Acomba BoxCryptor verschlüsselt Daten für die Cloud
Exakt dafür hat das Augsburger Unternehmen Acomba ihr Verschlüsselungsprogramm »BoxCryptor« konzipiert, das jetzt in der Version 1.0 erschienen ist. Freilich gibt es schon Verschlüsselungsprogramme wie beispielsweise »TrueCrypt«. Allerdings haben sich die Boxcryptor-Programmierer ein paar Finessen einfallen lassen, die exakt auf Cloud-Storage-Anwender abgestimmt sind.
Verschlüsselung erfolgt dateibasiert und nicht containerbasiert
So erfolgt die Verschlüsselung im Gegensatz zu Programmen wie Truecrypt nicht container-, sondern dateibasiert. Das heißt, jede Datei, die im virtuellen Boxcryptor-Laufwerk gespeichert wird, wird einzeln in Echtzeit verschlüsselt und im Zielverzeichnis abgelegt. Dieses kann dann – mit den nun verschlüsselten Dateien – von Anbietern wie beispielsweise Dropbox in die Cloud geladen werden.
Die besonderen Vorteile dabei: Boxcryptor ist einfach zu bedienen, es entsteht kein zusätzlicher Datenverkehr, und viele Features der Cloud-Storage-Anbieter bleiben erhalten. So ist zum Beispiel kollaboratives Arbeiten mehrerer Nutzer sowie die Versionierung und Konfliktbehebung einzelner Dateien weiterhin möglich.
Es werden Dateien und Dateinamen verschlüsselt
Die Verschlüsselung durch Boxcryptor erfolgt transparent On-The-Fly nach dem AES-256-Standard (Advanced Encryption Standard mit einer Schlüssellänge von 256 Bit). Neben den Dateien werden auch die Dateinamen verschlüsselt, wodurch zwar ein zusätzlicher Schutz der gespeicherten Daten gewährleistet ist, was allerdings doch etwas gewöhnungsbedürftig ist.
Boxcryptor ist derzeit für Windows verfügbar und bis zu einer Verzeichnisgröße von 2 GByte kostenlos. Eine Unlimited Version ohne Beschränkungen ist ab 14,99 Euro erhältlich. Die Verschlüsselung ist kompatibel mit dem Programm EncFS für Linux und Mac, so dass die Verschlüsselung auf allen gängigen Desktop-Plattformen verwendet werden kann. Acomba plant demnächst auch die Unterstützung mobiler Plattformen.
Der Dropbox-Gau: für Stunden offen wie ein Scheunentor
Was war das Problem letzten Monat bei Dropbox? Es war kein Angriff von außen – vielmehr hatte der Dienst urplötzlich mit einem hausgemachten Daten-GAU zu kämpfen. Durch eine Panne bei einem Software-Update wurde die Anmeldeprozedur samt Authentifizierung quasi völlig lahm gelegt. Plötzlich war es möglich, sich mit jedem beliebigen Passwort an jedem existierenden Dropbox-Account anzumelden. Für rund vier Stunden war der Dienst damit offen wie das berühmt-berüchtigte Scheunentor – jeder konnte jede beliebige Datei herunterladen. Wer mit verschlüsselten Dateien arbeitete, konnte der Situation entspannter gegenüber stehen.
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