Storage-Security – Wissen als Schlüssel zur Sicherheit
Datenskandale in allen Facetten und Branchen erobern seit geraumer Zeit die Schlagzeilen der Medien und belegen sogar in der Primetime der Nachrichten die vorderen Plätze. Die Gründe sind einfach und zugleich schwer zu fassen. Unternehmen müssen ihre IT-Sicherheit auf einem permanent hohen Niveau halten und gleichzeitig Unmengen an Daten speichern. Dies erfordert eine durchgängige Storage-Strategie sowie der dazugehörigen Wissensvermittlung.
Ein Unterfangen, dem viele Unternehmen noch zu wenig Beachtung schenken – meinen Kurt-Jürgen Jacobs, Geschäftsführer des unabhängigen IT-Trainingsanbieters qSkills, und Bernhard Schieß, Trainer bei qSkills sowie Storage-Consultant, im Gespräch mit speicherguide.de.
Die Berichte über immer neue Datenpannen nehmen kein Ende. Woran liegt es Ihrer Meinung nach? Und: Haben die Unternehmen nichts aus den vergangenen Vorfällen gelernt?
Schieß: Ich wundere mich immer wieder über die Fahrlässigkeit mancher Organisationen. Es gibt zig Security-Veranstaltungen oder gute Expertenbeiträge, die eindringlich vor einem zu laxen Umgang mit Firmendaten warnen. Hinzu kommt eine Vielzahl an IT-Trainings, in denen ein sorgfältiger IT-Schutz nach innen und außen vermittelt wird. Das heißt für mich, dass Security nicht immer in den Köpfen der Entscheidungsträger den Stellenwert einnimmt, den es braucht.
Das bedeutet, dass Sie die Verantwortung der Datenmisere vor allem bei den Unternehmensverantwortlichen sehen?
Wie kann eine tragfähige Storage-Strategie ihrer Meinung nach aussehen?
Schieß: Bei der Frage nach sinnvollen Prozessen gehört vor allem der verantwortungsvolle Umgang mit Unternehmensinformationen seitens der Mitarbeiter auf die Tagesordnung jedes Unternehmens. Dies betrifft vor allem das Bewusstsein für Sicherheitsfragen. Denn eine Sicherheitsstrategie muss unternehmensintern gelebt werden und dies impliziert die Notwendigkeit eines Kulturwandels im Unternehmen. Im Prinzip geht es darum, Informationssicherheit als Querschnittthema zu erkennen, damit alle organisatorischen und technischen Bereiche eines Unternehmens vom Wissenstransfer profitieren und lernen.
Wissenstransfer ist ein gutes Stichwort. Welchen Stellenwert nimmt Ihrer Einschätzung nach das Thema Weiterbildung ein?
Schieß: Ein unternehmensweit angelegtes IT-Aus- und Weiterbildungsprogramm ist besonders wichtig, um Wissen aufzubauen und die IT auf dem aktuellen Stand zu halten. Gerade im Security-Umfeld können Versäumnisse enorme Folgen nach sich ziehen. So hängt die IT-Sicherheit eines Unternehmens maßgeblich davon ab, dass Sicherheitsmaßnahmen abteilungs- und bereichsübergreifend konsequent geschult werden, um sie im Routinebetrieb anwenden zu können.
Und welche technologischen Lösungen sehen Sie im Bereich Storage-Security als möglichen Weg an?
Schieß: Führend sind hier beispielsweise Firmen wie Brocade, Ingrian, nCipher, Sybase oder Vormetric. Sie bieten Hard- und Software-Lösungen für eine Datenverschlüsselung auf hohem Niveau an. Die kostenlose Verschlüsselungssoftware »TrueCrypt«, welche auf den gängigsten Desktop-Betriebssystemen zur Verfügung steht, bietet eine einfache Möglichkeit, Daten auf Desktop- und Laptop-Computern, kleineren Servern und USB-Geräten zu schützen. Der Vorteil dieser Lösungen ist, dass sie einen unterbrechungsfreien und umfassenden Schutz sensibler Daten im gesamten Unternehmen gewährleisten.