Namensänderung: Aus LTO-M8 wird LTO-7 Type M
LTO-Format und -Kapazitäten (Grafik: Actidata)Überraschung möchte man rufen: Das LTO-Konsortium hat den Format-Namen zum neuen M8-Standard geändert. Das Format heißt nun LTO-7 Type M. Dies soll für mehr Klarheit sorgen – auch wenn es zuerst verwirrt.
Was bedeutet das nun genau: LTO8 bietet unkomprimiert eine Speicherkapazität von zwölf TByte auf einem LTO-8-Medium. Allerdings können LTO-8-Bandlaufwerke auch neun TByte auf einer neuen, unbenutzten LTO-7-Kassette speichern, anstelle der eigentlichen sechs TByte gemäß dem LTO-7-Format. Dieses Format wird nun als LTO-7 Type M bezeichnet. Auf den Barcode-Etiketten sollen die letzten zwei Zeichen auf M8 enden.
Eine normale LTO-7-Kassette wird als LTO-7 Typ A bezeichnet, hat eine Kapazität von sechs TByte und ist mit einem Barcode-Etikett mit der Endung »L7« gekennzeichnet. Eine LTO-8-Kassette mit zwölf TByte Kapazität hört auf dem Barcode auf die Endung »L8«.
Zu beachten ist, LTO-7-Medien müssen unbenutzt sein, um sie als Type M zu initialisieren. Einmal als Type M initialisiert, lässt sie sich nicht mehr als 6-TByte-LTO-7-Kassette verwenden. Außerdem kann eine LTO-7-Type-M-Kassette nur in einem LTO-8-Laufwerk verarbeitet werden. LTO-7-Laufwerke können keine LTO-7-Medien vom Typ M lesen.
Gute Marktchancen für LTO-7 Type M
In wie weit diese Änderung nun Sinn macht oder nicht, lässt sich trefflich streiten. Die bisherige Bezeichnung LTO-M8 stand letztendlich für LTO-8 Type M. Vielleicht wäre LTO-7 Type M8 einfacher zu gewesen, erklärungsbedürftig ist es letztendlich aber immer.
Die Marktchancen für das Type-M-Format werden besonders im Mittelstand und in der Einstiegsklasse als gut eingeschätzt. Wir sprachen hierzu mit Albrecht Hestermann, Leiter Vertrieb & Marketing bei actidata Storage Systems: »Wie speicherguide.de vor ein paar Tagen berichtet hat, ist Ransomware nach wir vor die größte Bedrohung für den Datenbestand seitens der Admins definiert worden. Datensicherung ist hier natürlich das A und O, wobei die Datenmengen und die damit verbundenen Kosten im Rahmen bleiben müssen.
Es gibt bzw. gab eine Tendenz, sich bei der Datensicherung auf Disk-basierende Backups zu konzentrieren. Durch Ransomware und die Einführung von LTO-7 wurden wieder verstärkt Tape-Autoloader und -Librarys im Rahmen eines zweistufigen Backups eingesetzt. Und genau hier setzt jetzt auch das neue LTO-7 Type M Format mit neun TByte native an, denn für eine regelmäßige Datensicherung, die beispielsweise über 14 Tage oder einen Monat geht, handelt es sich durch das preisgünstigere LTO-7 Medium um eine echte Alternative.«