Emulex inszeniert Schmutzschlacht gegen Broadcom
Feindliche Übernahmen sind immer irgendwie medienwirksamer als jene, wo alles im besten Einverständnis abläuft. Aber auch wenn NetApp wie aktuell gerade nur um Data Domain buhlt, und dann unvermindert ein weitere Anbieter mit noch mehr Geld wie EMC auftaucht – hier geht es »nur« um immer höhere Einsätze wie an einem Pokertisch. Pokerface aufsetzen, und die Ruhe bewahren, scheint hier die Devise zu lauten. Jede zu frühe Zuckung kann Millionen kosten.
Eine Schlammschlacht, wie sie die »Bild«-Zeitung nicht besser hätte erfinden können, spielt sich dagegen bei der feindlichen Übernahme zwischen Emulex und Broadcom ab. Für Emulex will Broadcom 9,25 US-Dollar je Emulex-Aktie hinlegen, was einen Gesamttransaktionswert von rund 764 Millionen US-Dollar ergibt. Der SAN-Spezialist wies das Angebot zurück, weil man sich für mehr wert hält (speicherguide.de berichtete). Da dies bislang nichts fruchtete, sucht nun Emulex gerichtlichen Schutz gegen Broadcom durchzusetzen.
Der Inhalt der eingereichten Papiere hat es in sich. Man könne nämlich Broadcom nicht trauen, weil das Unternehmen vor etwa sechs Jahren von einer Reihe von Skandalen erschüttert wurde. Dem seinerzeitigen CEO Henry Nicholas wurden damals Drogendelikte und Verstöße gegen das Aktienrecht vorgeworfen. Er soll Geschäftspartnern bei Arbeitsessen heimlich Drogen in deren Getränke gekippt haben. Ein Verfahren gegen Nicholas, der Broadcom 2003 verließ, ist immer noch nicht abgeschlossen. Weiterhin ist in den Papieren über den Einsatz von Prostituierten die Rede. Sogar ein heimliches Rauchen auf einem Flug nach Las Vegas wird als Argumentation herangezogen.
Broadcom verteidigt sich logischerweise damit, dass das allesamt alte aufgearbeitete Einzelfälle gewesen seien, die schließlich nichts mit dem jetzigen Übernahmeversuch zu tun hätten. Man werde weiterhin versuchen, die Aktionäre von dem Deal zu überzeugen – und natürlich nicht mehr das Emulex-Management.
Ob Emulex dem Übernahmeversuch entkommen kann, halten US-Analysten eher für unwahrscheinlich. Broadcom will komplett in Bargeld bezahlen, und so was zieht bei durch die Finanzkrise gebeutelten Investoren sehr oft.
Emulex >>
Broadcom >>
2007er speicherguide.de-Interview mit Emulex-Manager Alexander Steger über SAN-Trends >>
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Eine Schlammschlacht, wie sie die »Bild«-Zeitung nicht besser hätte erfinden können, spielt sich dagegen bei der feindlichen Übernahme zwischen Emulex und Broadcom ab. Für Emulex will Broadcom 9,25 US-Dollar je Emulex-Aktie hinlegen, was einen Gesamttransaktionswert von rund 764 Millionen US-Dollar ergibt. Der SAN-Spezialist wies das Angebot zurück, weil man sich für mehr wert hält (speicherguide.de berichtete). Da dies bislang nichts fruchtete, sucht nun Emulex gerichtlichen Schutz gegen Broadcom durchzusetzen.
Der Inhalt der eingereichten Papiere hat es in sich. Man könne nämlich Broadcom nicht trauen, weil das Unternehmen vor etwa sechs Jahren von einer Reihe von Skandalen erschüttert wurde. Dem seinerzeitigen CEO Henry Nicholas wurden damals Drogendelikte und Verstöße gegen das Aktienrecht vorgeworfen. Er soll Geschäftspartnern bei Arbeitsessen heimlich Drogen in deren Getränke gekippt haben. Ein Verfahren gegen Nicholas, der Broadcom 2003 verließ, ist immer noch nicht abgeschlossen. Weiterhin ist in den Papieren über den Einsatz von Prostituierten die Rede. Sogar ein heimliches Rauchen auf einem Flug nach Las Vegas wird als Argumentation herangezogen.
Broadcom verteidigt sich logischerweise damit, dass das allesamt alte aufgearbeitete Einzelfälle gewesen seien, die schließlich nichts mit dem jetzigen Übernahmeversuch zu tun hätten. Man werde weiterhin versuchen, die Aktionäre von dem Deal zu überzeugen – und natürlich nicht mehr das Emulex-Management.
Ob Emulex dem Übernahmeversuch entkommen kann, halten US-Analysten eher für unwahrscheinlich. Broadcom will komplett in Bargeld bezahlen, und so was zieht bei durch die Finanzkrise gebeutelten Investoren sehr oft.
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