Momentan ist ein Trend in der Speicherindustrie, die großen Kapazitäten herkömmlicher Festplattenlaufwerke mit der hohen Leistung von SSDs zu kombinieren. Buffalo Technology wählt den Ansatz, eine 3,5-Zoll-SATA-Platte mit einem GByte DDR3 zu koppeln und dadurch entsprechende Leistunggsteigerungen zu erzielen.

Desktop-Nutzer stehen zurzeit vor einem Dilemma. Wollen sie Leistung, müssen sie sich für SLC- oder MLC-SSDs entscheiden. Diese sind allerdings immer noch recht teuer und noch dazu mit wesentlich weniger Kapazität ausgestattet als herkömmliche 2,5- oder 3,5-Zoll-Platten. Im Rechner selbst, solange dies ein Tisch- oder Tower-Modell ist, stellt diese Kombination kein Problem dar. Sollen die Laufwerke allerdings an einen Laptop angeschlossen werden, muss man auf externe Laufwerke und damit auf einen Kompromiss zurückgreifen. Verfügt der Rechner über eine USB-3.0-Schnittstelle, ließen sich problemlos Datenraten von bis zu 500 MByte/s erreichen. Allerdings nur von SSD-Medien, herkömmliche Festplatten bremsen das System hier bereits gnadenlos aus.

Hands-on-Test

Um kontinuierlich hohe Übertragungsraten am neuesten USB-Bus zu erreichen, kombiniert Buffalo nun in seiner neuen »DriveStation DDR«-Baureihe eine 3,5-Zoll-Festplatte mit DDR3-Speicher. Mit dieser Lösung lassen sich laut Hersteller über 400 MByte/s lesend und immerhin noch 300 MByte/s schreibend erreichen. Damit rühmt sich Buffalo, momentan die schnellste Consumer-Festplatte im Programm zu haben. Diese Werte lassen sich allerdings lediglich dann erreichen, wenn der Pufferspeicher nicht durch viele kleine oder gestreamte I/Os vollgeschrieben wird. Ist dieser Zustand erreicht, kann das System die Daten nur noch mit der Leistung der verbauten Festplatte entgegennehmen – und diese liegt mit ihrer SATA-Schnittstelle mit drei Gbit/s deutlich unterhalb der oben angegebenen Spitzenwerte.

Das mattschwarze Gehäuse ist 4,6 x 12,7 x 20,3 cm groß, rund ein Kilogramm schwer und kann flach oder auch hochkant aufgestellt werden. Dem kompakten Aufbau ist die Verlegung des Netzteiles in das Stromkabel geschuldet. Als einzige Schnittstelle steht ein USB-3.0-Port an der Gehäuserückseite zur Verfügung, der unter Verlust der hohen Leistungswerte natürlich auch an einer USB-2.0-Schnittstelle angeschlossen werden kann.

Diese Puffertechnik verhilft dem Laufwerk zwar einerseits zu neuen Leistungsgipfeln, andererseits birgt sie aber auch das Risiko von Datenverlust während des Schreibvorganges. DDR-3 ist sogenannter flüchtiger Speicher, verliert also ohne Spannung die in ihm vorhandenen Informationen. Sollte also die Stromversorgung während eines Schreibvorganges ausfallen, sind die Daten entweder korrupt oder schlichtweg nicht auf der Platte angekommen. Zwar lässt sich zur Vermeidung dieses Risikos der DDR-3-Speicher auch deaktivieren, jedoch entfällt damit der mit diesem Medium erreichte Geschwindigkeitsvorteil.

Zum Anschluss eignen sich alle »Windows«-Systeme einschließlich »Windows 8« und alle »Macintosh«-Rechner mit »OS X 10.5« oder höher. Als Software liefert Buffalo »TurboPC EX«, »BackupUtility«, »RAMDISK Utility« und »Eco Manager« mit.

Fazit

Das System ist mit zwei oder drei TByte Kapazität erhältlich, wobei die Preise momentan mit zwei Jahren Garantie zwischen 160 und 200 Euro liegen. Vergleicht man das Angebot mit herkömmlichen externen Platten ohne DDR-3-Puffer, so stellt man locker mal eine Verdoppelung des Preises fest. Ob die hohe, allerdings sicherheitstechnisch bedenkliche Leistungssteigerung durch den zusätzlichen Festspeicher, vor allem im Desktop-Bereich, gerechtfertigt ist, muss jeder Anwender für sich entscheiden. Der Einsatz etwas kleinerer, allerdings genauso schneller und wesentlich robusterer SSDs stellt hier eine echte Alternative dar.

Wunder kann der Anwender also nicht erwarten und das Risiko eines Datenverlustes wegen eines Stromausfalls nicht wegdiskutieren. Mit lediglich zwei Jahren Garantie sind vielleicht auch nicht ideal gewählt, um beim Kunden Vertrauen zu gewinnen.