Ixsystems: Neues OpenZFS bringt mehr Funktionen in »TrueNAS«
Ixsystems kündigt mit dem Release 25.04 eine neue »TrueNAS«-Version an. Diese basiert auf OpenZFS 2.3 verschmilzt gleichzeitig Core und Scale zu einem einzigen Produkt. Die neue H30-Appliance kommt mit Hochverfügbarkeit und Sicherheitsfunktionen und soll vor allem Edge-Workloads adressieren.
Ab sofort gibt es TrueNAS, das Open-Storage-Produkt von iXsystems, nur noch in zwei Versionen: die Community Edition und die Enterprise Edition. Angekündigt hatte das Unternehmen den Schritt bereits vor einem Jahr. Mit dem Release 25.04 (Codename: Fangtooth) sind CORE und SCALE zu einem einzigen Produkt verschmolzen. Zur Vergangenheit gehört damit auch der OpenBSD-Kern. Die neue Software basiert ausschließlich auf Debian-Linux. Seit 04.02.2025 kann die neue Version in der Community-Edition von den Download-Servern bezogen werden. Zusätzlich erweitert der Hersteller sein Hardware-Portfolio und ergänzt mit TrueSecure ein Sicherheitspaket für Enterprise-Anwender.
Das Truenas Release 25.04 (Codename: Fangtooth) basiert auf Debian-Linux und OpenZFS 2.3. (Bild: Ixsystems)Basierend auf dem neuen OpenZFS 2.3 integriert die Entwickler Verbesserungen wie Fast-Deduplication, dRAID und die Vergrößerung von RAID-Z-Pools. Speziell für Enterprise-Kunden wurden Funktionen wie die Unterstützung von NFS über RDMA oder eine iSCSI-Fibre-Channel-Unterstützung mit 16 bzw. 32 Gbit/s hinzugefügt. Neue RDMA- und NVMe-over-Fabric-Technologien steigern die Leistungsfähigkeit der All-Flash-Appliances (AFA). Zudem ist es mit der neuen Version möglich, den Adaptive Replacement Cache (ARC) für Lese-/Schreibvorgänge zu umgehen. Das verbessert die Leistung in Szenarien mit NVMe-Devices, in denen die Effizienz durch Caching beeinträchtigt werden kann.
Mit dRAID (dynamic RAID) lassen sich RAID-Konfiguration und -Layout dynamisch angepassen, wenn Festplatten hinzugefügt oder entfernt werden. Das System fasst dazu mehrere Festplatten zu einem Pool zusammen und unterteilt diese in Volumes (vdevs). Jedes vdev kann eine oder mehrere Festplatten enthalten, und die Festplatten innerhalb eines vdev sind in einer bestimmten RAID-Konfiguration angeordnet. Durch die Kombination von dRAID und RAID-Z ist es möglich, eine hochverfügbare und fehlertolerante Speicherlösung zu erstellen.
Die Einführung neuer Tools für die Verwaltung ultragroßer Datensätze verspricht Skalierung jenseits von 100 PByte. OpenZFS 2.3 ermöglicht größere vdevs (bis zu 128 TByte) und eine verbesserte Handhabung großer vdevs. Die neue Version unterstützt zudem Datei- und Verzeichnisnamen mit bis zu 1.023 Zeichen.
OpenZFS ging aus dem Dateisystem ZFS von Sun Microsystems hervor und vereint die Funktionen eines Dateisystems mit einem Volume-Manager. ZFS wurde mit den Zielen Datenintegrität, einfache Verwaltung und immense Kapazität (Skalierbarkeit bis zu mehreren Exabyte Größe) entwickelt. Mit seinen Standardfunktionen wie Copy-on-Write (CoW), Snapshots bzw. Klonen, eine spezielle Implementierung von RAID (RAID-Z), Komprimierung und Deduplizierung gilt das Dateisystem als besonders robust und sicher.
In der Community-Edition sind die Features bereits implementiert. Eine Version für Enterprise-Kunden ist für Juli angekündigt. Die aktuelle Version für Enterprise-Anwender ist TrueNAS 24.10.2 (Electric Eel).
Erweiterung des Hardware-Portfolios
Mit H30 erweitert der Open-Storage-Pionier die Appliances der H-Serie um ein hochverfügbares, 100GbE-fähiges System mit umfassender Protokoll- und Anwendungsunterstützung. H30 wurde mit Fokus auf die Unterstützung anspruchsvoller Edge-Workloads entwickelt. Das jüngste Mitglied der Truenas-Hardware-Familie verfügt über 100GbE-Netzwerk, Dual-Controller für High-Availability (HA) und FIPS 140-zertifizierte Sicherheit sowie der Unterstützung sowohl von NVMe- und SAS- bzw. SATA-Geräten in jedem Schacht.
Festplatten (HDDs) sind in den Größen von 8 bis 22 TByte, NVMe-Laufwerke von 3,2 bis 60 TByte erhältlich. NVMe-SSDs in Monstergröße sind besonders in der Branche Media & Entertainment beliebt. Die 60-TByte-SSDs erhöhen gleichzeitig die Kapazität pro Watt und pro Rackeinheit. 30-TByte-SSDs haben sich vor allem für Virtualisierungs-Workloads als leistungsstark erwiesen. Für Kunden mit spezifischen Sicherheitsanforderungen sind auch selbstverschlüsselnde und FIPS-konforme Laufwerke erhältlich.
Die Appliance im energieeffizienten 2HE-Formfaktor ist vor allem für den Einsatz am Edge konzipiert. »Angesichts des steigenden Datenbedarfs und der Entwicklung von Edge-Computing benötigen Unternehmen einen Speicher, der Geschwindigkeit, Skalierbarkeit und Sicherheit in Einklang bringt«, erklärt Brett Davis, SVP bei TrueNAS den Teilnehmern der IT Press Tour im Silicon Valley. »Die H30 setzt einen neuen Standard für anpassungsfähigen, hochleistungsfähigen Speicher, der Unternehmen die Flexibilität bietet, ohne die Effizienz oder das Budget zu gefährden.«
Die Größe von HDDs nimmt langsamer zu als die von NVMe-SSDs. Dennoch können HDDs immer noch 75 Prozent niedrigere Kosten pro nutzbarem TByte bieten. Für Backups, Videoüberwachungsarchive und andere Anwendungsfälle bieten rotierende Festplatten nach wie vor das beste Verhältnis von Kapazität pro Euro.
KI-Integration
Mit der Einführung von KI-Bots soll der Betrieb vereinfacht und die Voraussetzungen für zukünftige, KI-gesteuerte Lösungen geschaffen werden. Ein erster KI-Bot ist bereits für den TrueNAS Documentation Hub verfügbar.
Der auf dem Large-Language-Modell von OpenAI (GPT) basierende Antwortbot trainiert sich kontinuierlich mit der öffentlich zugänglichen Dokumentation auf den Truenas-Websites sowie einigen mit Truenas in Zusammenhang stehenden Open-Source-Softwareprojekten. Der Chatbot stellt auf Anfrage schnell und unkompliziert Informationen und Verfahrensanweisungen zur Verfügung.
Der Chatbot wurde von der Community bereits gut angenommen. Ein verifizierter Anwender ist begeistert: »Einfach super! Ich habe es für ein paar Dinge ausprobiert und bin mit den bisherigen Ergebnissen zufrieden. Ich bin mir sicher, dass es nicht für alles geeignet ist. … Trotzdem hat ein neuer Benutzer jetzt keine Ausrede mehr, nicht selbst ein wenig zu recherchieren.«
Ixsystems mit neuem Headquarter
Unsere Autorin Kerstin Stief am neuen iX-Headquarter in Campbell. (Bild: Kerstin Stief)Nicht nur die Truenas-Produktstrategie ist neu bei Ixsystems. Bereits letztes Jahr bezog das Unternehmen neue Räumlichkeiten in Campbell. Unsere Autorin durfte das neue Büro besuchen und sich gründlich überall umschauen. Besonders beeindruckend waren die Produktion mit dem Test-Lab und das Lager. iXsystems verspricht seinen Kunden hohe Qualitätsstandards und sofortige Lieferbarkeit. Beide Versprechen kann das Unternehmen halten. Aus Sicherheitsgründen durften wir im Gebäude leider keine Fotos machen.