Cohesity Gaia: KI-Suchassistent für sekundäre Firmendaten
Cohesity kündigt einen Suchassistent für sekundäre Firmendaten an. Das Besondere daran, Cohesity Gaia, nutzt generativer KI. Anwender sollen dem KI-Assistenten in natürlicher Sprache Fragen stellen können und entsprechende Antworten erhalten. Das Tool analysiert dazu die Unternehmensdaten.
Cohesity stellt den KI-basierte Suchassistent Cohesity Gaia vor. Damit sollen Backup-Daten in Cohesity-Umgebungen durchsuchbar gemacht werden. Das Tool nutzt dazu RAG-KI (Retrieval Augmented Generation) sowie große Sprachmodelle (LLMs) und basiert auf der Cohesity Data Cloud.
Anwender sollen dem KI-Assistenten in natürlicher Sprache Fragen stellen können. Für die Antworten greift Gaia auf die Datenbestände des Unternehmens zu und analysiert diese. Der Hersteller plant zudem, die LLM-Services der drei größten Public-Cloud-Anbieter mit Gaia zu verbinden.
»Unternehmen wollen die Kraft generativer KI nutzen, hatten aber Probleme, Wissen aus ihren sekundären Daten zu ziehen, seien es die Backups oder archivierte Daten«, sagt Sanjay Poonen, CEO und President von Cohesity. »Denn bei jedem Ansatz müssen die Daten rekonstruiert werden. Es dauert oft wochenlang, bis die Daten für Analysen und Einblicke zur Verfügung stehen. Cohesity Gaia vereinfacht diesen Prozess mit unserem zum Patent angemeldeten Ansatz auf Basis der Retrieval Augmented Generation deutlich. Damit werden Unternehmen erstmals generative KI nutzen, um ihre Daten praktisch nahtlos abzufragen. Unsere Lösung liefert schnelle, aufschlussreiche Ergebnisse ohne die Nachteile manueller und risikoreicher Ansätze. Kurz gesagt, sie verwandelt Daten innerhalb von Sekunden und Minuten in Wissen.«
Ab dem 15. März soll Cohesity Gaia verfügbar werden. Zu den Funktionen gehören:
- Die RAG-KI-Lösung bau auf der Multicloud-Plattform von Cohesity auf, daher soll die nahtlose Suchfunktion in natürlicher Sprache über Cloud- und Hybrid-Umgebungen hinweg arbeiten. Dies soll Unternehmen künftig tiefere Einblicke in ihre Daten geben, um fundierte Entscheidungen zu treffen, unabhängig davon, wo sich die Daten befinden.
- Cohesity erstellt eine indizierte Datenbank aller Dateien, die über alle Workloads hinweg jeden Zeitpunkt erfasst. Diese Indizierungsfunktion unterstützt die Erstellung von KI-fähigen Indizes. Zunächst werden Daten von Microsoft 365 und OneDrive unterstützen, weitere Workloads sind geplant.
- Die Architektur von Cohesity Gaia stellt sicher, dass alle indizierten Daten sofort zum Lesen verfügbar sind, ohne dass Backups rekonstruiert werden müssen. Dadurch kann die Cohesity Data Cloud wie ein Data-Lake funktionieren und Unternehmen einen Echtzeit-Zugang zu ihren Daten für Analysen und Entscheidungen bieten.
- Die Cohesity Data Cloud verwendet granulare rollenbasierte Zugriffskontrollen und einen Zero-Trust-Ansatz, damit nur autorisierte Nutzer und Modelle Zugang zu den Daten erhalten. Dies hilft Unternehmen auch bei der Einhaltung gesetzlicher Vorgaben.
»Wenn Unternehmen LLMs nutzen wollen, müssen sie mehrere Herausforderungen meistern«, erklärt Poonen. »Entwickler müssen zunächst mehrere Kopien der Daten erstellen, wodurch die Gefahr für Angriffe steigt. Außerdem können die Daten unvollständig oder veraltet sein. Schließlich erfordert dieser Ansatz hohen Zeit- und Ressourcenaufwand und belastet die Systemleistung.« Cohesity Gaia vermeide diese Herausforderungen durch die Integration von KI-Funktionen in die Backup-Umgebung.
Als Anwendungsfälle sieht der Hersteller unter anderem die Bewertung der Cyber-Resilienz einer Organisation eine schnellere Finanz- und Compliance-Prüfungen und die Beantwortung komplexer Fragen sowie als Wissensbasis für die Schulung neuer Mitarbeiter.
Cohesity Gaia: Keine Suchmaschine, sondern Fragenbeantworter
Das Herzstück der KI-Technologien ist Cohesity Turing, eine zum Patent angemeldete Sammlung von KI-Funktionen und -Technologien, die in die Multi-Cloud-Datenmanagement- und Sicherheitsplattform von Cohesity integriert sind sowie Einblicke in Betrieb und Daten liefern. »Die Grundlage für diese KI-Innovationen bildet das Konzept der verantwortungsvollen KI«, sagt Greg Statton, Office of the CTO Data & AI bei Cohesity. »Geeignete Funktionen und Frameworks ermöglichen es Kunden, KI für den Daten-Backup sicher und skalierbar einzusetzen.«
Für Statton sei es wichtig zu verstehen, dass Cohesity Gaia nicht wie eine Suchmaschine Daten abruft, sondern Fragen beantwortet: »Wer zum Beispiel einen Kostenanstieg in einer Region bemerkt, würde normalerweise Dutzende von Rechnungen suchen, überprüfen und vergleichen, um den Grund dafür herauszufinden. Die Klärung kann Stunden, Tage oder Wochen dauern. Mit Gaia fragen Sie einfach: Warum sind die Kosten in dieser Region gestiegen? Gaia zieht die relevanten Informationen aus den gespeicherten Daten, analysiert sie und beantwortet Ihre Frage. So einfach ist das.«
Weiterführende Links:
Anmerkung der Redaktion:
Über die Benamsung von Produkten lässt sich immer trefflich diskutieren und die griechische Mythologie darf oft genug dafür herhalten. Wir stellen uns aber schon die Frage, warum Gaia? Ausgerechnet Gaia!?
Wir erinnern uns an Gaia-X. Die europäische Cloud sollte die Digitalwirtschaft neu aufstellen und EU-Unternehmen unabhängig von den amerikanischen Hyperscalern machen. Das für EU-Verhältnisse echt große Projekt ist längst Geschichte, steht aber auch sinnbildlich für das Scheitern.
Nun finde ich die Funktionalität hinter Cohesitys Gaia durchaus spannend. Damit gehen Trekkie-Wünsche in Erfüllung: Wie auf der Enterprise können wir künftig mit unserem Computer sprechen. Das finde ich cool und die Bezeichnung Cohesity Gaia ist neutral betrachtet auch in Ordnung. Zeigt aber trotzdem, wie wenig die Amerikaner über den Tellerrand schauen bzw. auf die Befindlichkeiten anderer achten. Alle die an der Benamsung beteiligt waren: setzen, sechs.