Storage-Krösus EMC gibt sich in der Übernahmeschlacht rund um den Deduplizierungsmarktführer Data Domain keine Blöße: Das Akquisitionsangebot wird nun um mehr als 10 Prozent von 30 auf 33,50 US-Dollar je Data-Domain-Aktie erhöht. Damit übertrifft man NetApp klar, deren Offerte vorerst noch bei 30 US-Dollar steht. Vor einigen Wochen gab es bereits Gerüchte, dass 30 US-Dollar noch nicht das letzte Wort sein dürfte; Analysten erwarteten, dass die Angebotsmarke auf 35 US-Dollar je Data-Domain-Papier angehoben werden könnte (speicherguide.de berichtete).


Der Kampf um Data Domain wird außergewöhnlich heftig geführt. Netapp glaubt, gute Karten zu haben, weil man sich mit dem Data-Domain-Management prinzipiell einig ist. Das mehr oder weniger feindliche EMC-Angebot hat aber für Data-Domain-Aktionäre den Charme, dass es eine reine Bargeldofferte ist, während Netapp aus einer Mischung aus Cash und eigenen Aktien zahlen würde.

Allerdings hat EMC die Antitrust-Behörden nicht auf ihrer Seite, denn es kämen zwei Marktführer zusammen. Data Domain hat sich auch schon den Unmut einiger eigenen Aktionäre zugezogen, weil man das Netapp-Angebot favorisiere, anstatt der konkurrierenden Cash-Offer von EMC. Es wird auch das Gerücht angeführt, wonach Data-Domain-CEO Frank Slootman angeblich nach dem Merger der CEO einer »neuen Netapp« werden soll, da angeblich der jetzige Netapp-CEO Dan Warmenhoven ans Aufhören denke (speicherguide.de berichtete).

Zum jetzigen neuen EMC-Angebot ließ Netapp lediglich mitteilen, dass man die neue Situation »gewissenhaft prüfen« werde, und dass man sich »demnächst« mit einem Update melden werde. Netapp tut sich langsam bei der Finanzierung immer schwerer. EMC kann die jetzige Marke von rund 2,1 Milliarden US-Dollar locker stemmen, schließlich blickt man auf rund 7,1 Milliarden US-Dollar Kriegskasse.

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