Nobel-Preis für GMR-Festplatten-Technologie
Prof. Peter Grünberg, Forschungszentrum Jülich
Grünberg und Fert werden für die Entdeckung des Riesenmagnetowiderstands (Giant Magneto Resistance – GMR) in den 80er-Jahren geehrt. Der GMR-Effekt brachte den Durchbruch zu GByte-Festplatten, die heutzutage in jedem PC im Einsatz sind. Gemeinsam mit Fert begründete Grünberg die Zukunftstechnologie Spintronik.
Der Forschungsbereich Spintronik macht mittlerweile den quantenmechanischen Spin der Elektronen für die Mikro- und Nanoelektronik nutzbar. Dank dieser Grundlagenforschung gelang es, leistungsfähige Lese-Schreib-Köpfe für Festplatten zu entwickeln.
Grünbergs GMR-Effekt findet man heute in fast jeder Festplatte. Der GMR-Effekt dient zum präzisen Auslesen von Daten. Diese sind auf engstem Raum in winzigen Bereichen unterschiedlicher Magnetisierung gespeichert. Ein Sensor, der den GMR-Effekt nutzt, registriert diese kleinen Unterschiede als große messbare Änderung und arbeitet daher hochempfindlich.
Das erkannte auch die Industrie sehr schnell: Bereits 1997 kam der erste GMR-Lesekopf für Computerfestplatten auf den Markt. Der GMR-Effekt bescherte dem Forschungszentrum Jülich als Patentinhaber Einnahmen in zweistelliger Millionenhöhe. Längst hat der GMR-Effekt in verbesserten Leseköpfen für Festplatten, Videobänder sowie in MP3-Playern weltweite Verbreitung gefunden. Grünberg erhielt dafür bereits 1998 den Zukunftspreis des Bundespräsidenten und 2006 den Erfinderpreis der Europäischen Kommission.
Offiziell überreicht werden die Auszeichnungen am 10. Dezember, dem Todestag des Stifters Alfred Nobel. Der Chemiker und Industrielle (1833-1896) hatte in seinem Testament festgelegt, dass alljährlich fünf Preise an Persönlichkeiten verliehen werden, »die im vergangenen Jahr der Menschheit den größten Nutzen gebracht haben«. Der Preis ist mit 1,1 Millionen Euro dotiert.
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