Simplivity will Europa mit Omnicube überzeugen
Das amerikanische Start-up SimpliVity will mit seinem so genannten Rechenzentrum-in-a-box den europäischen Markt erobern. Gründer ist Doron Kempel, der seinerseits bereits Diligent mitbegründete, und dann für 200 Millionen US-Dollar an IBM verkaufte. Bei Simplivity ist er nun Chairman und CEO. Mit der Lösung OmniCube will der Hersteller eine konvergente Infrastruktur zur Verfügung stellen, die sämtliche Rechenzentrumsressourcen für eine virtualisierte Umgebung bietet.
Drei Modelle für Anforderungen virtueller Welten
Derzeit offeriert Simplivity drei Modelle seiner »OmniCube«-Lösung: »OmniCube CN-2000«, »OmniCube CN-3000« und »OmniCube CN-5000«. Alle Modelle sind lediglich zwei Höheneinheiten hoch und integrieren unterschiedliche Komponenten für unterschiedliche Anforderungen. Das Einstiegsmodell fasst beispielsweise vier SSDs mit je 100 GByte und acht Festplatten mit je einem TByte. Effektiv lassen sich so zwischen fünf und zehn TByte Kapazität nutzen. Acht Cores arbeiten im Innern, an RAM stehen 128 GByte zur Verfügung. Für den Anschluss sind zwei 10-Gbit/s-Ethernet-Ports oder zwei 1-Gbit/s-Ethernet-Schnittstellen angelegt. Die Systeme basieren auf X86-Intel-Technologie und lassen sich natürlich auch mit anderen Omnicubes zusammenschließen, um mehr Leistung und Hochverfügbarkeit zu gewährleisten. Deduplikation, Kompression, Replikation, ein Cloud-Gateway und WAN-Optimierung gehören zum Funktionsumfang dazu. Alles wird zentral über ein GUI in der VMware-»vCenter«-Schnittstelle verwaltet.
Die Modelle vereinen Server-, Speicher und Netzwerkkomponenten in einem physischen Knoten. Zusätzlich zu Verwaltungs- und Backup- oder Schutzfunktionen verfügt die Lösung über eine Beschleuniger-Karte, um die Leistung und Effizienz der Datenspeicherung bei Write-Befehlen zu optimieren.
Derzeit operieren die Systeme mit virtuellen Maschinen unter Vmware, Microsofts Hyper-V soll in Kürze hinzukommen. Derzeit arbeitet das System mit Dell-Server, hier soll aber demnächst freie Server-Wahl herrschen. Ebenso wird mit Hochdruck an Lösungen für VDI, Hadoop und SAP gearbeitet. Obwohl Simplivity sagt, dass die Cubes Storage, Compute und Netzwerk zu RZ-Ressourcen vereinen, fehlen uns hier optionale Anschlussarten wie beispielsweise FC, FCoE oder Infiniband. Am ehesten sind die Omnicubes vergleichbar mit hybriden Systemen wie unter anderem von Nimble Storage, Tegile und Tintri.
Genaue Preise rückt der Hersteller nicht heraus, aber pro Cube sollen weniger als 50.000 US-Dollar fällig werden, abgesehen davon variieren die Preise natürlich je nach Konfiguration. Derzeitiger Vorzeigekunde auf deutschem Boden ist T-Systems.
Mehr Engagement auf dem europäischen Markt
Das Unternehmen wurde 2008 gegründet und brauchte rund drei Jahre, um das Produkt auf den Markt zu bringen. Aus diesem Grund beschränkten sich die Geschäftsaktivitäten größtenteils auf die nordamerikanische Region. Das soll sich jedoch ändern. Das Unternehmen verstärkt derzeit seine europäischen Anstrengungen. So wurde zum Beispiel das Partnernetzwerk in Europa verdreifacht. Insgesamt gibt es zwölf Channel-Partner in Europa und ein deutsches Büro, das von Klaus Seidl geleitet wird.
Es wird sich zeigen, wie der deutsche bzw. der europäische Markt auf die hyper-konvergente Infrastruktur in Form der Omnicubes ansprechen wird. Konvergente Lösungen sind nicht neu, aber vielleicht hilft die Optimierung auf virtuelle Welten und der Preispunkt dabei, den alteingesessenen Speicherunternehmensgrößen ein paar Marktanteile abspenstig zu machen.