Der Storage-Dino Infinidat baut mit Infinisafe ACP die Datensicherheit seiner Storage-Produkte aus. Die neue Security-Funktion verwaltet die automatische Erstellung unveränderlicher Snapshots von Daten in Echtzeit. Dies soll den Fortschritt von Datenkorruption unterbindet und Cyberangriffen entgegenwirken.

Infinidat will der wachsenden Gefahr KI-gestützter Cyber-Angriffe mit InfiniSafe ACP (Automated Cyber Protection) trotzen. Die Cybersecurity-Lösung soll das Bedrohungsfenster bei Angriffen auf die Sicherheit von Rechenzentren aller Art verkleinern, sagt der Anbieter.

Laut eben diesem ermöglicht InfiniSafe ACP eine einfache Integration mit Security Operations Centern (SOC) sowie Software-Lösungen für Security Information and Event Management (SIEM), Security Orchestration, Automation and Response (SOAR). Weniger komplexen Umgebungen helfe bereits eine einfache Syslog-Funktion. Diese bewirke, dass bei einem sicherheitsrelevanten Ereignis automatisch ein unveränderlicher Snapshot von Daten auf Block-Ebene in InfiniBox- und InfiniBox-SSA-Installationen erstellt wird.

Unveränderliche Snapshots & logisches Air-Gapping

Ob Infinidat damit den Storage-Schutz »revolutioniert«, so zumindest die offizielle Aussage, sei dahingestellt. Zumal die Infinisafe-Plattform schon seit etwa zwei Jahren dasselbe tut: Unveränderliche Snapshots, logisches Air-Gapping, Isolierung vom Netzwerk und Mechanismen für die Datenwiederherstellung. Von Vorteil ist aber die Möglichkeit, diese Snapshots zu selektieren und priorisieren. Eric Herzog, CMO bei Infinidat betont im Rahmen einer internationalen Pressekonferenz, dass diese Snapshots ohne Impact auf den Produktivbetrieb erfolgen. Nach unserer Ansicht ist das selbstverständlich, quasi das Wesen eines Snapshots.

Herzog hebt auch hervor, dass sobald der Snapshot genommen wurde, er auf Anomalien untersucht wird. Und genau da liegt die Krux: Nachdem er genommen wurde! Nachdem der Snapshot Block-Level-basiert ist, inkludiert er natürlich auch virtuelle Maschinen. Ob seine Betonung auf Vmware-Maschinen im Zuge seiner Ausführungen jetzt als revolutionär oder zukunftsgerichtet einzustufen sind? Er meint, heute seien 94 Prozent der VMs eben Vmare-virtualisiert. Das mag heute richtig sein, spielt aber in Bezug auf Block-Snapshots keine Rolle.

Es handelt sich also um ein reaktives Tool für die Speicher des Anbieters, das vor keinem Cyberangriff schützt, aber die Ausbreitung von konterminierten Daten in einer dann konterminierten Speicher-Infrastrukturen durch automatisierte Snapshots zeitlich eingrenzt.

Infinidat wiederum sagt, ACP ermögliche die automatische Erstellung unveränderlicher Snapshots von Daten in Echtzeit, »um Cyberangriffen einen Schritt voraus zu sein, indem sie den Fortschritt von Datenkorruption entscheidend unterbindet.« Ein Satz mit zwei Aussagen: Das Fortschreiten wird sicherlich unterbunden, das Schritt-voraus-Sein ja logischerweise nicht.

Aber immerhin. Ob man diese konterminierten Daten dann für eine »praktisch sofortige Datenwiederherstellung in einer einzigen Hochleistungsplattform« nutzen möchte, wie es der Anbieter suggeriert, bleibt natürlich dem betroffenen Anwender überlassen. Revolutionsgedanken müssen sich ohnehin nur Infinidat-Kunden machen.

»Die Verschmelzung von Cybersicherheit und Dateninfrastruktur zwingt CIOs, CISOs und IT-Teamleiter dazu, angesichts zunehmender Cyberattacken zu überdenken, wie Storage-Systeme in hybriden Multi-Cloud-Umgebungen gesichert werden können«, unterstreicht Infinidat-CMO Herzog. »Unternehmen brauchen proaktive Strategien, nahtlose Integration über IT-Domänen hinweg und die fortschrittlichsten, automatisierten Technologien, um Cyber-Bedrohungen einen Schritt voraus zu sein.«