Dell »vStart«
Derzeit bietet Dell zwei Vstart-Konfigurationen an. Diese nutzen den VMware »ESXi Server 4.2« und beherbergen bis zu 100 bzw. 200 virtuelle Server. Im Paket enthalten ist auch eine Testversion der »vSphere«-Verwaltungssoftware, die neben anderen Features »VMotion« für Maschinenmigration, die Möglichkeit zum Failover in hochverfügbaren Umgebungen, Lastausgleich und eine Regelung des Stromverbrauches mitbringt. In Zukunft will das Unternehmen nach Auskunft von Praveen Asthana, Head of Enterprise Solutions bei Dell, auch kleinere und größere Konfigurationen anbieten.
Die kleinere Variante namens »vStart 100v« besteht aus drei »PowerEdge R710«-Standard-Servern und einem »PowerEdge R610« als Managementkonsole. Im 42U-Gehäuse befinden sich darüber hinaus ein Festplattensystem »EqualLogic PS6000XV« und vier »PowerConnect 6248« Gbit-Ethernet-Switche mit jeweils 48 Ports. Die benötigten Schaltnetzteile und unterbrechungsfreien Stromversorgungen finden hier ebenso Platz wie ein KVM-Modul zur Dateneingabe. Die größere Variante »vStart 200v« unterscheidet sich lediglich durch die doppelte Anzahl an Poweredge R710-Standard-Servern und PS6000XV-RAIDs, ansonsten finden sich genau die gleichen Bauteile wie im kleineren Bruder.
Die Arrays verfügen über 16 Einschübe für SAS-Laufwerke, die ab Werk mit Kapazitäten von 300, 450 oder 600 GByte angeboten werden. Auf dem mit RAID 5, 6, 10 oder 50 geschützten Speicherplatz lassen sich bis zu 1.024 logische Laufwerke definieren, von denen insgesamt bis zu 10.000 Snapshots gesichert werden können. Pro Array stehen acht Gbit-Ethernet-Ports zur Verfügung. Als Protokoll wird ausschließlich iSCSI unterstützt.
Für das kleinere System berechnet Dell 99.900 Dollar oder ungefähr 71.000 Euro, womit eine virtuelle Maschine 999 Dollar oder 710 Euro kosten wird. Das größere System schlägt mit 169.000 Dollar zu Buche, also mit ungefähr 120.000 Euro. Der Preis für eine virtuelle Maschine beträgt dann 845 Dollar oder 600 Euro. Zählt man die Einzelpreise für Server (jeweils 5.700 Euro), Array (pro Stück 49.000 Euro) und Switche (2.500 Euro) zusammen, so macht der IT-Entscheider mit beiden Systemen ein gutes Geschäft, bekommt er das Gehäuse, die Stromversorgung, die USV und den Management-Server doch praktisch geschenkt.
Fazit
120.000 Euro für einen nur teilweise hochverfügbaren Vmware-Cluster mit zugehörigem Speicher sind nicht gerade wenig, wenn man bedenkt, dass es sich um Standardserver und Arrays mit nicht gerade umwerfender Funktionsfülle handelt. Vsphere mit den für eine vollständige Hochverfügbarkeit notwendigen Features wie Vmotion und Path-Failover ist nur als Testversion vorhanden und muss bei Bedarf noch teuer dazugekauft werden. Geht man von einer Spiegelung des Equallogic-Arrays aus, so bleibt für jede virtuelle Maschine gerade einmal ein Speicherplatz von 48 GByte übrig. Brutto. Und dieser wird über iSCSI adressiert, womit nach Abzug des Protokoll-Overheads im günstigsten Falle lediglich 6 Gbit pro Sekunde Bandbreite übrigbleiben, also etwas mehr als 3,75 MByte pro Sekunde pro Maschine; bei optimaler Verteilung der I/Os. Ob diese Werte ausreichen, um einen befriedigenden Betrieb zu gewährleisten, bleibt abzuwarten. Aber Dell hat ja bereits bei der Produktvorstellung größere Versionen angekündigt. Generell ist zu wünschen, dass Dell sich nun für den Midrange- und Enterprise-Bereich auch bei der eigenen Web-Präsenz besser darstellt. Bislang sind hier die Informationen zum Thema Speicher nur schwer zu finden.
Hersteller:
Dell GmbH
Main Airport Center
Unterschweinstiege 10
60549 Frankfurt am Main
Tel. 08 00/270 33 55
E-Mail: info@dell.de
Web: www.dell.de
Direkter Link zum Produkt: Dell vStart
Preis: ca. 71.000 Euro (VSTART 100V), ca. 120.000 € (VSTART 200V)
Garantie: 1 Jahr
Technische Details
Server: 3 oder 6 PowerEdge R710 (100V Oder 200V)
Management-Konsole: Dell Poweredge R610
Anzahl und Art Arrays: 1 oder 2 Equallogic R710 (100v oder 200v)
Anzahl Festplatteneinschübe: 16
Unterstützte Festplattenformate: SAS
Unterstützte Festplattenkapazität: 300, 450 oder 600 GByte
Bruttokapazität: bis zu 7,2 TByte oder 14,4 TByte (100v oder 200v)
Unterstützte RAID-Level: 5, 6, 10, 50
Cache: 2x 2 GByte, 72 Stunden batteriegepuffert
Redundante KOMPONENTEN: Netzteil, Luft, Controller
Hotswapfähige Komponenten: Laufwerke, Netzteile, Lüfter, Festplatten
Server-Array-Anschlüsse: 4x 1-Gbit/s-iSCSI Pro Controller
Mehr
+ günstiger Preis im Vergleich zu Einzelkomponenten
+ Abstimmung aller Komponenten
+ zentraler Service
Minus
- 100v ohne Hochverfügbarkeit
- Vmware Vsphere nur als Testversion
- niedrige Backend-Leistung