Bezahlbare Hochverfügbarkeit
Die Hochverfügbarkeit von Geschäftsdaten ist keine Frage der Unternehmensgröße. Kleine Firmen sind ebenso auf den ständigen Informationszugriff angewiesen wie Mittelständler oder Konzerne. Die Enterprise-Funktion ist mittlerweile auch zu relativ kleinen Preisen erhältlich, wie N-Tec und Open-E zeigen.
Hochverfügbarkeit von Geschäftsinformationen galt lange Zeit als teurer Luxus, den sich nur größere Firmen leisteten. Denn um Daten stets im Zugriff zu haben, bedarf es meist redundanter Hardware und spezieller Software, welche die digitalen Informationen von einem System auf ein anderes spiegelt. In vielen Fällen betreiben Unternehmen ein gesamtes zweites Rechenzentrum, um Hochverfügbarkeit aller Komponenten und somit all ihrer Geschäftsdaten gewährleisten zu können.
Hochverfügbarkeit in Serie
Die Hochverfügbarkeitslösung »rapidNAS DSS« von N-Tec und Open-E basiert seitens der Hardware auf der »rapidNAS«-Serie von N-Tec. Diese umfasst vier Rackmount-Systeme und zwei Tower-Lösungen. In allen Modellen arbeitet ein »Xeon Quad-Core«-Prozessor von Intel mit 16 GByte DDR3 RAM, der sich auf 256 GByte erweitern lässt. In alle Systemversionen lassen sich entweder 6-Gbit/s-SAS- oder SATA-Laufwerke und SSDs verbauen. Dabei können 3,5- oder 2,5-Zoll-Medien zum Einsatz kommen. In den Tower-Gehäusen finden vier oder acht Platten Platz. Die Rackmount-Systeme haben je acht, 16, 24 oder 48 Festplatteneinschübe. Zusätzlich gibt es seit 2013 auch ein System mit 62 Platteneinschüben, das »rapidNAS DSS862«. Es besitzt die gleichen Eigenschaften, arbeitet aber mit drei RAID Controllern. Die Speicherkapazität beträgt 248 TByte.
Zur Standardausstattung gehören je zwei 1-Gbit/s-Ethernet-Port und eine Schnittstelle für Remote Management (IPMI). Allerdings kann der Anwender die LAN-Ports auf vier, sechs oder zehn erhöhen. Das Netzteil ist redundant verbaut, um vor Systemausfall zu schützen. In den Tower-Gehäusen sind die Festplatten und Netzteile hotswap-fähig, bei den Rackmount-Modellen sind es zusätzlich die Lüfter. Alle Systeme unterstützen die RAID-Level 0, 1, 10, 3, 5, 6, 30, 50, 60, Single Disk oder lassen sich als JBOD einsetzen. Dafür sorgt ein ARECA-RAID-Controller, der mindestens über 512 MByte Cache verfügt, in großen Modellen über 1.024 MByte. Der Cache ist zudem auf bis zu vier GByte skalierbar.
Eine zweite CPU ist optional möglich. Ein zweiter RAID-Controller findet sich derzeit nur im größten Modell des Herstellers, dem »rapidNAS DSS 848«. Zu den weiteren RAID-Funktionen zählen global und dedicated Hot-Spare, Online Expansion, RAID-Migration, variable Stripe-Size sowie Write-Option. Zu den allgemeinen Funktionen gehört unter anderem ein adaptives Load-Balancing oder die Unterstützung von 10-Gbit/s-Adaptern für besseren Datendurchsatz. Durch die Verwendung des Dynamic-Host-Configuration-Protocol (DHCP) kann der IT-Verantwortliche die Zuordnung von IP-Adressen zentral verwalten und automatisieren. Zu den reinen NAS-Funktionen gehören Windows-Active-Directory- und Primary-Domain-Controller-Support sowie File-System-Journaling und LDPA-Unterstützung. Bei der »Cross Data Synchronisation« repliziert das System Dateien und Verzeichnisse auf ein zweites Gerät. Disaster-Recovery- oder Disk-to-Disk-Backup-Synchronisation nutzt dabei den blockbasierten Datentransfer um den Verkehr auf dem Netzwerk möglichst gering zu halten.
Für eine Hochverfügbarkeitslösung benötigt ein Unternehmen natürlich stets mindestens zwei Hardware-Einheiten. Bei zwei Systemen mit 48 Einschüben und 48 TByte Bruttospeicherkapazität muss der IT-Verantwortlich nicht Unsummen fürchten, sondern erhält diese für ca. 27.000 Euro. Wer ein Pärchen mit je 62 Platten bzw. 62 TByte sein Eigen nennen möchte, kann dies bereits für 33.000 Euro netto realisieren.
Die Rapidnas-Systeme können Daten in beide Richtungen synchronisieren. Somit operieren sie gleichzeitig als Quelle und Ziel und erlauben das kreuzweise Sichern mehrerer Server. Für das Zusammenspiel in existierenden Umgebungen gibt es die dateibasierten Protokolle CIFS, NFS, FTP, Secure FTP und »Apple Talk« und ermöglicht damit »Windows«-, Linux-, Unix- und »Macintosh«-Clients, gemeinsam Daten auf einem Server zu nutzen. Damit die HA-Lösung auch allen Ansprüchen genügt, läuft die Hardware mit dem Betriebssystem »OPEN-E DSS V7«.
Leistungsstarke Software erweitert Hochverfügbarkeitsfunktionen
Das Betriebssystem der Rapidnas-DSS-Serie ist ein so genanntes »unified« Betriebssystem und ermöglicht die Freigabe von Shares (Fileserving) und iSCSI Volumes. Es gewährleistet Datenreplikation und Synchronisation. Dafür unterstützt es sowohl NAS- als auch SCSI-Funktionalitäten, letztere unter anderem mit CHAP, MPIO, iSCSI-Failover und Session-Management. Der NAS- sowie der Protokoll-Support, der oben bereits erwähnt wurde, werden natürlich auch von der Open-e-Software gestützt. Somit ist sowohl eine Data (File)-Replikation als auch eine Volume-Replikation realisierbar.
Um in einer hochverfügbaren Umgebung auch das Backup zu ermöglichen, kann die Software herkömmliche Backup-Agenten integrieren. Dazu gehören unter anderem »BackupExec« von Symantec, »Retrospect« von der gleichnamigen Firma oder »BrightStor« von CA. Darüber hinaus lässt sich ein Backup mit NDMP 3.0 umsetzen. Eine WORM-Funktion sorgt zusätzlich für Versionssicherheit und Compliance.
Für die eigentliche Hochverfügbarkeit sorgt die Software mittels der Failover-Funktion, die es für NAS und iSCSI, optional auch für NFS gibt. Durch sie wird sichergestellt, dass bei einem Systemausfall das zweite System nahtlos den Betrieb übernimmt und die Nutzer nichts von der Störung erfahren. Währenddessen lässt sich dann das defekte Gerät austauschen oder reparieren. Durch die umfangreichen Synchronisations- bzw. Replikationsverfahren wird das dann ausgetauschte System zügig wieder auf den neuesten Datenstand gebracht. Darüber hinaus gibt es eine Snapshot-Funktion – beispielsweise für Continuous Data Protection (CDP), ein adaptives Load-Balancing sowie eine Adapter Fault Tolerance, die die Daten und das System sicherer machen.
Das Betriebssystem ist unabhängig und kann jegliche Hardware unterstützen. Im Zusammenspiel mit der N-Tec-Hardware ist es für Hochverfügbarkeitsumgebungen optimiert. Ebenso bringt es alle notwendigen Management-Funktionen mit, beispielsweise den »Initial Configurations Wizard«. Der wird bei Inbetriebnahme des Systems aktiv und hilft bei allen Netzwerk- und System-Konfigurationen. Darüber hinaus können bestimmte Aufgaben zeitgesteuert erfolgen bzw. nach einem Zeitplan eingerichtet werden, beispielsweise Snapshots oder Replikationen. Updates der Software erfolgen automatisch und im Falle einer Störung oder eines Fehlers lässt sich auf eine frühere Version zurückgreifen. Bei RAID- oder Festplattenproblemen erhält der Administrator automatisch E-Mail-Benachrichtigungen, um hier schnell reagieren zu können.
Hohe Sicherheit, günstiger Preis
Mit der Rapidnas DSS-Lösung müssen sich nun weder der Mittelstand noch kleinere Unternehmen vor einer Hochverfügbarkeitskonfiguration scheuen. Das Besondere am Open-E/N-Tec-Bundle: Unabhängig von der Anzahl der mit dem Rapidnas verbundenen Benutzer, wird immer nur eine DSS-Lizenz benötigt. Es spielt also lizenztechnisch keine Rolle ob 5, 500 oder 5.000 Anwender gleichzeitig auf das System zugreifen. Wer ein DSS-System bzw. ein Pärchen hat, muss also keine Skalierung auf Seiten seiner Nutzer fürchten.
IT-Verantwortlichen steht nicht nur eine hohe Funktionalität durch die Software zur Verfügung, sondern auch ein breites Produktportfolio an Hardware. Die Hardware selbst ist gegen Komponentenausfall durch redundante Bausteine wie Controller oder Lüfter gesichert, wenn auch nicht in den kleineren Modellen. Dafür gewährleistet die Failover-Funktion der Software samt Replikation und Snapshots das Netz und den doppelten Boden gegen Datenverlust. Bei Preisen von weit unter 50.000 Euro, selbst für hochkapazitäre Systeme, sollten IT-Manager bald alle Hemmungen gegenüber Hochverfügbarkeit im eigenen Unternehmen fallen lassen.