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Hands-on-Test: Promise »Pegasus R4/R6«

Promise »Pegasus R6«
Promise »Pegasus R6«
Promise Technology hat es geschafft und liefert als erster Storage-Hersteller (speicherguide.de berichtete) ein Speichersystem mit Apples neuer Thunderbolt-Schnittstelle. Die Modellreihe umfasst mit der »Pegasus R4« und »Pegasus R6« 4- und 6-Bay-Arrays. Mit 1- bzw. 2-TByte-Festplatten ergibt sich eine Gesamtkapazität von vier bis zwölf TByte. Die Geräte sind mit jeweils zwei bidirektionalen Thunderbolt-Ports ausgestattet und unterstützen die RAID-Level 0, 1, 5, 6, 60 und 10. Das silberfarbene Gehäuse ist an das Mac-Design angepasst. Ein gesteuertes Lüftersystem sowie ein 80plus zertifiziertes Netzteil sollen für einen möglichst leisen Betrieb sorgen.
Rückseite Promise »Pegasus«
Rückseite Promise »Pegasus«
Laut Spezifikation schafft Thunderbolt eine I/O-Leistung von zehn Gbit/s (1,25 GByte/s) und dies auf zwei Kanälen in beide Richtungen. Das heißt, Daten lassen sich bis zu 20x schneller als mit USB 2.0 (480 Mbit/s) und bis zu 8x (800 Mbit/s) schneller als mit Firewire 800 bewegen. Dabei soll es egal sein ob auf ein Peripheriegerät oder von einem geschrieben wird. USB 3.0 erreicht mit maximal fünf Gbit/s nur eine halb so hohe Bandbreite.

Thunderbolt wurde vor allem auf die Anforderung von Medien- und Entertainment-Applikationen optimiert. Die Pegasus-Systeme erzielen Apple-Messungen zufolge einen Lese-Durchsatz von bis zu 864 MByte/s bzw. 746 MByte/s im Schreibmodus. Im Gegensatz dazu schafft Firewire 800 nur 93 bzw. 77 MByte/s. Während Firewire nur einen Datenstream bietet, verarbeitet das Promise-System bis zu acht gleichzeitige 720-Pixel-Streams. Auch soll das Kopieren großer Video-Dateien bei gleichzeitigem Bearbeiten anderer Dateien im Rahmen der Multi-Task-Umgebung in Echtzeit möglich sein.

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Fazit

Promise »Pegasus R4«
Promise »Pegasus R4«
Lange musste die Apple-Gemeinde auf Thunderbolt-Peripherie warten, aber diese ist im Umgang mit dem Hersteller einiges gewöhnt. Der Apple-Store offeriert derzeit vier Varianten der DAS-Arrays (Direct-Attached-Storage). Das R4-Modell ist mit vier TByte-Drives bzw. mit vier 2-TByte-Laufwerken für 869 sowie 1.200 Euro erhältlich. Die R6-Variante erreicht mit jeweils sechs Drives sechs bzw. zwölf TByte. Hier liegen die Preise bei 1.299 und 1.699 Euro. Zum Kaufpreis müssen noch 49 Euro für ein passendes Thunderbolt-Anschlusskabel hinzu addiert werden.

Die gebotene Geschwindigkeit hat definitiv seinen Preis. 49 Euro für ein Anschlusskabel, ohne welchem das Gerät nicht funktioniert, ist wenig verbraucherfreundlich. Zumal der Aufpreis letztendlich deutlich ausfällt. Zum Vergleich: Buffalos »DriveStation Duo USB 3.0 4 TB« ist mit vier TByte beispielsweise bei Alternate für 329 Euro erhältlich. Ein USB-3.0-Kabel gehört in der Regel zum Lieferumfang. Sollte eine passende Anschlussleitung benötigt werden, kostet ein USB-3.0-Kabel zwischen unter vier bis knapp 13 Euro.

[Update] Im Rahmen eines Hands-on-Test steht uns ein Pegasus R6 zur Verfügung, dass wir zusammen mit einem Apple »MacBook Pro« mit integrierter 256-GByte-SSD verwenden. Bereits die ersten Versuche sind sehr vielversprechend (siehe Thunderbolt: 5 GByte in 17 Sekunden).

Einzelne Dateien verarbeitet das Thunderbolt-Array (RAID 5) nahezu verzögerungsfrei. Ein AVI-Video mit knapp 738 MByte (51-minütiger Film) ist in 2,6 Sekunden vom Mac auf das Pegasus kopiert. Andersherum ist der Vorgang mit 3,6 Sekunden fest genauso schnell. Zum Vergleich ein Kopie auf ein »G Speed Q« von Hitachi GST (4-Bay-Array mit USB 2.0) dauert mit zirka 25 Sekunden fast siebenmal so lange. Die Kopie eines Ordners mit einem Datenvolumen von 55,57 GByte (1.176 Objekte gemischter Größe) geht vom Mac zum Array in 2:42 Minuten von Statten. Dies entspricht rund 544 MByte/s. Zum Vergleich: Das USB-2.0-RAID benötigt über eine halbe Stunde das Datenvolumen wegzuschreiben.

Auch wenn wir nicht die zum Teil von Intel und Promise avisierten 600 bis 800 MByte/s erreichen, sind wir mit der erzielten Transferrate zufrieden. Mit dieser Geschwindigkeit ist Thunderbolt in dieser Preisklasse konkurrenzlos. Das Pegasus-Array empfiehlt sich für alle, die mit großen Dateien bzw. Datenvolumen arbeitet. [/Update]

Kurzinfo

Hersteller: Promise Technology Germany
Europaplatz 9
D-44269 Dortmund
Tel. 02 31/567 64 80
Fax 02 31/56 76 48 29
E-Mail: sales-de@promise-emea.com
Web: www.promise.com/de
Direkter Link zum Produkt: Pegasus
Preis: 869 Euro (R4, 4 TByte), 1.299 Euro (R4, 8 TByte/R6, 8 TByte), 1.699 Euro (R6, 12 TByte)
Garantie: 2 Jahre (Lüfter und Netzteil nur ein Jahr)

Technische Details
Speicherkapazität:
4/8 TByte (R4), 6/12 TByte (R6)
Anzahl Festplatten: 4 (R4), 6 (R6)
Festplattenformat: 3,5-Zoll/SATA/7.200 U/min
Schnittstellen: 2x Thunderbolt
RAID-Level: 0, 1, 5, 6, 60 und 10
Hotswapfähige Komponenten: Laufwerke
Betriebssystemunterstützung: Mac OS X 10.6.6

Plus
+ hohe Geschwindigkeit
+ zwei Thunderbolt-Ports
+ bidirektionale Datenübertragung

Minus
- durchschnittliche Garantie
- kein Thunderbolt-Kabel im Lieferumfang

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