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Flash-System-Anbieter Whiptail hofft auf Wachstum

Whiptail ist, wie fast alle Anbieter in diesem Segment, ein noch junges Unternehmen, das reine Flash-Arrays herstellt und darin die optimale Lösung für Big-Data-Anforderungen mit hoher I/O-Last und Kapazitäten sieht wie VM-Umgebungen, Analyse-Umfelder oder High-Performance-Computing. Gegründet wurde Whiptail mit Dan Crain als CEO an der Spitze bereits 2008, erste Produkte werden seit 2010 verkauft. Derzeit verzeichnet das Unternehmen 150 Kunden und über 200 verkaufte Systeme sowie über 135 Partner. Die Firma verfügt über zahlreiche Mitarbeiter und Partner in Europa, letztere auch in Deutschland. Gerade auf europäischem Boden will die Firma in nächster Zeit stark wachsen und aufstocken. Insgesamt beschäftigt Whiptail 140 Mitarbeiter.

Zwei Produkte für einen schnell wachsenden Markt

Der Anbieter offeriert derzeit zwei Produkte: »ACCELA« mit einem Controller und »INVICTA« mit zwei Controllern. Accela skaliert von 1,5 auf 12 TByte und liefert bis 250.000 IOPS. Der größere Systembruder Invicta lässt sich von 6 auf 72 TByte erweitern, wobei die Performance dank scale-out-Konzept linear steigt und bis zu 650.000 IOPS zulässt. Schnittstellen hier sind acht 10-GBit/s-Ethernet- sowie vier 8-Gbit/s-FC-Interfaces. Infiniband dient als Bindeglied zwischen Nodes und Controllern. Unterstützte Protokolle sind FC, iSCSI, SRP, FCoE und NFS. Als Medien dienen MLC-SSDs. Laut Herstellerangaben nutzen 80 Prozent der Kunden Block-Zugriff. Insgesamt kaufen 40 Prozent der Kunden Systeme mit FC-Anbindung, 60 Prozent nutzen iSCSI. Herzstück der Arrays ist das »RaceRunner«-Betriebssystem, das für optimierte Schreib-I/Os konzipiert wurde. Verwaltet wird über ein Web-GUI, das Management von »vSphere« ist ebenso möglich. Die Systeme sind für die gängigen Hypervisor von Citrix, Microsoft und VMware zertifiziert und lassen 65 virtuelle Maschinen pro Node zu. Zu den Funktionen gehören unter anderem copy-on-write-Snapshots, synchrones Spiegeln sowie Deduplizierung und Kompression, letztere dient aber eher dazu, die Performance zu verbessern als die Kosten pro GByte niedrig zu halten.

Und die Kosten sind nicht von schlechten Eltern: für eine Node mit 1,5 TByte legt der Kunde knapp 50.000 US-Dollar auf den Tisch. Wer eine voll ausgestattete Invicta mit 72 TByte sein eigen nennen möchte, ist gleich um 1,8 Millionen US-Dollar ärmer.

Heiß umkämpfter Markt

Der wohl derzeit größte Wettbewerber Whiptails ist Violin Memory. Aber auch andere Hersteller tummeln sich auf dem Flash-Markt. Dazu gehören nicht nur verhältnismäßig junge Firmen wie Pure Storage, SolidFire oder Nimbus Data, sondern auch alt eingesessene Unternehmen wie EMC oder HP. HP stellte vor kurzem eine Voll-Flash-Version seines »3Par 10000«-Systems vor und EMC steht in den Startlöchern mit seiner ExtremeIO-Flashbox, die den Markt erst einmal aufräumen soll. Da wird sich über kurz oder lang herausstellen, wer nicht nur das bessere Produkt, sondern auch die besseren Argumente hat. Die Platzhirsche punkten hier zusätzlich mit der schieren Anzahl an Sales-Leuten, Marketingkraft und einer entsprechenden Kundenbasis. Das Flash-Segment bleibt spannend und wird in Zukunft wohl heiß umkämpft werden. Aufkäufe kleinerer Firmen sind da sicher denkbar, je nach Preisvorstellungen. EMC legte vor Jahren zwei Milliarden für Data Domain auf den Tisch, zum einen weil die Technik vielversprechend – wenn auch überbewertet – war, zum anderen damit es Netapp nicht kriegt. So etwas ähnliche könnte sich durchaus wieder abspielen, falls sich hinter dem Flash-Business ein Milliardengeschäft auftut. Dann wird sich zeigen, wie weit Whiptail kommt und Luft hat der Konkurrenz zu trotzen. Zum Wachsen, selbst in rasantem Tempo, ist das Unternehmen laut Firmenchef mehr als bereit.

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