HDS geht mit Speicherbetriebssystem SVOS neue Wege
Das waren in der Tat die einzigen Hardware-Specs, die gestern in der gesamten Präsentation im holländischen Amsterdam rüberkamen. Freilich haben es diese Eckdaten schon mal in sich, da die G1000 damit im Schnitt rund dreimal leistungsfähiger ist als ihre VSP-Vorgängerversion.
So viel zur Hardware, kommt wir zum Speicherbetriebssystem SVOS
Was natürlich viel bedeutender bei der Neuvorstellung für HDS ist, ist die dazugehörige Software: Zum einen das brandneue Speicherbetriebssystem SVOS (Storage Virtualization Operating System) sowie eine neue Version der »Command Suite«. Mit SVOS wird auch der Terminus »Continuous Cloud Infrastructure« (CCI) geprägt.
So, wie wir es verstanden haben, verfügt SVOS über eine neuartige Software-Architektur, mit der sich der Nutzungszeitraum von Hardware-Architekturen und den darauf laufenden Applikationen verdoppeln lasse. Zuletzt sei dies auf drei bis vier Jahre gesunken, was die Kunden vor enorme Herausforderungen stellte. Diesen Nutzungszeitraum, glaubt HDS, könne man nun wieder mit SVOS auf sechs bis sieben Jahre in etwa verdoppeln. HDS prägt damit das Schlagwort »Business Defined IT«, nachdem es zuletzt in der Branche immer technischer wurde mit »Software-defined Storage«, »Software-defined Networking«, »Software-defined Datacenter«, »Software-defined Infrastructure« etc etc etc.
HDS schiebt sich mit G1000 vor EMC und IBM
Die G1000-Plattform kämpft auf dem Markt der Highend-Enterprise-Storage-Systeme eigentlich nur gegen zwei Mitbewerbsmodelle: Die VMAX-Serie von EMC, und die DS8000-Familie von IBM. VMAX wurde 2009 vorgestellt, mit Upgrades in 2012. Auch die IBM-Serie erhielt 2012 mit der DS8870 einen kräftigen Performance-Schub.
Mit der jetzigen Neuvorstellung des G1000-Systems dürfte sich HDS wieder an die Spitze stellen. HDS proklamiert denn auch für sich, dass es (wir lassen es mal ausnahmsweise bei den Original-Marketing-Slogans) »the highest performance and most available unified storage system in the industry« sei, ja sogar »the most reliable hardware on the planet«. Das sei im Mikrocode begründet, der »non-disruptive« Upgrades ohne Einbußen der darauf laufenden Applikationen zulasse.
SVOS läuft teilweise in den angeschlossenen Servern
Das bedeutet, dass Teile von SVOS sozusagen in die angeschlossenen Server »hineintröpfeln«, und dort bereits ihre Vorarbeiten verrichten. »Ein Server basiert auf x86-Komponenten, und ein Storage-System basiert auf x86-Komponenten«, erläutert Plumridge. HDS sieht die neue G1000-Plattform in Verbindung mit SVOS deshalb als »eine einzige Plattform für alle Daten«, also Block-, File- und Objekt-Daten, und das ganze eben hochskalierbar nebst einer kraftstrotzenden Performance.
SVOS virtualisiert Storage-Systeme anderer Hersteller
Natürlich kann das System an Storage-Systeme anderer Hersteller virtualisieren. Dazu gehören die bekannten Marktbegleiter wie IBM, EMC, Dell, HP oder NetApp. Wobei SVOS natürlich nicht auf den Fremd-Controllern läuft. Zu den weiteren Merkmalen von SVOS zählen die Flash-Optimierung, die erweiterte Speichervirtualisierung, das automatische Tiering, unterbrechungsfreie Datenmigrationen und eine neue native Active-Device-Funktionalität. Letztere ermöglicht Active-Active-Fähigkeiten über mehrere Systeme und mehrere Rechenzentren hinweg, ohne dass eine Appliance nötig ist. Plumridge spricht hierbei von »bis zu 100 km«. – Active-Active-Fähigkeit über diese Distanz wäre in der Tat herausragend.
Zum Schluss – doch noch etwas Hardware
Ach ja, etwas mehr Hardware-Features haben wir doch noch gefunden im Internet: die G1000-Plattform kann bis zu 2.304 2,5-Zoll-Festplatten (mit 400 oder 800 GByte) sowie bis zu 1.152 3,5-Zoll-Laufwerke (mit 300 GByte bis 4 TByte) beherbergen. Das ergäbe maximal rund 4,6 PByte. Dies dürfte aber selbst im Vollausbau kaum bei Kunden erreicht werden, da auch Flash-Laufwerke und Hitachi-Accelerated-Flash-Module als Performance-Beschleuniger eingebaut werden können. (Hier finden Sie mehr technische Spezifikationen der G1000.)
- Hitachi Data Systems (HDS)
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