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Tuxera drängt auf den Enterprise-Storage-Markt

Gut etabliert, wenn auch öffentlich wenig bekannt, ist Tuxera für die Datensicherung im Embedded-Speicher-Markt. Jetzt drängt die Firma mit seiner Software-Technologie in den Enterprise-Storage, insbesondere Performance und Sicherheit für unstrukturierte Daten in Software-defined- und Cloud-Umgebungen möchte man künftig verstärkt bieten.

Das finnische Software-Unternehmen Tuxera ist auf File-Systeme für Flash-Storage spezialisiert. Datensicherheit, Performance beim Datentransport und verbesserte Haltbarkeit für SSDs sollen sie bieten. Zum Einsatz kommen die Lösungen in zahlreichen Sparten im Embedded-Markt, also in lokalen oder Edge-Geräten. Jetzt wollen die Nordeuropäer mit ihrer Technologie verstärkt in den Enterprise-Storage vordringen. Cloud und SDS (Software-defined Storage) sind im Visier.

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Das Unternehmen, gegründet 2008 in der Nähe von Helsinki, ist öffentlich wenig bekannt, da es im Embedded-Markt nur mit OEM-Partnern (Original Equipment Manufacturer) zusammenarbeitet. Als solches ist man jedoch mit NTFS- und SMB-Lösungen, Speicher-Protokollen und Protokoll-Konvertern zur Datenspeicherung recht erfolgreich aktiv. Die Software arbeitet bei Automobilzulieferern, Raum- und Luftfahrt, Media und Entertainment, Heim-Elektronik und bei wichtigen US-Behörden (inklusive FIPS 140-3-Zertifizierung), die nicht genannt werden dürfen. Kurz: Überall dort, wo besonders hohe Anforderungen an Performance, Sicherheit und Langlebigkeit gefordert sind.

Tuukka Ahoniemi, CEO bei Tuxera. (Foto: speicherguide.de)
Tuukka Ahoniemi, CEO bei Tuxera. (Foto: speicherguide.de)

»Wir stehen für leistungsstarke, zuverlässige Datenmanagement-Software für eine datengesteuerte Welt«, erklärt Tuukka Ahoniemi. »Unsere Speicherverwaltungs- und Netzwerk-Software wird in Milliarden von Geräten, Autos und öffentlichen Cloud-Plattformen auf der ganzen Welt eingesetzt und bringt Menschen näher an alle Daten heran, die sie speichern, nutzen und teilen möchten. Wir helfen komplexe Herausforderungen im Zusammenhang mit Daten in all ihren Situationen zu lösen: im Ruhezustand, im Gebrauch und in Bewegung. Kunden verlassen sich auf unsere Software, um die Datenintegrität zu schützen, den Datenzugriff sicherzustellen, die Speicherleistung zu verbessern, Daten schnell und sicher zu übertragen und die Lebensdauer von Flash-Speichern zu verlängern.«

Die vielleicht prominenteste Lösung ist der NTFS-Filer für Mac, eine Lösung, die die Lücke füllte, nachdem Apple sich geweigert hatte, NTFS-Speicher von Microsoft zu lizenzieren. Heutzutage verlassen sich Mac-Benutzer immer noch auf einen externen Treiber, um auf NTFS-Medien zu schreiben. »Der NTFS-Filer für Mac ist ein Verbraucherprodukt, das aufgrund des Aufstiegs von Cloud-Speicher an Bedeutung verliert«, sagt Ahoniemi. »Für uns war er eher ein Nebenprodukt im Consumer-Bereich. USB-Sticks werden weniger genutzt. Wir sind hauptsächlich im Business-Markt tätig und setzen dort unser Wissen über Speicherprotokolle ein. Unser Geschäft ist eigentlich bislang B2B2B.«

Basis sind Embedded-Lösungen

Er führt aus, dass etwa bei einer Raumsonde, die sich im Sonnenschatten ohne Stromversorgung bewegt, Datenverlust unbedingt vermieden werden muss. Nicht-Verfügbarkeit von Daten etwa bei autonomen Fahrzeugen können kostspielige bis horrende Auswirkungen haben. Beim Heim-Kino, Spielekonsolen oder Mobiltelefonen gehe es eher um die Haltbarkeit der verbauten Medien, die gemeinhin nie gewartet werden.

In diesem Edge-Umfeld ist Tuxera gefragt, das mit seinen File- und Datenmanagement-Systemen auf die Betriebssysteme von Komponenten aufsetze, dort vorhandene Mängel ersetze und Probleme zu lösen im Stande sei:

  • Probleme bei der Datenzugänglichkeit
  • Verlust von Benutzerdaten
  • Datenverlust, der geschäftskritische Vorgänge gefährdet
  • Verlust der Systemfunktionalität aufgrund von Daten- oder Volume-Beschädigung
  • Leistungsengpässe
  • Früher Flash-Burnout
  • übermäßiger Energie- und Kostenverbrauch aufgrund ineffizienter Datenabwicklung

»Mit unserer Nischen-Expertise kennt jeder unsere Kunden, bislang aber nicht uns«, erklärt der CEO. Als Kunden und Partner für sein OEM- und Edge-Geschäft nennt Ahoniemi unter anderem Samsung, Kioxia, Micron, WD, SanDisk, Lenovo, Fujitsu, ASUS, LG, ACER, Panasonic, BMW, Motorola und Marshall. Laut Hersteller ist weltweit jeder LG-Fernsehapparat mit seiner Technologie ausgestattet. Auch im NASA Artemis-Projekt arbeite man mit. Microsoft sei von Beginn an der größte und wichtigste Partner.

Die Nischenlösungen würden 300 Millionen Produktlinien versorgen. Seit 2009 betrüge das jährliche Wachstum 59 Prozent und erreiche nun immerhin 25 Millionen US-Dollar, die von rund 130 Mitarbeitern erwirtschaftet werden. Hauptmarkt ist APAC, gefolgt von den Vereinigten Staaten. 49 Prozent des Umsatzes werden im Automotive-Bereich erwirtschaftet. Investiert wird insbesondere in Technologie und den Ausbau des lokalen technischen Supports.

Tuxera sieht seine Wachstumspotenziale im Enterprise-Bereich mit seinen Produkten NTFS Enterprise und Fusion. (Quelle: Tuxera)
Tuxera sieht seine Wachstumspotenziale im Enterprise-Bereich mit seinen Produkten NTFS Enterprise und Fusion. (Quelle: Tuxera)

Wachstum mit Enterprise-Lösungen für Cloud und SDS

Mit einem Enterprise-Ansatz möchte man nun aus dem Schatten der OEM-Existenz am Edge heraustreten, auch mit der Vision, Edge und Cloud effizienter zu verbinden. Dazu wird File-Server-Software mit neuen Produkt-Feldern namens Fusion für die SMB-Server-Implementierung sowie NTFS Enterprise Edition als Netzwerk-optimierte Software geboten.

Sie sollen Datenzugriff, Speicherung und den Transfer von unstrukturierten oder File-basierten Daten optimieren. Die eingeschränkte Skalierung und nicht ausreichender Datendurchsatz etwa des Open Source-Protokolls SAMBA oder unzureichende Betriebssystem-Features sollen so obsolet werden. Backup und Recovery, Cloud-as-a-Service (CaaS), Cyber-Security, SDS- und HPC-Umgebungen sind im Visier.

NTFS Enterprise ermöglicht:

  • Backup-, Wiederherstellungs- und Überprüfungsfunktionen für Windows-zu-Linux-Maschinen
  • Einfache Erstellung eines Dateisystem-Snapshots zu einem Image
  • Nahtlose Möglichkeit zur Wiederherstellung von Backups
  • Schneller Datei-zu-Datei-Vergleich beim Mounten unter Linux
  • Reduziert die Kosten für die Cloud-Nutzung

Tuxera Fusion unterstützt:

  • Architektur mit hohem Threading
  • Hohe Leistung – bis zu 60x schneller als SAMBA
  • 100–500 Prozent bessere Skalierbarkeit als SAMBA
  • Fehlertolerant mit transparentem Failover und kontinuierliche Verfügbarkeit
  • Umfangreiche SMB-Protokollunterstützung – 3.1.1
  • Scale-out (aktiv-aktiv)
  • RDMA (SMB-Direct), Multichannel und Komprimierung
  • Geringe CPU- und Speicherauslastung
  • Geringe Latenz

Adressiert werden Datenzentren, Cloud-Anbieter, HPC- und AI-Anwendungen, Multi-Channel- und Remote Exchange-Umgebungen und einfach auch Hardware-Anbieter und System-Builder. Erste OEM-Kunden wurden mit WEKA und Storone gewonnen. Aber auch Direktvertrieb (Hyperscaler) und andere Formen der Partnerschaften, etwa Distributoren werden angepeilt.

Ein Beispiel für Kooperation ist die kürzlich angekündigte gemeinsame Lösung mit Cheetah RAID Storage (NVMe-Server), Xinnor (Software RAID Engine) und Tuxera (mit Fusion File Share). Die Lösung wurde für die Anforderungen der Medien- und Unterhaltungsbranche entwickelt, wo Aufgaben wie Videobearbeitung, visuelle Effekte, Farbkorrektur und Rendering maximale Leistung und ein Höchstmaß an Schutz der Datenintegrität erfordern. 

Tuxera sieht seine Zukunft in einer konvergenten End-to-End-Datenplattform. (Quelle: Tuxera)
Tuxera sieht seine Zukunft in einer konvergenten End-to-End-Datenplattform. (Quelle: Tuxera)

Ziel: Konvergierende Cloud und Edge

Für die Zukunft plant Tuxera, seine eingebetteten Geräte- und Unternehmensdomänen schrittweise zusammenzuführen, um auf die wachsende Nachfrage nach End-to-End-Datenverwaltung zwischen Cloud- und Edge-Umgebungen zu reagieren.

Da der Betrieb zunehmend über eine Mischung aus Cloud, Netzwerk-zentrierten Punkten und dezentralen Endpunkten abgewickelt wird, müsse der Datenschutz in allen Umgebungen aufrechtzuerhalten werden, ein ganzheitlicher Ansatz verfolgt werden. Dies möchte Tuxera nun tun.

»Es sieht so aus, als hätten wir zwei separate Business-Domains«, resümiert Ahoniemi. »Das Eco-System, die Partner, die Kunden und das Geschäftsmodell für Embedded und Enterprise erscheinen zunächst völlig unterschiedlich. Aber unsere Technologie passt in beide Welten und bietet viele Synergien und wir verfolgen nun beide Strategien, um die Anforderungen beider Seiten besser zu verstehen. Im Embedded Bereich haben wir uns zu einer Data-Storage und -Transport-Company entwickelt, im Enterprise adressieren wir die besten SMB- und viele TCP/IP-Lösungen. Wir verfolgen das Ziel, beide Welten vom IoT-Sensor bis in die Cloud zusammenzubringen und sie so als ganzes zu optimieren. Das ist unsere Strategie: hybride Datenmanagement-Lösungen.«

Weitere Informationen:

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