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Smart Home und vernetztes Auto im Trend

Smart Homes (Bild: Deutsche Messe, messeTV)Smart Homes (Bild: Deutsche Messe, messeTV)Die CeBIT belegt, die Vernetzung ist längst nicht mehr nur auf IT-Systeme beschränkt. Vielmehr wird der »Mensch von Morgen« immer und überall mit allem und jedem vernetzt sein. Dies gilt vor allem für den Straßenverkehr (Connected Cars) und für die heimischen vier Wände (Smart Home). Das Leben soll dadurch mitunter einfacher, sicherer, bequemlicher und »smarter« werden.

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Connected Cars auf der CeBIT

Automobile bereits heute eine rollende IT-Plattform

»Das Auto steht vor einer neuen Ära der Digitalisierung und wir sind dabei das Auto rundum zu vernetzen«, erklärt Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Martin Winterkorn, Vorstandsvorsitzender bei Volkswagen, in seiner Keynote zur Cebit-Eröffnung, »mit dem Fahrer, mit anderen Fahrzeugen, mit der Verkehrsinfrastruktur und mit allen Elementen der Connected-World.«

Auch für IBM ist das »Connected Car« eines der Trendthemen. In Hannover zeigt Big Blue Technologien für Datenübertragung und -auswertung in Echtzeit, die als Basis für neue automobile Dienstleistungen und eine bessere Verkehrssteuerung dienen sollen. Zudem berechnet die intelligente Software »Predictive Maintenance« anhand von Fahrzeugdaten die Ausfallwahrscheinlichkeiten einzelner Komponenten. Damit sollen sich Pannen und Folgeschäden vermeiden bzw. notwendige Wartungsarbeiten rechtzeitig terminieren lassen. Vor allem Flottenbetreiber profitieren von sinkenden Kosten, verursacht durch den Ausfall von Maschinen und Fahrzeugen.

Mit immer mehr Sensorik und intelligenter Software entwickeln sich Fahrzeuge zu rollenden IT-Plattformen. IBM zufolge beschleunigen Technologien wie Big Data, Cloud und Mobile Computing die Entwicklungen durchgängiger Lösungen auch im Backend.

IBM arbeitet weltweit mit Automobilherstellern, Zulieferern und Telekommunikationsanbietern an neuen Lösungen für das vernetzte Auto. »Fahrzeuge und IT wachsen immer weiter zusammen«, sagt Dirk Wollschläger, General Manager bei IBM. »Daraus lassen sich völlig neue Funktionen für das Fahrzeug und neue Angebote für die Kunden entwickeln, auch in Zusammenarbeit mit anderen Industrien. Das Fahrzeug der Zukunft wird in die gesamte große Welt des Internet-of-Things integriert sein.«

Smart Homes auf der CeBIT

Smart Home sorgt für Effizient und Bequemlichkeit

Auch die Heimvernetzung wird von IBM auf der Cebit demonstriert. Im »Smart Home« schließen nicht nur Fensterrollladen automatisch, sondern es zeichnet sich auch durch ein modernes Energiemanagements aus. Schaltzentrale hierfür ist das »Smart Eco System« von Diehl Controls, das alle energetischen Bereiche eines Gebäudes einbindet. In Verbindung mit der »SmarterHome«-App von IBM sollen sich alle relevanten Endgeräte eines Gebäudes mit beliebigen mobilen Geräten vernetzen und steuern lassen.

»Unser Smart-Eco-System ist nicht nur mobile Schaltzentrale für verschiedene elektrische Geräte, sondern kann auch im eigenen Haus das komplette Energiemanagement steuern«, erklärt Wolfgang Luth, Leiter Vertrieb Smart Home bei der Diehl AKO Stiftung. »So lassen sich Photovoltaik-Wechselrichter oder Wärmepumpen einbinden, um beispielsweise den Eigenverbrauch zu maximieren.«

Sicherheitsaspekte größtenteils noch ungeklärt

Doch bei aller Begeisterung für die technische Entwicklung, sind noch wichtige Fragen ungeklärt. Vor allem hinsichtlich zentraler Sicherheitsaspekte im Rahmen der zunehmenden Automatisierung gibt es bundesweit noch deutlichen Nachholbedarf. Zu diesem Ergebnis kommt der aktuelle Report »Internet-Sicherheit 2014« des eco – Verband der deutschen Internetwirtschaft. Rund 93 Prozent der befragten IT-Experten sind der Meinung, dass sich das Sicherheitsbewusstsein für das Thema Smart Home in Deutschland noch sehr stark entwickeln muss. Dr. Bettina Horster, Direktorin Mobile im eco-Verband, erklärt: »Die intelligente Haussteuerung bietet unter anderem zahlreiche Schutzmaßnahmen gegen Einbrüche, eröffnet Hackern und Einbrechern aber gleichzeitig neue Angriffsmöglichkeiten – etwa durch elektronische Manipulationen oder Ausspähungen.«

Beim Thema Car2Car-Kommunikation waren sich die Experten weniger einig: Rund 24 Prozent sind überzeugt, dass das vernetzte Auto in Zukunft für mehr Sicherheit auf den deutschen Straßen sorgen wird, während rund 36 Prozent glauben, dass die automatisierten Fahrzeuge die Sicherheit sogar senken. Etwa 40 Prozent der Befragten sind der Ansicht, dass sich Vorteile und Gefahren der neuen Technologien aufwiegen.

»Die umfassende Car2X-Kommunikation sowie selbstfahrende Autos werden den Verkehr auf deutschen Straßen in wenigen Jahrzehnten grundlegend verändern«, meint Oliver Dehning, Leiter der Kompetenzgruppe Sicherheit im eco-Verband. »Entsprechend ist ein völliges Umdenken gefragt: Wie wird mein Fahrzeug vor fatalen elektronischen Attacken geschützt? Wer trägt die Schuld bei einem Unfall? Hersteller, Politik und Justiz müssen in den kommenden Jahren zahlreiche Fragen klären.«


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