HPE vertreibt seinen HPC-Speicher mit IBM Spectrum Scale
Das auf Performance für HPC (High Performance Computing) und KI (Künstliche Intelligenz) ausgerichtete Enterprise-Dateisystem IBM Spectrum Scale Erasure Code Edition (ECE) wird in Kürze mit den x86-Servern HPE ProLiant und Apollo vertrieben. Die Kombi bekommt Support aus einer Hand von HPE, ohne dass Speicherkapazität separat nach TByte oder Speicherlaufwerken lizenziert werden müssten.
Uli Plechschmidt, HPEDas verrät in einem Blog-Post Uli Plechschmidt, der das HPC-Storage-Produktmanagement für die HPE-Tochter Cray verantwortet, das im Januar 2020 übernommen wurde. Man kennt ihn in der Branche auch in führenden Positionen bei Seagate, Brocade und nicht zuletzt IBM. Jetzt verkündet er: »Dies ist wirklich ein Vier-Wege-Gewinnszenario für alle Beteiligten - Kunden, Vertriebspartner, IBM und HPE.«
HPC, KI und die Suche nach Performance
In den Bereichen HPC- und KI-Infrastruktur wären, laut Plechschmidt, Scale-Out-NAS-Speicher in Sachen Performance und Kosten pro TByte limitiert. Dort stünde NFS für »Not for Speed«. Die Kombination aus HPE-Hardware und IBM-Software böte eine leistungsfähigere, skalierbarere und kostengünstigere Option.
Bislang besteht dies vor allem aus dem ClusterStor-Array mit Lustre-Parallel-Dateisystem. Der Name Lustre leitet sich aus Linux und Cluster ab und ist als Open Source File System im Super-Computing weit verbreitet. HPE benötigt es, weil das bislang das hauseigene parallele Dateisystem nur hunderte, nicht tausende Prozessor-Knoten und nur TByte, nicht PByte an Volumen beherrscht.
HPE schließt Software-Lücke
Um Lücken zu schließen, arbeitet HPE auf Basis von Wiederverkaufsvereinbarungen bereits mit Qumulo für Scale-Out-Filer und WekaIO für den Parallelzugriff auf Dateien zusammen. Nun wird also das Spectrum Scale Teil des HPC-Portfolios von HPE.
Im HPC- und KI-Markt steht HPE im Wettbewerb mit DDN Gridscaler, das auch auf Lustre zurückgreift, aber keine zusätzlichen Compute-Technologien aus einer Hand bieten kann. Das Anti-NFS-Postulat »Not For Speed« zielt darüber hinaus vermutlich auf Angebote wie Dell EMC mit PowerScale, Lenovo mit DSS-G, NetApp mit AFF oder auch Pure mit FlashBlade.
Wie man aus Branchenkreisen hört, soll die neue HPC-/KI-Alternative von HPE noch in diesem Quartal verfügbar werden. Details zu Lizenzmodellen und Kosten sind uns noch nicht bekannt.