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Oracle buhlt mit Exadata Exascale um KMU

Oracle buhlt mit Exadata Exascale um KMUOracle behauptet, Unternehmen jeder Größe könnten mit Exadata Exascale Infrastrukturkosten um bis zu 95 Prozent reduzieren. Folglich sei es »die weltweit einzige intelligente Datenarchitektur für die Cloud«. So bescheidene Postulate müssen wir natürlich untersuchen. Spontan läge eine Umbenennung des Unternehmens in »Exacle« eigentlich nahe…

Exadata Exascale von Oracle ist ein Service, der die bekannte Datenbank mit der Exadata-Cloud kombiniert. Das klingt so naheliegend wie wenig aufregend. Ziel ist, eine leistungsfähige Lösung für KI-Vektorverarbeitung, Analytics und geschäftskritische Workloads herzustellen. Der Dienst ist auf der Exascale Infrastructure und der Database 23ai in der Cloud des Anbieters verfügbar.

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Man könnte jetzt logisch schlussfolgern, dass wenn man diesen Dienst gar nicht nutzt, grob 100 Prozent Kosteneinsparung möglich wären. Doch das möchte Kothanda Umamageswaran, Senior Vice President Exadata and Scale-Out Technologies bei Oracle, dann doch nicht: »Exadata Exascale ist die Neukonzeption von Exadata für eine mehrmandantenfähige, hyperelastische Cloud und ist die zukünftige Architektur für alle Oracle Database-Cloud-Services. Durch die Reduzierung der Infrastrukturkosten um bis zu 95 Prozent ermöglicht Exadata Exascale kleinen Workloads und kleinen Unternehmen, die Vorteile von Oracle Exadata für Oracle Databases in der Cloud zu nutzen.«

Übersetzt: Die Exadata-Cloud will über günstige Preise im KMU-Umfeld und bei partiellen Cloud-Nutzern für spezifische KI-Workloads punkten.

Die Lösung, so der Anbieter, böte Anwendern »eine intelligente Datenarchitektur, die aus einer virtualisierten, Datenbank-optimierten Infrastruktur auf gemeinsam genutzten Computing- und Speicherpools besteht und eine Skalierung sowie eine nutzungsabhängige Abrechnung ermöglicht.« Ermöglicht heißt dabei natürlich »erfordert«, Exacle betont zudem, das as-a-Service-Angebot sei »hyperelastisch«. Als ob das nicht jedem Cloud-Dienst inhärent wäre.

Im Detail möchte Exadata Exascale folgendes »Einzigartiges« bieten:

  • Elastische, nutzungsabhängige Pay-per-Use-Ressourcen: Mit Exascale werden Ressourcen pro Nutzung bezahlt, ohne zusätzliche Kosten für IOPS. Datenbanken werden zur Gewährleistung einer hohen Leistung und Verfügbarkeit auf gepoolte Speicherserver verteilt. Hier offenbart sich nun das behauptete Einsparpotenzial von 95 Prozent: Man muss mit dem Exadata Database Service in der Cloud einfach nicht in eine lokale Lösung investieren.
  • Storage-Cloud: Mit Exascale böte Oracle nach Selbstaussage die weltweit einzige RDMA-fähige Storage-Cloud (Remote Direct Memory Access). Zur Erinnerung: RDMA ist das Infiniband-Protokoll und im HPC-Umfeld verbreitet. Beides hat Oracle nicht erfunden. Oracle organisiere für den Datenschutz Replikation auf verteilte Speicher-Server, für Performance die Verlagerung von Workloads auf DRAM und erforderliche CPU-Kerne im Hintergrund. Der Anbieter nennt dies »Smart Scan«. Automation geht immer einher mit Intransparenz, hier muss der Anwender hoffen und vertrauen.
  • KI: Exascale verwendet »AI Smart Scan«, eine Möglichkeit, Daten- und rechenintensive KI-Vektorsuchvorgänge in die Exascale-Storage-Cloud auszulagern.
  • OLTP: Paralleles OLTP ermöglicht eine Datenbankskalierung über die Exascale Virtual Machine-Cluster hinweg. Dabei soll ein intelligentes OLTP IO-Handling einen 230-fach höheren Durchsatz als andere Datenbank-Cloud-Services gewährleisten– 2.880 GByte pro Sekunde im Vergleich zu bis zu 21 GByte pro Sekunde, meint Oracle.
  • Analyse: Datenintelligenz verlagert datenintensive SQL-Abfragen automatisch in die intelligente Exascale-Storage-Cloud und ermöglicht so Durchsatzskalierung für die Analyse.
  • Datenbankbasierte Klone: Benutzer können mit Redirect-on-Write-Technologie sofort vollständige Kopien bzw. schlanke Klone erstellen.

»Oracle hat mit Exadata Exascale einen Schritt nach vorne gemacht«, kommentiert Carl Olofson, Research Vice President, Data Management Software bei IDC.



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