Im Hause Overland Storage haderte man bei der neuen Library-Generation etwas mit dem Namen. Einerseits wurden so viele neue Features entwickelt, dass die neu vorgestellte Midrange-Familie eines neuen Marketing-Namens bedurft hätte. »Aber eine Marktuntersuchung bei unseren Partnern, Kunden und Endanwendern hat ergeben, dass der Name ‚NEO’ einen außerordentlich guten Markenbekanntheitsgrad und sehr guten Ruf hat«, erläutert Peri Grover, Director of Marketing bei Overland Storage, im Gespräch mit speicherguide.de. Und so entschloss man sich, daran anknüpfend die neue Serie »NEO E« zu nennen. Wobei das »E« für »embedded« steht – die meisten neuen Features sieht man nämlich nicht, abgesehen von einem kleinen Facelifting.


Wesentlichste Neuheit ist die eingebaute Controller-Karte, die jetzt mit wesentlich mehr Eigenintelligenz ausgestattet ist. Sie ersetzt die bisherige VIA-Cards, die teilweise optional waren. Vor alle mit jeder neuen Fibre-Channel-Generation musste eine neue entsprechende VIA-Card erworben werden. »Mit der neuen Karte spricht die Library native und direkt mit Fibre-Channel«, betont Grover. Generell wird mit der Karte integrierte SCSI-, FC- und SAS-Connectivity geboten, die zum einen die Installation vereinfacht und zum anderen die Connectivity mit zukünftigen Schnittstellen sicherstellt. »SAS bieten wir damit erstmals in der NEO-Serie an«, erklärt die Overland-Managerin. »Es kommen mehr und mehr Server auf den Markt, die nur noch SAS-Connectivity bieten.«

Bisher konnten NEO-Librarys mit einer optionalen Partitioning-VIA-Card in zwei Librarys gesplittet werden. Auch diese Karte entfällt jetzt, Partitioning ist Teil der integrierten Software. Neben Investitionsschutz sorgt diese Funktionalität auch für mehr Ausfallsicherheit durch die Eliminierung möglicher Fehlerquellen.

Verbesserungen gibt es auch bei der Mailslot-Konfigurierung. Konnte bisher immer nur eine Cartridge auf einmal ausgetauscht werden, ist dies jetzt mit einem 15-Slot-Magazin möglich. »Das vereinfacht und beschleunigt den Datenzugriff«, meint Grover. Durch Remote-Fehlersuche und proaktives Monitoring sei überdies das Management der Systeme einfacher denn je. Verbesserte Robotik, effizientere Stromversorgung und eine innovative Library/Laufwerk-Benutzeroberfläche sollen zur Zuverlässigkeit und Bedienbarkeit beitragen.

Darüber hinaus lässt sich die neue NEO-E-Serie problemlos mit Overland »REO«-VTLs, »Snap Server«-NAS-Appliances, »Ultamus«-RAID-SAN-Storage sowie weiteren diskbasierten Produkten zu einer Komplettlösung für die Datensicherheit integrieren. Die neue Serie unterstützt jetzt auch LTO-4-HH-Bandlaufwerke und Direct-Connect-Schnittstellen.

Die neue Serie ist übrigens nicht rückwärtskompatibel mit der bisherigen NEO-Familie. »Bei unserer Marktuntersuchung war das interessanterweise kein Muss-Feature«, erläutert Grover. Nichtsdestoweniger können existierende NEO-Kunden trotzdem in den Genuss der neuen Features kommen, da es ab Ende dieses Quartals ein Upgrade-Kit geben soll.

Laut IDC soll der Markt für Midrange Tape-Automatisierung 2008 bei über einer Milliarde US-Dollar bzw. bei mehr als 100.000 ausgelieferten Systemen betragen haben. »Die meisten Unternehmen verlassen sich nach wie vor auf Bandspeicher für langfristige Archivierung und Disaster-Recovery«, sagt Robert Armatruda, Research Director Tape and Removable Storage bei IDC. »Overlands neue NEO-E-Serie ist dafür optimal positioniert.«

Vorgestellt wurden von Overland zwei Modelle: »NEO 2000E« lässt sich von 30 auf bis zu 240 Cartridges pro Modul skalieren, die »NEO 4000E« ist mit 60 bis 240 Cartridges pro Modul ausgestattet. Die Systeme konkurrieren wohl stark mit den Quantum-Modellen »Scalar 50« und »Scalar i500«. Beide Overland-Versionen lassen sich beliebig kombinieren und erweitern, um den unterschiedlichsten Kapazitätsanforderungen gerecht zu werden. Die Librarys sind ab sofort über den Overland-Fachhandel zu einem Einstiegspreis von 9.645 Euro erhältlich. Interessierte Reseller können sich in Deutschland an die Distributoren eld datentechnik, Orchestra Services und TIM wenden, in Österreich an TCplus Rechnersysteme und in der Schweiz an Datastore und TCplus Switzerland.

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