachhaltige und tragfähige IT-Strategien notwendig. Die Malteser haben eine Cloud-basierte Lösung entwickelt und umgesetzt: die »Malteser Smart.IT«, die unter anderem von Speichersystemen von NetApp gestützt wird.

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Malteser im Einsatz

Die Gesundheits-, Sozial- und Hilfsorganisationen der Malteser decken heute ein breites Aufgabengebiet ab. Das Leistungsangebot reicht von Krankenhäusern, Alten- und Pflegeeinrichtungen über Krankentransporte, Rettungsdienste und Katastrophenschutz bis hin zu ambulanter Pflege, sozialer Betreuung und vielen weiteren Diensten und Hilfsangeboten im In- und Ausland. Alleine in Deutschland sind 22.000 hauptamtliche Beschäftigte sowie mehr als 44.000 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die Malteser tätig – und dies an über 700 Standorten.

Uwe Pöttgen, CIO der Malteser
Uwe Pöttgen, CIO der Malteser
»Egal wo unsere Mitarbeiter unterwegs sind, sie müssen schnell und zuverlässig auf oft große Datenmengen zugreifen, um Patienten vor Ort die richtige Hilfe zu bieten«, sagt Uwe Pöttgen, CIO Malteser. »In einer Branche, in der jede Sekunde zählt, müssen wir auch auf die Sicherheit der Patientendaten achten und weitere gesetzliche Vorschriften strikt einhalten. Daher haben wir uns entschieden, mit den besten Anbietern in Bezug auf Sicherheit und Schnelligkeit eine zukunftsweisende Health-Cloud aufzubauen.«

Mit dem Konzept der Malteser Smart.IT Health-Cloud verfolgt die Organisation einen hybriden Ansatz. So lagern beispielsweise in der Public Cloud Daten, die öffentlich zugänglich sein können, wie die Inhalte der Malteser-Internetseite. In der Private Cloud sind Informationen nur für bestimmte Nutzergruppen abrufbar. Ein Arzt kann hier beispielsweise Patientendaten abrufen, die sicher und nur für bestimmte Zielgruppen abgelegt sind. Damit fährt Malteser einen zukunftsweisenden Cloud-Ansatz, mit dem sie auch für die nächsten Herausforderungen im Bereich Mobility, Datenwachstum und Datensicherheit gut aufgestellt sind.

Smart.IT mit Netapp-Unterstützung

Netapp-Systeme der »FAS6200«-Serie stützen die Malteser-IT.
Netapp-Systeme der »FAS6200«-Serie stützen die Malteser-IT.
Derzeit muss Malteser rund 300 TByte Daten sicher und zuverlässig verwalten. Die Hilfsorganisation hat sich deshalb im Storage-Bereich für Netapp entschieden. Zum Einsatz kommt das Storage-System »FAS6280«. Die Lösung ist als Enterprise-Variante in der Lage, hohe Storage-Herausforderungen im PByte-Bereich zu stemmen sowie anspruchsvollste Geschäftsanforderungen zu erfüllen. Per »Virtual Storage Tiering« (VST) werden die Workloads automatisiert nach tatsächlichen Nutzungsmustern priorisiert und für entsprechende Gruppen zugänglich gemacht. Die Kombination aus Caching- und Storage-Funktionen hilft dabei, die Performance zu maximieren und Kosten zu senken. Diese Dateninfrastruktur ermöglicht dem Malteser-Orden nun ein besseres Datenmanagement mit zuverlässiger Archivierung, einen unterbrechungsfreien Betrieb und zukunftsorientierte Skalierbarkeit.

Hybrid Cloud: Unterschiedliche Cloud-Welten sinnvoll kombinieren

Eine hybride Cloud-Architektur, Client-unabhängige Services und die intelligente Vernetzung von Leistungen – auf diesen drei strategischen Ansätzen basiert Malteser Smart.IT. Sie setzte von Anfang an auf ein hybrides Cloud-Modell. Die IT-Organisation hat eine hochverfügbare und effiziente Private Cloud-Infrastruktur für den gesamten Malteser-Verbund aufgebaut und ergänzt diese gezielt durch Angebote aus der Public Cloud. Auch in Zukunft werden alle kritischen Anwendungen – wie zum Beispiel Krankenhaus-Informationssysteme oder medizinische Applikationen – in der Private Cloud-Infrastruktur betrieben. Einige Verwaltungs- und Kommunikationsanwendungen – wie zum Beispiel Dienste für Instant Messaging und Collaboration – bezieht die Organisation jedoch mittlerweile von externen Cloud-Anbietern.

Für den Malteser-Verbund mit seiner großen Anzahl an ehrenamtlichen Mitarbeitern ist dieses hybride Cloud-Modell alternativlos: Die Organisation verfügt nicht über die Ressourcen, um eine eigene gemanagte Infrastruktur für alle Anwender zu betreiben. Mit der hybriden Cloud-Strategie war es beispielsweise möglich, eine gemeinsame Plattform für Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen festangestellten und ehrenamtlichen Mitarbeitern anzubieten. Auch für Aufgaben wie die Einsatzplanung in Rettungsstellen werden künftig sowohl eigene als auch externe Cloud Services zum Einsatz kommen. Gerade in Bereichen mit einer hohen Personalfluktuation bietet sich der Einsatz von Public Cloud-Angeboten an, da diese nutzungsbasiert abgerechnet werden und damit keine hohen Investitionskosten verursachen.

Eine Weiterentwicklung des Dienstleistungsangebots für die Kunden der Malteser ist ohne Lösungen aus der Public Cloud ohnehin kaum noch vorstellbar: Wenn beispielsweise in Zukunft bestimmte IT-Funktionen auch für Haushalte bereitgestellt werden sollen, die Hausnotruf, Menüdienst oder Fahrdienst nutzen, ist dies nur mit Hilfe externer und flexibel abrufbarer Rechenkapazitäten zu realisieren.

Eine große Herausforderung bei der Integration von Public Cloud- und Private Cloud-Angeboten ist das Thema Sicherheit. Malteser führt daher für jede einzelne Anwendung eine Risikoanalyse durch und stellt sicher, dass sensible personenbezogene Daten nicht die Grenzen der Private Cloud-Infrastruktur verlassen: So werden zum Beispiel sämtliche Patienteninformationen ausschließlich in eigenen Rechenzentren gespeichert. Der Hybrid Cloud-Ansatz kann in der Praxis auch bedeuten, den Betrieb einer Plattform auszulagern, sensible Daten aber weiterhin selbst zu verwalten.

Mobile Endgeräte sind ein wichtiger Baustein

Ein weiteres Grundelement der Malteser IT ist die Client-unabhängige Bereitstellung von Services. Anwender sollen künftig mit jedem beliebigen Endgerät auf ihre Anwendungen und Daten zugreifen können – mit PCs, Thin Clients und Notebooks genauso wie mit Smartphones und Tablets auf Basis von »iOS«, »Android« oder »Windows 8«. Die Malteser-Lösung öffnet die IT-Infrastruktur auch für private Endgeräte von Benutzern: Während der Zugang zum internen Netz bisher auf die von Malteser beschafften Endgeräte beschränkt war, können jetzt beispielsweise Ehrenamtliche auch mit eigener Hardware bestimmte Dienste nutzen. Ein intelligentes Sicherheitskonzept mit situationsbasierter Anpassung der Zugriffsrechte sorgt dabei für den Schutz sensibler Daten.

Dank der Malteser-Cloud lassen sich mobile Geräte sicher einbinden.
Dank der Malteser-Cloud lassen sich mobile Geräte sicher einbinden.
Diese »Bring Your Own Device«-Strategie (BYOD) ist für Malteser sowohl eine Notwendigkeit als auch eine enorme Chance. Einerseits lassen sich die mehr als 44.000 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nur auf diese Weise in gemeinsame IT-Prozesse einbinden. Andererseits entsprechen Client-unabhängige Services aber auch genau dem veränderten Benutzerverhalten von IT-Anwendern im Gesundheitswesen. Während Kliniken, Krankenhäuser und andere Gesundheitseinrichtungen lange Zeit durch stationäre IT-Arbeitsplätze geprägt waren, setzen sich mittlerweile mobile und flexible Workflows immer stärker durch. Ärzte und Pflegkräfte wechseln zwischen unterschiedlichen Endgeräten und nutzen beispielsweise bei der Visite Tablets für die mobile Dokumentation. Anwender im Fahrdienst oder in der ambulanten Pflege benötigen auch unterwegs Zugang zu Echtzeit-Informationen aus dem Planungssystem. Diese müssen möglichst auf jedem Smartphone abrufbar sein – und dürfen nicht an ein bestimmtes Endgerät oder Betriebssystem gekoppelt sein.

Sektorenübergreifende Zusammenarbeit möglich

Langfristiges Ziel der Malteser Smart.IT. ist es, die Leistungen der Malteser durch IT-Lösungen sektorenübergreifend zu vernetzen. Mit der Modernisierung und Konsolidierung der IT-Infrastruktur wurden bereits wichtige technische Voraussetzungen für dieses Ziel geschaffen.

Von der sektorengreifenden Zusammenarbeit könnten unter anderem Patienten mit chronischen Erkrankungen wie Demenz, Diabetes oder Parkinson profitieren. So ist beispielsweise ein Alzheimer-Patient häufig auf unterschiedliche Leistungen wie Menüservice, Fahrdienst, Therapie, ambulante Behandlungen und Klinikaufenthalte angewiesen. Diese Dienste arbeiten heute jedoch noch weitgehend unabhängig voneinander. Dadurch müssen die Patienten oder ihre Angehörigen jede Leistung individuell anfordern bzw. nicht benötigte Termine rechtzeitig absagen.

Die Malteser-Cloud bring verschidene Services zusammen, z.B. dem Fahr- und Menüdienst.
Die Malteser-Cloud bring verschidene Services zusammen, z.B. dem Fahr- und Menüdienst.
Eine intelligente Vernetzung der einzelnen Dienste könnte dafür sorgen, dass der Fahrdienst rechtzeitig verständigt wird, wenn eine Untersuchung ansteht. Bei einer längeren Untersuchung würde das System den Menüdienst für diesen Tag automatisch abbestellen. Ein anderes mögliches Szenario: Ein ambulanter Pfleger bemerkt bei der morgendlichen Untersuchung des Patienten einen erhöhten Blutdruck – daraufhin wird die Bewegungstherapie des Patienten auf einen anderen Tag verschoben. Der Fahrdienst erhält diese Information ebenfalls und kann sich so den Weg zum Patienten sparen.

Ziel der intelligenten Vernetzung ist, alle Leistungen optimal auf die individuellen Bedürfnisse des Patienten abzustimmen und Angehörige bei der Organisation der Hilfe zu entlasten. Gleichzeitig trägt die Vernetzung dazu bei, Prozesse effizienter zu gestalten und beispielsweise Fahrtwege zu reduzieren. Aus IT-Sicht ist neben der technischen Verbindung der einzelnen Dienste vor allem der durchgängige Datenschutz bei der Übergabe von Informationen zu gewährleisten.

Die Malteser können mit den Lösungen und Systemen die passende Hilfe und Unterstützung immer zum richtigen Zeitpunkt zur Verfügung zu stellen. Die IT-Services stehen dabei stets im Dienst der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die diese Leistungen für bedürftige Menschen erbringen. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Hilfe durch die Malteser oder Kooperationspartner erbracht wird. Zum Verständnis von MalteserSmart.IT. gehört auch, dass die IT-Services stets im Hintergrund bleiben: Menschliche Interaktion soll und kann durch die moderne IT nicht ersetzt werden.

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