Dell »EqualLogic PS6000XVS«
Das »EqualLogic PS6000XVS« von Dell ist ein iSCSI-SAN-System, dass für mittelständische Firmen konzipiert wurde, die auch virtualisierte Umgebungen im Einsatz haben. Das Gerät verfügt über 16 Festplatteneinschübe, in denen je acht 450-GByte-SAS- und 100-GByte-SSD-Laufwerke arbeiten. So erhält der Nutzer 4,4 TByte an Bruttospeicherkapazität. Skalieren lässt sich diese über einen Zusammenschluss mehrerer Modelle, insgesamt bis zu 16, was dann maximal 70,4 TByte Speicher gewährleistet. Im Inneren des Gehäuses laufen zwei iSCSI-Controller. Diese haben entweder je vier 1-Gbit/s-Anschlüsse oder zwei 10-Gbit/s-Interfaces. Auf den Controllern befinden sich zwei GByte Cache. Dieser ist batteriegeschützt und kann noch bis zu 72 Stunden nach einem Stromausfall Daten auf Platte schreiben. Die Controller operieren in einer Aktiv-Passiv-Konfiguration.
Die Mischkonfiguration wird ausschließlich durch so genanntes beschleunigtes RAID 6 geschützt. Die acht SSDs laufen ohne Hotspare, zwei Medien sammeln die Parity-Informationen auf. Auf der SAS-Seite sichern ebenso zwei Laufwerke Parity-Details, ein Drive fungiert als Hotspare. Laut Hersteller kommt diese RAID-Konfiguration auf annähernd die Leistungswerte eines RAID-5-Schutzes. Gegen Systemausfall stattet der Anbieter sein System mit redundanten und hotswap-fähigen Komponenten aus. Dazu gehören Netzteile, Controller, Lüfter und Festplatten.
Eine Tiering-Funktion auf Sub-LUN-Ebene soll die Auslastung der beiden eingesetzten Medien optimieren. Dabei verschiebt das Modell die Daten entsprechend ihrem I/O- und Leistungsmuster auf das passende Festplattenformat. Damit lässt sich die Gesamtperformance des Systems verbessern. Das System klassifiziert die Daten in »hot spots«, »warm spots« und »cold spots«. Hot spots werden automatisch auf SSD abgelegt. Die »warmen« I/Os kommen ebenso auf SSD-Medien, falls hier genügend Platz vorhanden ist, sonst werden sie zugunsten der Hotspots auf SAS-Platten verschoben. Die kalten Daten sind für generell nur für den SAS-Bereich vorgesehen. Allgemein werden alle Writes, egal ob hot, warm oder cold blocks, zuerst auf einem reservierten Bereich des SSD-Arrays abgelegt und dann verschoben. Um die Skalierung und Verwaltung zu vereinfachen, stellt sich das PS6000XVS immer mit nur einer IP-Adresse dar, selbst dann, wenn Erweiterungsmodule hinzukommen. Pro System ist der der IT-Verantwortliche in der Lage bis zu 1.024 Volumen anzulegen, von denen er jeweils maximal 512 Snapshots generieren kann. Insgesamt stehen bis zu 10.000 Snapshots zur Verfügung.
Dem Motto des Vereinfachens folgt auch der Ansatz viele Funktionen im Lieferumfang anzubieten, ohne zusätzliche Lizenzen zu berechnen. So gehört die »EqualLogic Firmware Version 5.0« und die »EqualLogic Host-Software« ohne Aufpreis zum Produkt. Die Firmware ist die Basis und erlaubt eine rollenbasierte Verwaltung sowie das Volume-Management über Manger CLI und GUI. Ebenso umfasst die Firmware Auto-Replikation an mehreren Standorte, Multipath I/O, schnelle Wiederherstellung von Volumes, Volume-Klonen, beschreibbare Snapshots sowie einen Snapshot- und Auto-Replikationsplaner. Beim Verbinden mehrerer Systeme sorgt es für eine transparente Speichervirtualisierung und das Storage-Tiering, das automatisch oder manuell initiiert erfolgt. Weitere Funktionen sind, unter anderem, automatischer Lastausgleich oder Thin Provisioning. Die Host-Software erweitert die Funktionalität der Array-Software und ermöglicht ihre Zusammenarbeit mit dem Host. Hier gibt es beispielsweise einen Remote-Setup-Wizard oder Funktionsmodule für »Windows« oder VMware.
Fazit
Das PS6000XVS tritt mit einem umfassenden Paket an Leistungen und Funktionen gegen HP’s »Lefthand«- und EMC’s »CLARiiON«-Lösungen an. Allerdings beschränkt Dell die Auswahl auf zwei Medienformate und auf eine Schutzklasse. Dies steht den Vorteilen des im Preis enthaltenen Storage-Tierings entgegen. Auch der Verzicht auf Hot-Spare-Absicherung schmälert das sonst so gut durchdachte Sicherheitskonzept des Systems. Besonders auffällig ist der hohe Funktionsumfang ohne weitere Lizenzkosten. Gut umgesetzt wurde die Speichervirtualisierung über nur eine IP-Adresse unabhängig von der Anzahl der gekoppelten Arrays. Der Preis von 49.300 Euro netto gilt für die PS 6000XVS mit acht 100-GByte SSD-Medien und acht 450-GByte-SAS-Platten. Die Garantie umfasst drei Jahre Garantie mit vier Stunden Mission-Critical-Support! Für 54.300 Euro erhält der Kunde das System mit fünf Jahren Garantie.
Hersteller:
Dell GmbH
Main Airport Center
Unterschweinstiege 10
60549 Frankfurt am Main
Tel. 08 00/270 33 55
E-Mail: info@dell.de
Web: www.dell.de
Direkter Link zum Produkt: Dell Equallogic PS6000XVS
Preis: 49.300 Euro
Garantie: 3 Jahr
Technische Details
Anzahl Festplatteneinschübe: 16
Unterstützte Festplattenformate: SAS, SSD
Unterstützte Festplattenkapazität: 450 GByte (SAS), 100 GByte (SSD)
Bruttokapazität: 4,4 TByte (brutto); 2,85 TByte (netto)
Skalierbarkeit: Zusammenschluss von bis zu 16 Modulen möglich (70,4 TByte)
Unterstützte RAID-Level: 6 (accelerated)
Cache: 2x 2 GByte, 72 Stunden batteriegepuffert
Redundante Komponenten: Netzteile, Lüfter, Controller
Hotswapfähige Komponenten: Laufwerke, Netzteile, Lüfter, Festplatten
Externe Anschlüsse: 4x 1-Gbit/s-iSCSI oder 2x 10-Gbit/s-iSCSI pro Controller
Unterstützte Betriebssysteme: Windows 2000 Server/Server 2003/Server 2008 mit Hyper-VTM/Windows Server 2008 R2 mit Hyper-VTM; VMware ESX Server 3/3.5/4/ESXi 3.5/4; Citrix XenServer; Red Hat Enterprise Linux; SuSE Linux Enterprise; Sun Solaris; IBM AIX; HP-UX; Mac OS X; Novell Netware
Systemverwaltung: SAN HeadQuarters (Tool zur Leistungs- und Ereignisüberwachung mehrerer Gruppen); serielle Konsole; Möglichkeit zur Konfiguration eines separaten Verwaltungsnetzwerks; SNMP, Telnet, SSH, HTTP, Web (SSL), Host-Scripting; Unterstützung mehrerer Administratoren
Unterstützte Protokolle: iSCSI (alle gängigen Initiatoren)
Firmware 5.0: rollenbasierte Verwaltung; Volume-Management; Dell EqualLogic Group Manager CLI und GUI; Auto-Replikation an mehreren Standorte; sofortige Wiederherstellung von Volumes; Multipath I/O; beschreibbare Snapshots für mehrere Volumes; Snapshot- und Auto-Replikationsplaner; Klonen von Volumes; Sets für Volume-Konsistenz; Entfernen und Hinzufügen von Arrays ohne Unterbrechungen; automatischer Lastausgleich; automatisches oder manuelles Storage-Tiering; vollständige SAN-Virtualisierung; Verschiebung von Online-Daten und –Laufwerken; automatischer Lastausgleich zwischen Volumes verschiedener RAID-Typen; Speicherpools; Thin Provisioning; SAN Data Copy Offload; SAN Zero Offload; erweiterbare Verriegelungsoptionen für VMware; Auto-Stat Disk Monitoring System; E-Mail Home; Gehäuseüberwachungssystem; detaillierte historische Leistungsüberwachung
Host-Software: Dell EqualLogic Remote Setup Wizard; Dell EqualLogic Host-Software für Windows (Auto-Snapshot Manager/Microsoft Edition1; EqualLogic Multipath I/O Device Specific Module1; EqualLogic Volume Shadow Copy Service (VSS); Virtual Disk Service (VDS)-Anbieterservices1); Dell EqualLogic Host-Software für VMware (EqualLogic Auto-Snapshot Manager/VMware Edition1; EqualLogic Mehrwege-Erweiterungsmodul für VMware ESX1; EqualLogic Massenspeicher-Adapter für VMware Site Recovery Manager1; Dell EqualLogic SAN Headquarters1 [SAN HQ]); Überwachungs- und Analysetool mit zentraler Zugriffsmöglichkeit auf detaillierte Leistungsdaten und Ereignisinformationen
Plus
+ umfassende Unterstützung virtueller Umgebungen
+ Verwaltung über nur eine IP-Adresse
+ Snapshot- und Replikationsverfahren
Minus
- nur RAID 6