Nimble dHCI: HCI-Bundle mit skalierbarem Storage & Compute
Hyperkonvergente Infrastrukturen sind die zweite, produktseitige HPE-Neuerung, nach der Highend-Plattform HPE Primera. Hier zeichnet sich derzeit ein Trend zum Abschied von monolithischen Systemzuschnitten ab. Viele Applikationen haben eben doch Charakteristiken, die es nötig machen, Storage und Server unterschiedlich zu skalieren, sollen nicht ärgerliche Überkapazitäten bei der einen oder anderen Komponente entstehen.
HPEs Antwort auf dieses Problem heißt dHCI Nimble (disaggregated HCI). Dahinter verbirgt sich die Kombination von ProLiant DL380-Servern mit Nimble-Storage-Knoten, die über iSCSI angebunden und bereits für das Management mit vCenter vorkonfiguriert sind. Dabei sollen sich alle Nimble- und DL380-Produktvarianten in -Umgebungen integrieren lassen. Nimble Storage liefert laut HPE innerhalb von dHCI-Umgebungen dieselben Datenreduktionswerte (bis 1/21) wie bei konventioneller Verwendung.
Neue Knoten, egal ob Storage oder Compute, werden auf den bestehenden Systemstapel aufgesetzt und verkabelt. Das vCenter soll sie automatisch erkennen und sie in das übergreifende, Software-basierte Systemmanagement integrieren. Im Preis enthalten ist das Upgrade auf einen neuen Storage-Controller. Auch dHCI wird im Rahmen von HPE Greenlake mit nutzungsbasierter Bezahlung zugänglich. Die Anschaffungskosten für HPE Nimble Storage dHCI beginnen bei rund 29.000 Euro.
HPEs dHCI Nimble ermöglicht über das vCenter-Management Workload- und Datenverlagerungen auf die Clouds der Hyperscaler (Grafik: HPE).
Nimble dHCI mit hoher Verfügbarkeit
Virtuelle Volumes lassen sich auf beliebigen Storage-Knoten unterbringen, mit Themen wie LUNs müssen sich Administratoren laut Hersteller nicht beschäftigen. Prozesse wie Datensicherung und -wiederherstellung oder Snapshots erfolgen regelbasiert und automatisiert. Außerdem soll das System vorausschauend Vorschläge für die Optimierung des Systems generieren und beispielsweise Ausfälle vermeiden, zum Beispiel durch Kapazitätsüberlastung.
HPE reklamiert für dHCI-Lösungen eine Verfügbarkeit von sechs Neunen (99,9999 %), was statistisch Ausfallzeiten von wenigen Minuten pro Jahr bedeutet. Drei Laufwerke dürfen ausfallen, ohne dass es dem Gesamtsystem schadet. Die Antwortzeit wird mit unter 200 Mikrosekunden angegeben. Anders als bei HPE Primera, wird bei dHCI die Verschlüsselung mitgeliefert.
Auch dHCI Nimble wird an HPE Infosight angeschlossen. Das bedeutet, dass VM-spezifische Diagnostik für jede einzelne auf dem System betriebene virtuelle Maschine verfügbar ist. Die Ursachen für Fehlverhalten von VMs untersucht die Software und liefert Abhilfevorschläge, die Anwender aber selbst umsetzen müssen. Infosight macht auch kontextbasierende Optimierungsvorschläge für die Gesamtinstallation.
Getreu dem HPE-Motto: »Die IT wird hybrid« sollen IT-Manager über HPE Cloud Volumes Daten und Applikationen zwischen dHCI sowie den Hyperscaler-Clouds Azure, AWS sowie Google Cloud in beiden Richtungen hin und her schieben können.