Anzeige

Hands-on-Test: Storagecraft »ShadowProtect 4.2«

Was anfangs wie ein simples Image-Backup-Tool aussieht, entpuppt sich im Test als raffinierte Wiederherstellungs-Software. »ShadowProtect 4.2« bietet einige gute Recovery-Funktionen und zeichnet sich durch eine schnelle Performance bei geringer Systemlast aus. Allerdings fehlt ein zentrales Management.

Max Lessel

StorageCraft »ShadowProtect 4.2«
StorageCraft »ShadowProtect 4.2«
Image-Backup-Programme hat die Redaktion von speicherguide.de schon einige gesehen. Offen gestanden hat sich seit den frühen Versionen von »Norton Ghost« an deren Funktionsweise auch nicht allzu viel geändert. Der Test von StorageCraft »ShadowProtect 4.2« verspricht daher eigentlich keine Überraschungen, aber es kommt anders.

Die Installation der Software geht blitzschnell von der Hand. Das Tool richtet seinen Dienst und den VSS-Treiber auf einem Windows-Server oder einer Arbeitsstation ein und fordert den üblich verdächtigen Neustart. Als Sicherungsziele verwaltet Shadowprotect Netzwerk-Freigaben, lokale Laufwerke oder Disk-Wechselmedien. Die unterschiedlichen Editionen Desktop, Server oder Virtual beschränkt der Hersteller auf die jeweiligen Systeme (Desktop, physischer Server oder VM-only). Der Funktionsumfang bleibt jedoch gleich.

Shadowprotect verwaltet Backup-Jobs, welche auf Basis des VSS-Agenten Image-Sicherungen erstellen. Zu Full-Backups gibt es Differentials, was sich entsprechend als Sicherungsrotation einstellen lässt. Die Delta-Sicherungen laufen sehr flott, so dass der Anwender geringe Sicherungszyklen wie stündlich oder halbstündlich einstellen kann. Auch während einer Vollsicherung erleidet das zu sichernde System kaum Performance-Einbußen.

Die Netzwerk-Funktionen beschränken sich auf ein Minimum. Eine Shadowprotect-Konsole kann den Agenten der lokalen Maschine oder eines anderen Systems verwalten. Allerdings gibt es keinen zentralen Medien-Server, welcher die Sicherungen aller Maschinen konsolidiert. Ebenso wenig lassen sich die Jobs der Systeme zentral verwalten und verteilen.

Für Restore-Aufgaben offeriert Shadowprotect zunächst ein Single-File-Recovery-Tool. Eine Disaster-Recovery-CD basierend auf Windows-Vista-PE erlaubt Bare-Metal-Restores. Als clevere Lösung fügt Storagecraft hier die Option »Auf geänderter Hardware wiederherstellen« hinzu. Damit kann der IT-Manager Treiber des neuen Zielsystems in den Restore-Prozess einfügen.

Das Restore-Tool lässt sich auch dazu verwenden, um eine Art Warm-Standby-Node zu verwalten. Der Administrator erstellt dabei einen physischen oder virtuellen Server mit dem Recovery des ersten Voll-Backup. Sollte der Quell-Node ausfallen, kann die DR-Software zügig die in der Zwischenzeit aufgelaufenen Deltas zurückspielen, so dass das Reservesystem schneller zur Verfügung steht, als bei einem Full-Recovery-Lauf.

Zu guter Letzt kann Shadowprotect eine VM auf Basis einer Full- oder Delta-Sicherung erstellen. Dabei kopiert das Tool aber nicht den kompletten-Disk-Inhalt, sondern verweist den Hypervisor direkt auf die Backup-Image-Daten mit einer separaten Delta-Disk für die anfallenden Änderungen. Eine ähnliche Funktion offeriert nur Veeam im Vmware-Umfeld. Shadowprotect liefert dieses Feature für den freien Hypervisor Virtualbox.

Optional vertreibt Storagecraft ein Zusatztool namens Image-Manager. Das kann die Backup-Daten mehrere System verwalten, konsolidieren oder auch an entfernte Lokationen replizieren. Für Exchange-Installationen gibt es zudem die GRE-Option, welche Mailboxen wieder herstellt.

Anzeige

Fazit: Viele Funktionen, wenig Management

Shadowprotect von Storagecraft ist in den Versionen Desktop, Server und Virtual erhältlich.
Shadowprotect von Storagecraft ist in den Versionen Desktop, Server und Virtual erhältlich.
Shadowprotect bedient sich recht simpel und erreicht eine gute Backup-Performance bei geringer Systemlast. Gut gefallen die verschiedenen Restore-Optionen, die im Test auch ohne Haken und Ösen funktionieren.

Allerdings eignet sich die Software nur für Desktops und sehr kleine Netzwerkumgebungen. Die VM-Restore-Option ist prinzipiell ein sehr gutes Feature. Im kommerziellen Umfeld setzt jedoch kaum ein Anwender Virtualbox ein. Hier müsste Storagecraft VMware »vSphere« oder Microsoft »Hyper-V« unterstützen und am besten auch gleich mit den jeweiligen Management-Tools direkt kooperieren. Hier setzen Tools wie Veeam die Messlatte zu hoch, als dass Shadowprotect mithalten könnte.

Kurzinfo

Hersteller: Storagecraft Europe AG
Oberneuhofstrasse 5
6340 Baar/Schweiz
Tel. +41 41/768 65 34
E-Mail:
info@storagecraft.eu
Web:
www.storagecraft.eu/de
Preis:
80 Euro (Desktop-Edition), 880 Euro (Server Edition), 880 Euro (Virtual Edition mit 3 VMs), 260 Euro (Image Manager), 740 Euro (GRE-Option bis 250-Echange-Postfächer)

Technische Details

Unterstützte Desktop-Systeme: Windows XP, Vista & 7
Unterstützte Server-Systeme: Windows 2000 bis 2008 R2
Unterstützte Speichermedien: Fest- und Wechselplatten, NAS-Freigaben (CIFS)
Ausgewählte Funktionen: Image-Backup über VSS, Single-File-Recovery, Bare-Metal-Recovery, Recovery to VM

Plus
+ simple Installation und Bedienung
+ gute Performance bei geringer Systemlast
+ gute Recovery-Funktionen

Minus
- kein zentrales Management
- keine Integration in Vsphere oder Hyper-V

Anzeige