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Im Interview: TIM

Effizienzsteigerung und Kosteneinsparungen sind die aktuellen Anforderungen des Mittelstands. Dementsprechend gilt es sich mit Themen wie (Speicher)-Virtualisierung und Cloud-Computing aber auch mit Archivierung auseinander zu setzen.Wir sprachen über die Storage-Herausforderungen, mit denen sich KMUs heute konfrontiert sehen sowie über mögliche Lösungen mit Klaus Weiss, Leiter Projekt Development beim Value-Added-Distributor TIM.

In Storage-Systemen, die für den Mittelstand positioniert werden, finden sich meist umfangreiche Software-Pakete für das Storage-Management. Weiß der Mittelständler das zu schätzen, und kann er damit umgehen?

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 Klaus Weiss
Klaus Weiss
Weiss: Viele Hersteller liefern umfangreiche Funktionalitäten auch bei Einstiegssystemen mit. Um diese Features jedoch sinnvoll und effektiv verwenden zu können, bedarf es meist eines erweiterten Know-hows, welches sich der Anwender oftmals aus Zeit- oder Kostengründen nicht aneignen kann. Wichtig ist, dass die Systeme nach der Implementierung in definierten Intervallen auf den jeweils aktuellsten Stand gebracht, sinnvolle Neuerungen etabliert und die Anwender entsprechend geschult werden. Storage-Systeme, die von Spezialisten entworfen, implementiert und betreut werden, integrieren die enthaltenen Software-Funktionalitäten in aller Regel optimal.

Werden im Mittelstand auch neuere Technologietrends wie zum Beispiel SSDs, Fibre-Channel-over-Ethernet (FCoE), Storage-as-a-Service (StaaS), Cloud-Computing oder Virtualisierung angenommen?

Weiss: Konkret: SSDs und RAM erfüllen unter anderem die steigenden Anforderungen an Performance (QoS) und ermöglichen obendrein gravierend schlankere Storage-Systeme. FCoE benötigt noch etwas Zeit. Es wird sich jedoch als der Nachfolger von nativem FC und iSCSI präsentieren. Auch StaaS sehen wir als ein Thema auf der Zeitschiene. Einige Marktteilnehmer rüsten ihre Rechenzentren auf, um diese Services anzubieten. Zukünftig werden Neugründungen verstärkt auf solche Dienste zugreifen. Virtualisierung ist (seit vielen Jahren) und bleibt »die« Schlüsseltechnologie. »Cloud« erlebt zu viele differente Interpretationen für eine kurze Beurteilung an dieser Stelle.

Mit welchen Technologien sollte sich Ihrer Meinung nach der Mittelstand befassen, um die weiterhin überbordende Datenflut beherrschen zu können?

Weiss: speicherguide.de teilt uns dies ja tagtäglich mit: Virtualisierung (auf verschiedenen Ebenen), Deduplizierung, Tiered-Storage, Klassifizierung und Archivierung etc. Wesentlich ist der Blick auf die Gesamtheit dieser Module von vornherein, damit schrittweise immer der Teil einer gesamthaften Lösung ohne einseitige Abhängigkeiten umgesetzt wird.

Sehr oft hat ein Mittelständler nicht genug ausgebildetes IT-Personal. Welche Lösungen vereinfachen das Leben eines Mittelstands-Administrators?

Weiss: Klassifizierung von Daten, Standardisierung und Automatisierung von Prozessen sind die geeigneten Werkzeuge. Oftmals ergeben sich durch Audits und Workshops mit externen Spezialisten entscheidende Verbesserungen. Das Verlagern des Betriebs auf externe Dienstleister (Managed-Services, Out-Sourcing, Out-Tasking) wird im Zuge der demographischen Entwicklung eine Renaissance erleben.

Sind es eher Standardthemen wie Backup und Verfügbarkeit, mit denen sich ein Mittelständler beschäftigt? Oder sind es auch neuere Anforderungen wie elektronische Archivierung, Compliance oder elektronische Steuerprüfung?

Weiss: Übergeordnet beschäftigen den Mittelständler Kosten und Risiken. Die häufigsten betriebsnahen Herausforderungen sind Performance (QoS), Verfügbarkeit und Ausfallsicherheit. Im Themenkomplex Archivierung und Compliance beobachten wir seit einigen Jahren eine deutliche Zunahme der Projektierungen.

Oftmals gibt es speziell für den Mittelstand vorkonfigurierte Lösungspakete. Auf welche Trends und Neuerungen kann sich hier ein Mittelständler einstellen?

Weiss: »One fits all« ist maximal »eine Annäherung«. Der Lösung wird immer eine individuelle Betrachtung der Anforderungen, der bestehenden Infrastruktur und der Prozesse des Anwenders zugrunde liegen. Wichtig ist, dass das Lösungsdesign auf zeitgemäßen Standardtechnologien aufbaut und somit ein hohes Maß an Planungssicherheit zulässt.

Würden Sie einem Mittelständler zu Online-Lösungen, wie zum Beispiel Online-Backup oder Online-Archivierung, raten? Oder ist das noch nicht ausgereift bzw. sicher genug?

Weiss: Online-Lösungen werden sich als »Revolution von unten«, im Consumer-Markt und bei Kleinstunternehmen in naher Zukunft verstärkt durchsetzen. Mittelfristig sehen wir im Mittelstand jedoch keine größere Verschiebung, hin zu den Online-Diensten. Backup zum Beispiel, ist eine Maßnahme zur Unterlegung von SLAs, welche immer im Kontext weiterer interner Maßnahmen und Technologien steht. Wer übernimmt die Gewährleistung des erforderlichen Zusammenwirkens zwischen externem Dienst und internen Technologien und Strategien, damit Verfügbarkeit und Ausfallsicherheit garantiert ist? Individuelle Kundenumgebungen in gewachsenen komplexen Infrastrukturen und individuellen Unternehmensrichtlinien, erfordern individuelle Lösungen. Bei Neugründungen jedoch, sind Online-Lösungen eine ernsthafte Überlegung wert: Interne IT-Prozesse könnten an den Standards der Online-Services ausgerichtet werden.

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