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EMC greift mit Unified-Systemen »VNX« Netapp an

EMC »VNX«-Serie
EMC »VNX«-Serie
EMC enthüllt heute in London die lang angekündigte Produktneuheit: die »VNX«-Serie. Diese Produkte sind Unified-Storage-Systeme und sollen dem Erzkonkurrenten NetApp einmal mehr das Wasser abgraben.

Als Einstiegsmodell gibt es die »VNXe3000«, Midrange-Geräte sind »VNX5000«-Systeme, das obere Ende wird mit »VNX7000«-Produkten bedient. Die »VNX5100« fasst bis zu 75 Platten, »VNX 5300« bis zu 125, »VNX5500« bis zu 250 und »VNX5700« bis zu 500 Laufwerke. In der »VNX7500« arbeiten maximal 1.000 Drives. Erstmals kommt – neben der »AX150« – bei EMC SAS als Plattenschnittstelle in den größeren Modellen zum Einsatz. Der Kunde kann zwischen Enterprise-SAS-, Nearline-SAS- und SSD-Medien wählen. Die Modelle 5100, 5300 und 5500 haben jeweils acht FC-Ports. Zusätzlich, ausgenommen der 5100,  kann auf bis zu 24 Ports aufgestockt werden. Die Systeme 5700 und 7500 bieten Platz für je 24 bzw. 32 Ports, die sind allerdings von vornherein frei wählbar. Für den File-Zugriff gibt es nochmals weitere Interfaces. Leider macht es EMC seinen Kunden ein wenig schwierig, die Übersicht gibt unzählige Optionen an, ist aber für einen schnellen Überblick nicht hilfreich. Als Beispiel, die 7500 hat bis zu 32 FC-Ports oder 16 1-Gbit/s-iSCSI-Ports oder 12 10-GBit/s-iSCSI-Ports. Für den File-Zugriff sorgen X-Blades, die wiederum pro Blade bis zu 16 Anschlüsse bieten. Rechnerisch kommen dann im Vollausbau bis zu 160 Ports zusammen, 128 davon eben für Files. Umständlich, und die EMC-Verkäufer werden hier sicher noch viel zu erklären haben.

Alle Systeme können in drei Konfigurationsvarianten erworben werden: nur File-Zugriff, nur Block-Zugriff oder eben als Unified-Storage. Ausnahme ist die 5100, die nur FC spricht.  Für den File-Zugriff werden die Protokolle NFS, CIFS, MPFS (»Celerra« Multi-Path File System) und pNFS unterstützt, auf Blockebene FC, FCoE und iSCSI.

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Die VNX-Familie ist letztlich eine Produktmischung aus der Celerra und »CLARiiON«. Diese werden zwar noch weiter unterstützt und abverkauft, allerdings sicher nur noch so lange der Vorrat reicht. EMC möchte hier ganz klar dem Mittelstand nur noch eine Plattform bieten. Die VNX7500 ist ein Kombinationsprodukt für die Anforderungen der »Celerra NS960« und »CLARiiON CX4-960«. Ähnlich sieht es bei den anderen Modellen aus. Die Typen 5700 und 5500 übernehmen das Leistungsprofil von »NS-480«-Celerra-Systemen sowie »CX4-480«- und »CX4-240«-Arrays. Die Modelle 5300 und 5100 werden Nachfolger der »NS-120« und »CLARiiON CX4-120« sowie der »AX4«. Innerhalb der VNX5000er-Serie sind unterbrechungsfreie Upgrades möglich. Der Anwender kann also mit der 5100 beginnen und bis zur 5700 skalieren. Rein theoretisch kann man auch – allerdings unter Zukauf neuer Hardware – skalieren, ohne seine Konfigurationen und Daten migrieren zu müssen. Man tauscht einfach, wie bei den Vorgängern auch, die Controller aus.

Für die VNX gibt es auch entsprechende Software-Bundle. Basissysteme verfügen über »Unisphere«-Management, File-Deduplikation und -Kompression, Block-Kompression, »Virtual Provisioning« und »SAN Copy«. Optional gehören die »FAST Suite« mit »FAST VP« und »FAST Cache« sowie der »UnisphereAnalyzer« und »Quality of Service Manager« dazu. Darüber hinaus stehen noch eine »Security und Compliance Suite«, eine »Local Protection Suite«, die »Remote Protection Suite« sowie die »Application Protection Suite« zur Verfügung. Die Software-Pakete sind in »Total Efficiency Pack« und »Total Protection Pack« unterteilt. Die 5100 ist auch bei der Software ein Ausreißer, da sie nicht FAST VP, »File Level Reporter«, »Replicator« und »SnapSure« unterstützt.

EMC schießt sich mit den neuen Systemen nicht nur auf Netapp, sondern auch auf HP/3Par und IBMs »XIV« ein. Generell positioniert sich die neue Serie als Lösung für virtualisierte Umgebungen, die sowohl mit »Vsphere« als auch mit Microsoft- und anderen Anwendungen umgehen kann.

Ganz nebenbei wird auch über den Microcode 5875 für die Symmetrix-Baureihe geredet, der schon seit Dezember verfügbar ist. Unter anderem bringt das Betriebssystem nun endlich »FAST 2«, das mit dem Deckmäntelchen einer neuen Produktbezeichnung – FAST VP – bedeckt wurde. So soll wohl nicht auffallen, dass nun endlich funktioniert, was seit mehr als einem Jahr als funktionstüchtig versprochen wurde. Darüber hinaus enthält der neue Microcode »Data-at-rest«-Encryption, bei der jedes einzelne physikalische Laufwerk mit einer eigenen Verschlüsselung versehen wird. Das so genannte dynamische Backend soll gewährleisten, dass es bei Änderungen an der Systemkonfiguration nicht mehr zur Blockade des gesamten Arrays kommt. Das API der Symmetrix kann sich nun direkt mit dem »Virtual Array Administration Interface« von VMware unterhalten, sodass Administratoren beider Welten direkt auf das jeweils andere System zugreifen können.

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