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EMC erhebt Sparzwang trotz solider Geschäftszahlen

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Joe Tucci, CEO, EMC
Die Zahlen des Bostoner Speicherriesen EMC lassen erkennen, dass auch der Storage-Markt mit der Wirtschaftskrise kämpfen muss. Der konsolidierte Gesamtumsatz des Unternehmens ging im im ersten Quartal 2009 um 9,2 Prozent auf 3,15 Milliarden US-Dollar zurück. Der Gewinn nach GAAP betrug 194,1 (i.V. 251,6) Millionen US-Dollar oder 0,10 (0,12) US-Dollar je Aktie. Der operative Cashflow belief sich auf 864 Millionen US-Dollar. Der freie Cashflow zählte 681 Millionen US-Dollar. Investitionen und Barvermögen summierten sich auf 9,8 Milliarden US-Dollar.


»Wir glauben, dass in der Entwicklung der IT-Investitionen die Talsohle mehr oder weniger erreicht ist. Wir erwarten, dass unsere Kunden in der zweiten Jahreshälfte wieder stärker investieren werden, da sie die Entwicklung ihrer Budgets besser einschätzen können«, erklärt Joe Tucci, Chairman, President und Chief Executive Officer von EMC. »Bis dahin werden sie selbst ihre Restrukturierungs- und Stimulierungsprogramme weitestgehend abgeschlossen haben.« Das Unternehmen erwartet einen Rückgang der IT-Investitionen im Vergleich zu 2008 um mindestens zehn Prozent.

EMC wird kurzfristig zusätzliche Maßnahmen zur Kostenreduktion vornehmen, die dem Unternehmen 2009 weitere Einsparungen in der Höhe von 100 Millionen US-Dollar bringen sollen. EMC erwartet Einsparungen im Bereich Information Infrastructure für 2009 von bis zu 450 Millionen US-Dollar, die bis zum Jahr 2010 auf 500 Millionen US-Dollar ansteigen sollen. Diese kurz- und längerfristigen Maßnahmen sollen EMCs Effizienz und Effektivität auch in Phasen wirtschaftlicher Unsicherheit steigern und somit für die Zeit des Aufschwungs stärken. Allerdings gibt das Unternehmen aufgrund der ökonomischen Situation keine Prognosen zu künftigen Quartalen ab.

Tuccis Kommentar und die 100 Millionen US-Dollar zusätzlicher Einsparungen sind das eigentlich interessante der Meldung. Denn – obwohl der CEO die Talsohle für mehr oder weniger erreicht hält – greift er weiterhin zu drastischen internen Maßnahmen, um die Finanzen auf Kurs zu bringen. Bislang wurden weltweit 2.400 Mitarbeiter entlassen, weitere Jobs sollen nicht zur Disposition stehen. Dies kann aber, so interne Angaben, nur durch die Mitarbeit aller EMC-Angestellten erreicht werden. Die 100 Millionen sollen nun durch Kürzung des Gehalts eingespart werden – weltweit.

In Ländern, wo ein Betriebsverfassungsgesetz solche Eigenmächtigkeiten einer Firma unterbindet, animiert man die Mitarbeiter zu freiwilligem Verzicht. Auch die Geschäftsführung, die bereits im Januar auf einen Teil des Gehalts und der Boni verzichtete, beteiligt sich an dieser Kürzung. Allerdings dürften hier die finanziellen Basiswerte etwas anders aussehen als bei einem Mitarbeiter in Neuss – da lässt es sich schon mal leichter verzichten. Darüber hinaus füllte EMC erst kürzlich seine Kriegskasse auf, was im Quartalsbericht keine Erwähnung findet.

Tucci und Co ziehen sich den Sparstrumpf nicht nur übers Knie, sondern geradezu bis an die Halskrause. Trotz allen »Leidens« sollte man nicht vergessen, dass es dem Speicher- bzw. IT-Markt noch recht gut geht; verglichen zu Branchen wie Stahl oder Automobil. Hier wird wenigstens noch Umsatz und vor allem Gewinn gemacht. EMC erlebte 2008 das beste Geschäftsjahr aller Zeiten, da sollte ein (hoffentlich) kurzfristiger Verlust von kalkulierbaren 10 Prozent auch verschmerzbar sein, zumal das Unternehmen traditionell auf Sicherheit und somit »Geld zusammenhalten« setzt. Würden solche Maßnahmen bei anderen Anbietern ruchbar, so könnten gleich böse Gerüchte über mangelnde Finanzkraft entstehen.

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