Datacore: Software-defined Storage eignet sich auch für KMUs
Herr Michels, eignet sich SDS auch für kleine Unternehmen? Und wie definieren Sie diese?
Michels: Wir haben tatsächlich Kunden, die unsere Lösung nur mit 2 TByte einsetzen. Zugegebenermaßen sind das wenige, aber Größenordnungen zwischen 10 und 50 TByte findet man unter unseren Kunden sehr häufig. Stand heute würde ich sagen, dass sich kleine Unternehmen in diesem Bereich bewegen, sehr abhängig von der Branche und dem Anwendungsumfeld.
Die Antwort ist also: Absolut ja, und wir haben etliche Kunden im KMU-Umfeld. Und um deren Bedürfnisse noch besser abbilden zu können, werden wir in Kürze mit einem Angebot aufwarten, das genau diesen preissensitiven Markt adressiert.
Was macht SDS für KMUs sinnvoll?
Michels: Eigentlich dieselben Punkte, die SDS ist in Mittelstand und Enterprise längst zum Standard gemacht haben. Die ultimative Flexibilität, einheitliche und hochwertige Datendienste, vergleichsweise günstige Anschaffungs- und Betriebskosten, sowie heute schon auf die Anforderungen von morgen vorbereitet zu sein.
Insofern sind die grundsätzlichen Eigenschaften von SDS sowohl für Unternehmen jeder Größe und Branche sinnvoll nutzbar. Allerdings ist speziell im KMU-Segment der Einstiegspreis entscheidend. Neben vergleichsweise geringer Anfangsinvestition und sofortigen Einsparungen durch erhöhte Produktivität und vor allem Ausfallsicherheit, spielt bei KMUs auch die langfristige Rendite eine Rolle. Die Aussichten auf eine Speicher-Plattform, auf der ich als Unternehmen langfristig aufbauen kann, egal wie sich das Geschäft entwickelt, sind hier wertgeschätzt.
Welche funktionalen Anforderungen an den Speicher stellen KMUs?
Michels: Auf den ersten Blick scheinen sich die Anforderungen eines kleinen Ingenieur- oder Designbüro von einem Einzelhändler, der sich vom Ladengeschäft zum Online-Shop entwickelt, stark zu unterscheiden. Autohäuser, Filialgeschäfte, Handwerk und kleineres produzierendes Gewerbe, die Szenarien sind vielfältig.
Wenn man allerdings genauer hinschaut, kristallisieren sich schnell zwei grundsätzliche Anforderungen heraus, die bei allen gleich sind: dass immer auf die Anwendungen und Daten zugegriffen werden kann und dies zügig vonstattengeht. Dadurch ergeben sich als grundsätzliche Anforderung an den Speicher, de facto für Unternehmen aller Größen, Hochverfügbarkeit und Performance. Technisch übersetzt bedeutet dies Redundanz von Komponenten mit automatischen Umschaltmechanismen und Maßnahmen zur Verbesserung des Speicher-Antwortverhaltens.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist zudem die Flexibilität: Mit SDS bin ich über Jahre hinweg unabhängig, und dazu in der Lage, auf jegliche neue Anforderung zu reagieren. Ohne das Risiko einer Investitionsfalle, denn irgendwann macht meine Hardware schlapp, es gibt neue reizvolle Technologien oder alles ist für neue Anwendungen zu langsam. Dann habe ich dank SDS die freie Wahl der Hersteller und kann mir das am besten für mich geeignete Angebot auswählen. Ein nicht zu vernachlässigender Aspekt, speziell wenn man an den finanziellen Aspekt denkt. Die SDS-Plattform aber bleibt, und erlaubt die individuell notwendigen und sinnvollen Änderungen, Modernisierungen oder Erweiterungen im laufenden Betrieb durchzuführen.
Was wären dann, Stand heute, eher On-top-Funktionen für KMUs?
Michels: In der Tat ist es so, dass SDS fast jede Speicherfunktion abdecken kann. Dabei ist allerdings nicht jede für KMUs gleichermaßen relevant. Ein Beispiel für eine wichtige, aber im KMU-Umfeld momentan noch eher seltener genutzte Speicherfunktion ist ein Online-Notfallwiederherstellungskonzept. Technisch basiert es meist auf asynchroner Replikation der Daten und automatischer Wiederherstellung im Katastrophenfall. Ein Hauptbaustein zur Sicherung der Geschäftskontinuität. Aber welches kleine Unternehmen hat schon einen eigenen 250 km entfernten Standort oder möchte sich etwas mieten? Und auch die Cloud ist für viele in diesem Fall keine Alternative.
Darüber hinaus gibt es noch einige weitere Funktionen, die zu Beginn für KMUs nicht so spannend sind. Entscheidend ist, dass die gewählte Plattform entsprechende Skalierungs-, Migrations- und Wachstumspfade bietet: hin zu Kapazitäten und Funktionen, die anfangs eher weniger gefragt sind. Irgendwann wird auch diese wirtschaftliche Krise vorbei sein und Wachstum wieder realistisch. Kleine Unternehmen müssen sich bewusst sein, wie langwierig und aufwändig jede Daten- und System-Migration ist, wenn man keine SDS-Plattform hat.
Im Mittelpunkt steht also die Sicherung des Geschäftsbetriebes?
Michels: So ist es. Für einen durchgängigen Geschäftsbetrieb wird Automation und transparente Hochverfügbarkeit, mit Auto-Failover, benötigt. Sollte eine oder alle Speicherkomponenten eines Systems ausfallen, wird mit einem Failover auf das zweite System zugegriffen. Dieser automatische Prozess ist vollkommen transparent für die Nutzer – sie merken gar nicht, dass ein Teil ihres Speichers ausgefallen ist. Gleiches gilt für die automatische Wiederherstellung des Ursprungszustands, nachdem der Fehler behoben ist. Für kleine Unternehmen ohne ausgebildeten Systemadministrator ist dies auch ein Sicherheitskriterium.
Da mangelnde Performance einen effizienten Geschäftsbetrieb gefährdet, ist es wichtig, hier das Optimum an Speichergeschwindigkeit zu ermöglichen. Technologien, die wir für Performance-Gewinne nutzen, sind beispielsweise DRAM- Schreib-Lese Cache, parallele I/O-Verarbeitung, Fibre-Channel (FC) als Verbindungsoption und dynamisches Auto-Tiering.
Wie dürfen wir uns den Aufbau solch einer Einstiegslösung vorstellen?
Michels: Grundsätzlich gehen wir bei Datacore immer von mindestens zwei Instanzen, Stichwort Redundanz für Hochverfügbarkeit, aus. Das gilt auch bei einer KMU-Einstiegslösung. Ist eine solche Instanz mit einem Hypervisor und SANsymphony ausgestattet, sprechen wir von einer hyperkonvergenten Konfiguration. Hier liegt der Fokus auf Dichte, die Anwendungen und der Speicher sind auf dergleichen Hardware zu Hause.
Geht der Fokus eher auf separate Skalierung von Rechen- und Speicherkapazität, werden unterschiedliche oder keine Hypervisoren genutzt, bietet sich ein Server-SAN an. Dabei sind die Festplatten bzw. SSDs ebenfalls in die SDS-Instanzen eingebaut. Die Anwendungen hingegen laufen auf separaten Servern. Dies sind die wohl die beiden primären Varianten für den Einsatz in KMU.
Bei weiterem Wachstum ist auch die Anbindung externer Speicher über Server-Virtualisierung oder eine hybride Konfiguration möglich. Dies ist zum Beispiel sinnvoll, wenn einzelne Applikationen aus einem hyperkonvergenten Verbund herausgelöst werden sollen. Hier kommt auch eine weitere maßgebliche Eigenschaft von SDS zum Tragen. Egal für welche Betriebsart sich KMUs anfangs entscheiden, sie können zwischen allen vier Formen beliebig, und ohne das Tagesgeschäft zu beeinflussen, hin und her wechseln.
Wann wird dieses Einstiegs-SDS verfügbar und was es kosten?
Michels: Wie schon erwähnt, ist ein günstiger Preis im KMU-Umfeld das ausschlaggebende Kriterium. Dessen sind wir uns nach über 20 Jahren im SDS-Markt bewusst. Wir haben das neue Sansymphony-Angebot entwickelt, weil die Nachfrage nach einer KMU-Lösung von unseren Partnern mehrfach an uns herangetragen wurde. Durch die Fokussierung auf die für den KMU-Bereich wesentlichen Funktionen werden wir dieses Produkt entsprechend preislich attraktiv, um nicht zu sagen aggressiv, positionieren. Gehen Sie von Einstiegspreisen von unter 2.500 US-Dollar pro Jahr aus. Dieser Preis beinhaltet alle KMU-relevanten Funktionen von Sansymphony für zwei Datacore-Instanzen mit bereits 10 TByte lizenzierter Gesamtspeicherkapazität.
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