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Mehr Zeit für Admins durch Software-defined Storage

Das aufwändige Management heterogener Speicherlandschaften überfordert das Administrations-Budget der meisten Unternehmen. Software-definierte Storage schafft hier Abhilfe. Einerseits durch eine vereinfachte Verwaltung, andererseits durch eine Performance-Steigerung.

Mit der Verfügbarkeit von SDS-Technik können Anwender und Applikationsentwickler Daten samt Metadaten an die Speichersysteme schicken, wobei die Automatisierungslösung selbsttätig auf Basis der vorhandenen Metadaten die richtigen Service-Level auswählt (Bild: SNIA).SDS: Eine Automatisierungslösung kann selbsttätig auf Basis der vorhandenen Metadaten die richtigen Service-Level auswählen (Bild: SNIA).Storage-Administratoren verbringen den Großteil ihrer Zeit damit, alltägliche Probleme und Anfragen abzuarbeiten: Sie müssen Anwendern oder Applikationen mehr Speicherraum zuweisen, frei gewordenen Speicherraum dekommissionieren und wieder verfügbar machen, die Gesundheit des gesamten Speichersystems überwachen und so weiter. Für konzeptionelle Aufgaben bleibt in der Regel zu wenig Raum.

Das soll sich durch Software-defined Storage, eine Komponente auf dem Weg zum von VMware propagierten Software-defined Data Center, ändern. Doch wie ist SDS heute, sieht man einmal von den naturgemäß produktnahen Auffassungen der Hersteller ab, definiert? Der Industrieverband SNIA (Storage Networking Industry Association) verlangt in einem Whitepaper zum Thema aus dem Jahr 2014 von SDS mindestens vier Merkmale:

  • Automatisierung: Managementaufgaben sollen, ausgehend von der Datenebene, so weit als möglich automatisiert werden und möglichst von den Datenbesitzern selbst über entsprechende Schnittstellen erledigt werden können.
  • Standardschnittstellen: Statt über proprietäre sollen Management, Bereitstellung und Wartung der Speicherinfrastruktur über Standardschnittstellen erfolgen – hier hat die SNIA vor allem ihre eigene, SMI-S, im Auge.
  • Virtualisierter Datenpfad: Block-, File- und Objektdaten sollen gleichermaßen für Applikationen zugänglich sein, die für diese Standardschnittstellen geschrieben sind.
  • Skalierbarkeit: Die Speicherinfrastruktur lässt sich skalieren, ohne dass Verfügbarkeit oder Leistung beeinträchtigt werden.
  • Nutzung von Metadaten: Datendienste sollen dynamisch und mit Hilfe von Metadaten an wechselnde Anforderungen und SLAs anpassbar sein.

Rund die Hälfte der von IDC im Jahr 2014 befragten Anwender nutzt SDS entweder schon oder evaluiert die Technologie gerade (Grafik: IDC).Im Jahr 2014 wird SDS zu 50 Prozent bereits verwendet oder zumindest evaluiert (Grafik: IDC).IDC definiert all diejenigen Anwendungen als SDS, die Daten (Block, File oder Objekt) hardwareunabhängig organisieren und Speicherdienste über einen Software-Stack bereitstellen, der auch auf Commodity-Hardware laufen kann, aber nicht muss.

Eine wichtige Rolle bei der Implementierung von SDS-Lösungen spielen Metadaten zu den gespeicherten Daten, in denen die Speicheranforderungen der jeweiligen Daten niedergelegt und direkt an die Automatisierungs-Software übergeben werden können. Dies muss unabhängig davon geschehen, auf welchem Speichersystem die Daten gerade liegen. Ob die Metadaten inner- oder außerhalb des Datenpfades übermittelt werden, ist weniger wichtig. Daten mit gleichartigen Metadaten sollten in Gruppen zusammengefasst werden. Das Automatisierungssystem liest diese Metadaten aus, ordnet die Daten entsprechend dem passenden Speichermedium zu und überwacht die Einhaltung der sonstigen Dienstanforderungen, ohne dass Administratoren beispielsweise wie bisher händische Konfigurationen vornehmen müssen.

Breites SDS-Angebot

Nahezu jeder Anbieter von Speicher-Hardware oder -software, insbesondere aber Betriebssystem-Spezialisten wie Microsoft und Vmware, haben heute Lösungen im Programm, die zumindest SDS-Basisfunktionen bieten. Zu den blockbasierenden SDS-Lösungen zählt IDC beispielsweise DataCore »SANsymphony-V«, File-basierende SDS-Plattformen kommen beispielsweise von Nexenta oder IBM (GPFS), auf objektbasierende Lösungen setzen EMC (Atmos), NetApp (StorageGRID). Für Unternehmen, die ohnehin auf Betriebssystemebene aktiv sind, also hardwareseitig keine Assets zu verteidigen haben wie Microsoft oder Vmware, liegt der gewählte hyperkonvergente Ansatz nahe. Auch das von Inktank verwaltete Open-Source-Projekt »Ceph«, das inzwischen von Fujitsu und Suse in neuen Storage-Produkten verwendet wird, erlaubt den gleichberechtigten Zugriff auf Blocks-Files und Datenobjekte. Relative Neulinge wie Nutanix oder Pivot3, die auf hyperkonvergente Lösungen setzen, verwenden die Technologie gern, da sie Freiraum bei der Hardware garantiert. Insgesamt geht der Trend dazu, mit jeder Lösung immer mehr Datenformate zu bedienen.

Im Markt findet SDS heute bereits großes Interesse, obwohl dessen Anteil am Gesamt-Speichermarkt derzeit noch bei bescheidenen 4 Prozent liegt. Dies wahrscheinlich, weil das Misstrauen gegen Speicher-Virtualisierungs-Lösungen, auf die SDS ja aufbaut, in den letzten zehn  Jahren durch ermutigende Praxiserfahrungen geschwunden ist. Der logische nächste Schritt fällt da vielen wohl weniger schwer. Kein Wunder also, dass heute nach Zahlen von IDC aus dem Jahr 2014 bereits über 35 Prozent der Anwender beginnen, die Technologie zu evaluieren. Nicht interessiert sind an ihr nur etwas über zehn Prozent, knapp unter zehn Prozent haben sich noch nicht damit beschäftigt und über 15 Prozent setzen sie bereits ein. Die Hälfte des Marktes setzt also bereits auf SDS.

Wer die Technologie nutzt oder evaluiert, erwartet von ihr in erster Linie einfacheres Storage-Management und weniger Admin-Aufwand, geringere Kosten durch die Verwendung von Standard-Hardware, Automatisierung von Standard-Administrationsaufgaben und die Verlängerung der Einsatzdauer verwendeter Speicherprodukte, weil SDS-Infrastrukturen die flexiblere Verwendung eigentlich bereits auszusortierender Storage-Assets erlauben.

Für die etablierten Speicherhersteller brechen durch SDS schwierigere Zeiten an: Sie müssen sich hinsichtlich ihrer Preis- und Gewinnerwartungen bei Speicherhardware, lange die  wichtigste Cashcow, mittel- und langfristig nach unten orientieren. Mit proprietären Hardwarefeatures als Alleinstellungsmerkmal ist in den Zeiten von SDS kein Blumentopf mehr zu gewinnen. Daran können allenfalls revolutionäre neue Speichertechnologien etwas ändern, die ihrem Erfinder wieder für einige Jahre ein auskömmliches Dasein sichern.

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