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Iron Mountain: Angestellte klauen Daten sehr oft

Informationen, die bei einem Jobwechsel aus Rache mitgenommen werden (Quelle: »Opinion Matters«, Iron Mountain, 2013)
Informationen, die bei einem Jobwechsel aus Rache mitgenommen werden (Quelle: »Opinion Matters«, Iron Mountain, 2013)
Bei einer Podiumsdiskussion des Verein Berliner Kaufleute und Industrieller (VBKI), die letzte Woche in Berlin statt fand, waren sich die teilnehmenden IT-Sicherheitsexperten einig: Cyberspionage ist eine ernstzunehmende Bedrohungen, die vor allem von mittelständischen Unternehmen trotz der NSA-Affäre immer noch unterschätzt wird. An der Diskussion beteiligten sich unter anderem der Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz, Dr. Hans-Georg Maaßen, und der IT-Sicherheitsbeauftragte von Siemens, Udo Wirtz.

Laut den Experten gehe nicht nur eine Gefahr durch Cyberspionage aus, sondern ebenfalls von Mitarbeitern in den Unternehmen selbst. Diese könnten sensible Informationen mitnehmen, weil sie frustriert sind oder kriminelle Absichten verfolgen. Bestätigt wird dies von einer Studie des Datensicherheitsexperten Iron Mountain: Immerhin sechs Prozent der deutschen Büroangestellten würden sich an ihrem ehemaligen Arbeitgeber rächen, indem sie vertrauliche oder sensible Informationen aus dem Büro mitnehmen.

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Hauptmotiv für Datenrache: falsche Anschuldigung

Der Studie zufolge stellen Schuldzuweisungen, die in den Augen der betroffenen Person ungerechtfertigt sind (16 Prozent), das Hauptmotiv für einen Datenklau bei deutschen Büroangestellten dar. Zu den weiteren Auslösern zählen Jobverlust (13 Prozent), sexuelle Belästigung (elf Prozent), unfaire Behandlung (zehn Prozent); es folgen ausgebliebene Gehaltserhöhungen (acht Prozent) und schlechte Leistungsbeurteilungen (acht Prozent).

»Oft unterdrücken Angestellte ihre negativen Gefühle gegenüber dem Arbeitgeber. Kommt es dann zum Jobwechsel, wittern die Betroffenen ihre Chance, sich an ihrem Arbeitgeber zu rächen und nehmen dann sensible Daten mit zur Konkurrenz – wie unsere Studie zeigt«, erklärt Hans-Günter Börgmann, Geschäftsführer von Iron Mountain Deutschland, die Hintergründe. »In Deutschland sind es insbesondere die kleinen und mittelgroßen Unternehmen, die schützenswertes Know-how wie zum Beispiel Konstruktionszeichnungen, Kundenlisten oder Projektpläne besitzen. Den Fokus auf eine robuste IT-Sicherheitsstruktur zu legen, ist die eine Seite der Medaille, auf der anderen Seite muss der Mitarbeiterzugang zu sensiblen Daten genau geregelt werden.«

Begehrt von Ex-Mitarbeitern: Präsentationen und Kundendaten

Am ehesten haben es die Befragten auf Präsentationen (58 Prozent) und Kundenlisten (54 Prozent) abgesehen. Angesichts der Datenpannen der letzten Jahre, kann sich der Verlust sensibler Kundendaten heutzutage negativ auf die Kundenbeziehungen auswirken. Laut einer Studie, die PwC im letzten Jahr zusammen mit Iron Mountain tätigte, lehnt die Hälfte (51 Prozent) der deutschen Unternehmen Geschäftsbeziehungen mit einem anderen Unternehmen ab, bei dem eine Datenpanne aufgetreten ist.

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