Datalocker Encryptdisc Creator verschlüsselt optische Medien
An alle die Daten noch via DVD austauschen richtet sich der Datalocker Encryptdisc Creator. Die Software verschlüsselt optischen Medien nach dem AES-256-Bit-Standard. Damit sollen sich vertrauliche Daten kostengünstig transportieren und revisionssicher archivieren lassen. Konzipiert ist das Tool unter anderem für den Einsatz im Gesundheitswesen und in Kanzleien.
DataLocker hat den EncryptDisc Creator entwickelt, eine Software-Lösung, die es Nutzern erlaubt, Daten auf optischen Medien wie DVD-R/RW, Blu-ray, CD+-R/RW und M-DISC zu verschlüsseln. Dieses Tool bietet Anwendern die Möglichkeit, Volumen von bis zu 100 GByte zu speichern.
Die Funktionsweise des Encryptdisc Creators besteht darin, dass zunächst ein spezieller Client – die EncryptDisc – auf den optischen Datenträger gebrannt wird. Dieser beinhaltet die notwendige Verschlüsselungs- und Brenn-Software sowie eine Lizenz für den jeweiligen Datenträger. Es ist keine zusätzliche Software-Installation auf dem verwendeten Computer erforderlich. Vor dem Brennen der Daten muss ein individuelles Passwort festgelegt werden. Anschließend lassen sich Dateien entweder per Drag & Drop oder durch Auswahl einzelner Dateien hinzufügen.
Das System unterstützt sowohl das Brennen in einer einzigen Session als auch das Multi-Session-Verfahren, das es erlaubt, auch nach Abschluss des ersten Brennvorgangs weitere Daten hinzuzufügen oder vorhandene zu ändern. Die verwendete AES 256Bit-Verschlüsselung entspricht dem FIPS 140-2 Level 1 Industriestandard (Zertifikat #819).
Konstantin Fröse, Datalocker»Für einen geschützten Datentransport sind hardware-verschlüsselte USB-Sticks und -Festplatten oft das Mittel der Wahl«, erklärt Konstantin Fröse, EMEA Account Executive bei Datalocker. »Es gibt jedoch Anwendungsfälle, bei denen Daten zwar möglichst sicher, gleichzeitig jedoch auch kosteneffizient transportiert oder archiviert werden sollen. Typische Anwendungsbeispiele finden sich etwa im Gesundheitswesen bei Patientendaten oder bei der Übergabe von Akten und Unterlagen an Mandanten oder Kunden im Bereich von Kanzleien und Beratungsunternehmen. Ein Überlassen verschlüsselter USB-Sticks oder -Festplatten ist aus Kostengründen hier meist keine Option. Ein sicher verschlüsseltes optisches Medium kann eine wirtschaftlich attraktive Alternative darstellen, ohne Abstriche bei der Sicherheit machen zu müssen.«
Der empfohlene Nettoverkaufspreis für den Encryptdisc Creator beträgt 3.999 Euro. Dies ermöglicht das Brennen von bis zu 1.000 optischen Medien innerhalb eines Jahres, danach ist eine Lizenzverlängerung erforderlich. Die Nutzung erstellter Encryptdiscs ist zeitlich nicht begrenzt. Für Testzwecke stellt Datalocker eine kostenfreie Demoversion zur Verfügung.
Anmerkung der Redaktion:
Karl Fröhlich, speicherguide.deIm ersten Moment dachte ich mir, optische Medien verschlüsseln, das kann Sinn machen. Nur wer nutzt heute noch einen DVD-Brenner? In der Medizin kann ich mir schon vorstellen, dass ältere Geräte noch mit einem bestückt sind. Aber tauscht man damit tatsächlich noch Daten mit den Patienten aus? Ich glaube, die wenigsten, werden heute noch ein optisches Laufwerk besitzen.
Vermutlich kommt dies noch häufiger vor, als ich es mir vorstellen kann, sonst würde es diese Software nicht geben. Hinzukommt aber der Preis von rund 4.000 Euro, mit einer Einsatzlimitierung von 1.000 Brennvorgängen. Das heißt, einen DVD-Rohling zu beschreiben kostet rund vier Euro, zuzüglich von knapp einem Euro für das Medium.
Das mag günstiger sein als ein hardware-verschlüsselter USB-Stick, aber würde ein preiswerter USB-Stick (ab ca. 3 Euro) mit Bitlocker to go oder VeraCrypt nicht die gleiche Funktion erfüllen? Generell wäre ich davon ausgegangen, dass ein Datenaustausch in der Regel über einen passwortgeschützten Cloud-Speicher bzw. Online-Dienst realisiert wird.
Andererseits sind Projekte und die dazugehörigen Daten auf einem optischen Medium bereits revisionssicher archiviert. Zudem sind die Daten unveränderlich gespeichert und erfüllen damit verschiedene Vorgaben wie HIPAA, SOX, HITECH, CMMC, DSGVO und NIS-2. Trotzdem kann ich mir nicht vorstellen, dass die Software für den Preis oft verkauft wird.