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Scality Ring in der Version 7.4 und mehr Geld für Multicloud

Jérȏme Lecat, Scality: »Unser Fokus liegt derzeit auf Produktentwicklung und Vertriebsaufbau« (Bild: Scality)Jérȏme Lecat, Scality: »Unser Fokus liegt derzeit auf Produktentwicklung und Vertriebsaufbau« (Bild: Scality)Multicloud ist die Infrastruktur der Zukunft, daran zweifelt heute kaum noch jemand. Das hat zur Folge, dass sich viele Anbieter aus unterschiedlichen Marktsegmenten um Lösungen für das Multicloud-Management verstärken. So auch Scality. Dort arbeitet man an einem Produkt, das, so Jérȏme Lecat, CEO des 2009 gegründeten Unternehmens, »von Grund auf für das Cloud-Zeitalter entwickelt wurde.«

Scality kommt aus dem verteilten, hochverfügbaren Management von Objekt- und Filedaten. Die rund 200 Kunden sind zu 40 Prozent Provider für Kabel-, Telefon-, Mobil- oder Cloud-Dienste, ferner zu 20 Prozent große, international agierende Unternehmen aus der Finanz-, Luftfahrt oder anderen Branchen, zu 20 Prozent Medien- und Unterhaltungsspezialisten und zu 10 Prozent kommen sie aus dem Gesundheitsbereich, wo mehr und mehr Bilddaten verarbeitet werden. »Dieses Segment wächst im Moment am stärksten«, sagt Lecat.

Das Unternehmen mit zentralen Standorten in San Francisco und Paris beschäftigt weltweit 200 Mitarbeiter, davon acht auch in Deutschland. Profitabel ist Scality noch nicht, strebt das aber für 2020 an. »Unser Fokus ist derzeit eindeutig die Entwicklung marktführender Produkte und der Aufbau eines Vertriebs, wie ihn sich unsere Kunden wünschen«, umreißt Lecat die Prioritäten der Firma.

Neue, benutzerfreundliche Version 7.4 von Ring ab sofort verfügbar

Das Management-Dashboard von Scality Ring 7.4 zeigt den Administratoren übersichtlich nur noch die Daten, die sie wirklich kennen müssen. Für viele Parameter sind Schwellwerte vorgegeben (Bild: Scality).Das Management-Dashboard von Scality Ring 7.4 zeigt den Administratoren übersichtlich nur noch die Daten, die sie wirklich kennen müssen (Bild: Scality).Scalitys Filesystem, Ring, ist laut Hersteller so ausfallsicher konzipiert, dass jeder Ausfall des Service, auch wenn er nur Sekunden dauert, Strafzahlungen an die Kunden auslöst. »Dass wir zahlen müssen, kommt aber sehr selten vor«, sagt Lecat. Gartner und IDC honorieren die Leistungen des Anbieters, indem sie ihn im Bereich hochskalierbare Objekt- und Filesysteme neben Großen wie IBM in den Leader-Quadranten einsortieren.

Soeben ist Version 7.4 von Ring auf den Markt gekommen. Die wichtigste Neuerung: mehr Benutzerfreundlichkeit durch eine Schnittstelle mit Smartphone-Optik. Die Bereitstellung der Lösung soll jetzt, so Lecat, weniger als eine Stunde dauern. Die Installation aller Scality-Komponenten erfolgt in einem Rutsch, und die Lösung lässt sich auf mehr als 45 Referenzarchitekturen installieren, darunter solche der Distributionspartner Cisco, Dell EMC und HPE. Auch mit Supermicro arbeitet Scality auf dieser Ebene zusammen.

Weiter hat Scality das Management-Dashboard so umgestaltet, dass es wirklich nur noch diejenigen Informationen bietet, die Administratoren auf den ersten Blick sehen wollen (siehe Bild). »Wir haben dabei für viele Parameter, die bislang frei einstellbar waren, feste Settings vorgenommen«, erklärt Lecat. »Denn unsere Kunden wollen statt großer Freiheit lieber Empfehlungen für bewährte Einstellungen.« Beispielsweise mahnt das System jetzt grundsätzlich bei einem Füllstand von 80 Prozent an, den Speicherraum zu erweitern.

Eine weitere Verbesserung an Ring 7.4 trägt dem Cloud-Zeitalter Rechnung: Administratoren können nun über einen Daten-Browser direkt in Scality überprüfen, ob auf AWS überspielte Daten dort unversehrt angekommen sind, indem sie diese Daten im Scality-Daten-Bowser darstellen lassen. Zuvor mussten dafür eigens Software-Tools auf den Rechner geladen werden, das erübrigt sich nun.

Schließlich wurde die Mindestzahl an Servern, um Scality zu implementieren, von sechs auf drei verringert – Server würden immer größer, und um 200 TByte Speicherraum zu generieren, eine realistische Größe für Scality-Einstiegssysteme, seien heute drei Server absolut ausreichend, so Lecat.

Multicloud-Management mit Open-Source-Controller Zenko

Zenko realisiert das Multicloud-Management als komplett neue Infrastrukturschicht, die Funktion wird nicht etwa an schon bestehende Produkte angeflanscht (Grafik: Scality).Zenko realisiert das Multicloud-Management als komplett neue Infrastrukturschicht (Grafik: Scality).Das frische Geld, immerhin 60 Millionen Dollar, bekommt Scality aber, um an seinem neuen Produkt für das Multicloud-Management weiterzuarbeiten. In diesem Marktsegment tummeln sich derzeit viele Unternehmen, weil es wohl zu einem der wichtigsten Themen des Cloud-Zeitalters werden wird. Die Finanzspritze erhöht das Gesamt-Finanzierungsvolumen auf 152 Millionen Dollar. Mit Harbert European Growth Capital konnte auch ein neuer Financier hinzugewonnen werden. Die Organisation der Runde, insgesamt die fünfte, unternahm die Investmentbank Silverpeak.

Gegenüber seinen zahlreichen Wettbewerbern sieht sich Scality vor allem aus drei Gründen im Vorteil: Erstens beruhe die geplante und inzwischen bereits vor einem Jahr angekündigte neue Lösung komplett auf modernen Technologien, die von vorn herein auf Cloud und Open-Source ausgerichtet sind. Verwendet werden MongoDB als Datenbank, Docker-Container, Kubernetes für das Container-Management und der Open-Source-Multicloud-Controller Zenko.

Zenko realisiert das Multicloud-Management als komplett neue Infrastrukturschicht, die Funktion wird nicht etwa an schon bestehende Produkte angeflanscht, beispielsweise an eine Backup- oder Disaster-Recovery-Lösung. Zudem werden über Zenko geschriebene Daten automatisch im Format der Ziel-Storage geschrieben und lassen sich deshalb direkt lesen. Zum Produkt gehört mit Clueso auch eine Open-Source-Such-Engine für Metadaten. Drittens entstehe Scalitys Lösung nicht in einem abgeschotteten Forschungs- und Entwicklungslabor, sondern in enger Kooperation mit dem Kunden Bloomberg, einem Unternehmen für Finanz- und Wirtschaftsinformationen. So entwickle man nicht am Bedarf vorbei, sondern genau die Funktionen, die von Praktikern am dringendsten benötigt würden.

Die neue Lösung für das Multicloud-Management kann, da Open-Source, jederzeit zum Testen heruntergeladen werden, ist aber noch nicht generell verfügbar und erhält damit noch keinen Support durch Partner oder Hersteller. Dieses Stadium zu erreichen, hat sich Scality noch für 2018 vorgenommen.

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