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Hands-on-Test: Tandberg Data »AccuVault RDX 1 TByte«

Tandberg Data »AccuVault RDX 1 TByte«
Tandberg Data »AccuVault RDX 1 TByte«
Die »RDX AccuVault«-Familie von Tandberg Data ist eine Backup-Lösung mit verschiedenen Modellen und integrierter Deduplizierungs- und Datensicherungs-Software. Die Geräte basieren auf dem »Windows Storage Server 2008«-Betriebssystem von Microsoft und sind somit für die Windows-Welt optimiert. VMware-Umgebungen bedienen die Appliances ebenso. Herzstück für auszuführende Backups ist die Software »AccuGuard«, die nicht nur für automatisierte Datensicherungen, sondern auch für Deduplizierung an der Datenquelle sorgt. Dieses Inline-Verfahren schont die Bandbreite zum Transfer der Informationen sowie die Zielspeicherkapazität.

Im Test: »AccuVault RDX 1TByte«

Das Testgerät der Redaktion das Modell »AccuVault RDX 1TByte«. Das kompakte Desktop-Gerät ist für die Sicherung von bis zu fünf Servern und/oder Workstations konzipiert und wird über ein Touch-Screen-LED-Display, das sich je nach vertikaler oder horizontaler Aufstellung ausrichtet, im Netzwerk installiert. Zusätzlich zur Brutto-Festplattenkapazität von einem TByte, von denen sich 850 GByte nutzen lassen, integriert die Appliance ein RDX-Wechselplattenlaufwerk. Die mitgelieferte 1-TByte-RDX-Cartridge könnte nun von uns ausgelagert und für Disaster-Recovery- und Archivierungsanforderungen genutzt werden.

Erste Handgriffe und Anschließen

»AccuVault RDX 1TByte« Desktop
»AccuVault RDX 1TByte« Desktop
Schon beim Auspacken macht das Accuvault einen gediegenen und stabilen Eindruck. Das Gerät hat ungefähr in der Größe eines Schuhkartons in dunklem Anthrazit und verfügt vorn lediglich über einen Netzschalter, ein kleines LCD und den Einschub für die austauschbaren Medien. Ein Blick auf die Rückseite verrät, worum es sich hier eigentlich handelt. Anschlüsse für Maus, Tastatur, Bildschirm und USB verdeutlichen, dass die Desktop-Version als Standalone-Speicher in kleineren Umgebungen fungieren soll. Tatsächlich beherbergt das System einen Intel »Atom-Prozessor D510« mit 1,66 GHz Taktfrequenz, zwei GByte Hauptspeicher und die 32-Bit-Variante des Windows 2008 Storage Servers. Als Startplatte und als Disk-Storage dient eine »WD10EARS-00Y5B1« von Western Digital mit einem TByte Kapazität und SATA-Schnittstelle. Für das Betriebssystem sind 40 GByte reserviert, hinzu kommen ungefähr sechs GByte für Konfigurationsdaten. Somit stehen für User-Daten laut unserer Rechnung gut 950 GByte zur Verfügung, der Hersteller gibt 100 GByte weniger an. Das RDX-Laufwerk (»Removable Disk Exchange«) ist ein hotswapfähiger Rahmen für 2,5-Zoll-Laufwerke. Der Accuvault-Server ist intern über USB an das Wechselmedienlaufwerk angeschlossen, obwohl Tandberg dem Laufwerk an sich auch eine SATA-Schnittstelle mitgegeben hat. Für die zu sichernden Rechner steht eine Ethernet-Schnittstelle zur Verfügung.

Schnelles und einfaches Konfigurieren

»AccuGuard« Software
»AccuGuard« Software
Nach dem Anschluss des Netz- und des Kaltgerätekabels wie im Quick-Start-Guide beschrieben kann der normale Windows-Remote-Desktop genutzt werden, um das System weiter zu konfigurieren. Hier lassen sich Uhrzeit, Zeitzone und andere grundsätzliche Servereinstellungen vornehmen. Während der gesamten Prozedur fällt auf, wie leise das Gerät arbeitet. Bis auf die LED und die Statusanzeige an der Gehäusefront weist weder ein Lüftergeräusch noch das der Festplatte oder des RDX-Laufwerkes darauf hin, dass das Accuvault eingeschaltet ist. Nachdem Windows die üblichen Updates aus dem Internet gezogen hat und sich so auf den neuesten Patch-Stand bringt, kann der Anwender die bereits vorinstallierte Software Accuguard starten. Auch diese vergewissert sich zunächst automatisch, ob nicht neuere Versionen bestimmter Dateien vorliegen. Die Software lässt sich in Windows-Umgebungen mit »Exchange« und »SQL« sowie mit virtuellen Maschinen unter Vmware und »Hyper-V« einsetzen. Unterstützt werden die Windows-Versionen »XP«, »Vista«, »7«, »Server 2003«, »Server 2008« und »Server 2008R2« in 32 und 64 Bit.

Automatische Backup- und Recovery-Funktion inklusive Dedup

RDX-Wechselmedium
RDX-Wechselmedium
Accuguard bietet automatisierte Sicherungs- und Wiederherstellungsfunktionen inklusive Deduplikation der gespeicherten Daten. Der Hersteller gibt eine Deduplikationsrate von 20:1 an, während wir im Test Werte von 8:1 bis 15:1 feststellen. Um mit der Software zusammenzuarbeiten, muss auf den zu sichernden Systemen lediglich ein kleiner Agent installiert sein. Dieser ermöglicht es auch, im Zusammenspiel mit der Deduplizierungsfunktion nur tatsächlich neue oder geänderte Daten zu übertragen, um so Netzwerkbandbreite zu sparen. Die gesicherten Dateien lassen sich mit Drag-and-Drop einzeln zurückholen oder Dateisysteme im Ganzen wiederherstellen. Über einen Zeitplaner erfolgt die Automatisierung aller Funktionen; die Sicherungen selbst werden indiziert und verschlüsselt.

Sichern und Rücksichern im Praxiskurztest

Die Sicherung von einem Testserver auf das Accuvault-Festplattenlaufwerk ergab gut 22 MByte/s Schreibrate. Die Sicherung inklusive Deduplizierung dauerte 6,5 MByte/s. Die Rücksicherung erfolgte mit fast 40 MByte/s. Wiederherstellen aus deduplizierten Daten nimmt etwas mehr als 36 MByte/s ein. Aus diesen Daten zeigt sich, dass die Ausstattung des Accuvault mit einem doch relativ schwachbrüstigen Prozessor wie dem Atom und die Beschränkung auf nur zwei GByte RAM der Deduplikationsfunktion nicht gerade zuträglich ist.

Fazit

Das Accuvault ist ein stabiles und vor allem leises System, das auch von Laien schnell in Betrieb zu nehmen und zu konfigurieren ist. Die vorinstallierte Software ist selbsterklärend, die Agenten auf den anzuschließenden Rechnern schnell und einfach installiert. Bis hier merkt man dem System an, dass der Hersteller schon lange in diesem Metier zuhause ist. Die in der RDX-Kassette eingebettete Festplatte macht mit vielen Nachteilen von Bändern Schluss, beispielsweise mit dem lästigen Spulen und der dazugehörigen nervenden Geräuschkulisse. Allerdings sollte Tandberg dem Modell in der kommenden Generation einen leistungsfähigeren Prozessor, etwas mehr Hauptspeicher und vor allem eine schnellere Systemplatte spendieren. All dies dürfte nicht die Welt kosten, dafür aber wesentlich zur Steigerung der vor allem im Deduplikationsmodus dürftigen Leistung beitragen.

Der vom Hersteller empfohlene Nettoverkaufspreis für dieses Gerät liegt bei 2.349 Euro. Im Preis sind lediglich ein Jahr Vor-Ort-Hardware-Service und Software-Wartung enthalten. Eine zweijährige Garantieleistung gilt als unterster Standard, geringere Laufzeiten sind nicht im Sinne der Anwender, vor allem im professionellen Umfeld. Service- und Software-Erweiterungen sowie zusätzliche Accuguard-Enterprise-Lizenzen sind optional erhältlich. Für kleinere und mittlere Unternehmen oder einzelne Filialen ist das ein sehenswertes Preis-Leistungs-Verhältnis, bei dem man nur etwas mehr Zeit für das Backup in Kauf nehmen muss. Wahrscheinlich aber auch einen Aufpreis.

Kurzinfo

Hersteller: Tandberg Data GmbH

Feldstraße 81

D-44141 Dortmund

Tel. +49 (0)2 31 / 5 43 60

Fax: +49 (0)2 31 / 5 43 61 11

E-Mail: salesemea@tandbergdata.com

Web: www.tandbergdata.com

Direkter Link zum Produkt: Accuvault RDX

Preis: ab 2.349Euro

Garantie: 1 Jahre

Technische Details

Festplattenanzahl: 1

Festplattentechnologie: 3,5-Zoll SATA

Wechselplattentechnologie: RDX (Kassette mit 2,5 Zoll SATA Festplatte)

Speicherkapazität (brutto/netto): 1 TByte/850 GByte (RDX)

Prozessor: Intel Atom D510, 1,66 GHz Taktfrequenz

Cache: 2 GByte DDR2-RAM

Unterstützte Betriebssysteme: Microsoft Windows XP/Vista/7/Server 2003/2008/2008R2 -32/64bit

Unterstützte Virtualisierung: Vmware, Hyper-V

Unterstützte File-Protokolle: NTFS

Betriebssystem (integriert): Microsoft Windows Storage Server 2008

Interface: 1-Gbit/s-Ethernet

Plus

+ Deduplizierungs- und Backup-Software integriert

+ schlüsselfertig und vorkonfiguriert

+ gutes Preis-Leistungs-Verhältnis

+ sehr leise

Minus

- unterdurchschnittliche Garantie

- geringe Leistung, vor allem bei Deduplikation

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