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Hands-on-Test: »Veeam Backup & Replication 6«

Die Veeam unterstützt ab der Version 6 auch Hyper-V-Systeme und verteilte Umgebungen mit vielen VMs. In Verbindung mit Vmwares Vsphere 4 oder 5 erhalten Administratoren ein leistungsstarkes Backup-Tool mit umfangreichen Restore-Funktionen.

Max Lessel

»Veeam Backup & Replication 6«
»Veeam Backup & Replication 6«
Die Backup-Software für virtuelle Umgebungen »Veeam Backup & Replication« hat speichergude.de bereits in der Version 5 getestet. Das Tool sichert virtuelle Maschinen auf Disk-Storage und dedupliziert die Backup-Daten. Jetzt steht die Nachfolgeversion 6 zur Verfügung, die etliche neue Funktionen verspricht. Wir begutachten das aktualisierte Release wieder im Rahmen eines Hands-on-Tests. Der Test lief auf zwei Supermicro-Servern mit Windows Server 2008 R2 Hyper-V und VMware »ESXi5«, einem HP »Procurve-Switch 5406zl« sowie zwei Dell »Equallogic«-iSCSI-Speichersysteme.

Der Hersteller bewirbt vor allem zwei wesentliche Neuerungen: Den Support der 5er-Version von Vmware ESXi und die Unterstützung von Hyper-V. Viel interessanter sind jedoch die technischen Änderungen innerhalb der Anwendung, welche der Benutzer von außen erst einmal gar nicht zu Gesicht bekommt.

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Zerteilt in drei Module

Der Hersteller hat das Programm modularisiert und in drei Teile auseinandergebrochen: Benutzeroberfläche (GUI), Proxy und Repository. Die GUI verwaltet die Datenbank mit allen Backup- und Job-Informationen, die Backup- und Replikationsjobs und übernimmt die Steuerung. Ein Repository-Dienst läuft auf einem System, welches Disk-Backup-Speicher verwaltet, egal ob lokalen oder per CIFS angebundenen. Der Proxy-Dienst leitet die Daten von der Quelle zum Repository weiter und arbeitet in der Regel sehr nahe am Hypervisor oder dem VM-Management. Der Anwender kann mehrere Proxys und Repositorys anlegen und verwalten. So umgeht Veeam Engpässe, indem die Software parallel laufende Sicherungen auf mehrere Proxys und Repositorys verteilt.

Halber Support für Hyper-V

Veeam Backup und Recovery 6 kann jetzt auch virtuelle Maschinen auf Hyper-V-Hosts sichern. Dazu verbindet sich das jeweilige Proxy-Modul entweder direkt mit einer Hyper-V-Instanz oder dem verwaltenden »System Center Virtual Machine«-Manager. Im Betrieb mit Hyper-V beschränken sich die Veeam-Funktionen jedoch auf VM-Sicherungen, Replikationen und Recoverys. Etliche Schlüsselfunktionen der Software gibt es nur mit Vmware.

Umfassender Support von Vsphere 5

Veeam beherrscht hier einen Disaster-Recovery-Modus. Ein Repository-Server wird dabei zum NFS-Server und gibt Daten direkt aus einer Sicherungsdatei als VMFS-LUN frei. Sollte ein shared Storage-System komplett ausfallen, kann ein Veeam-System als Notlauf-NFS-System dienen. Unter Vmware kann der Verwalter damit zudem Restore-Tests automatisieren, bei denen gesicherte VMs in einer abgeschotteten Umgebung aus der Backup-Datei starten und etliche Funktionstests durchführen. Zudem gibt es ein leistungsfähiges Modul für File-Level-Recovery. Eine kleine VM erlaubt es, einzelne Dateien aus den Sicherungen von Linux- oder BSD-VMs auszulesen, obwohl diese mit einem zu Windows inkompatiblen Dateisystem arbeiten.

Mit der Enterprise Edition von Veeam erhält der Anwender zudem den Enterprise-Manager. Der führt nicht nur detaillierte Logs und Statistiken über Backup-Prozesse, Benutzer können über ein Web-Portal auf einzelne Dateien ihrer VMs zugreifen, so dass nicht für jeden Recovery-Prozess der Administrator einspringen muss.

Fazit

Die Version 6 arbeitet simpel und zuverlässig wie der Vorgänger. Obwohl sich etliche Funktionen geändert haben, bleibt das Bedienkonzept erhalten und die meisten Dialoge gleich. Wer bereits mit der Version 5 gearbeitet hat, wird ohne Probleme mit seinem Nachfolger klar kommen. Unter Hyper-V gibt es zwar weniger Funktionen als bei »vSphere«, aber die sind allemal besser als das, was Microsoft selbst mit seinem Data-Protection-Manager zu bieten hat. In Zusammenarbeit mit Vsphere 4 oder 5 ist Veeam nach wie vor eines der leistungsstärksten Backup-Tools, was vor allem an den umfangreichen Restore-Funktionen der Software liegt. Eine einzelne Veeam-6-Installation kann dabei übrigens parallel Vmware und Hyper-V-Sicherungen abwickeln, obwohl dieses Szenario in der Praxis wohl eher selten zum Einsatz kommt.

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Hersteller: Veeam Software
Konrad-Zuse-Platz 8
81829 München
Tel. 089/207 04 28 00
Fax 089/207 04 28 10
Web: www.veeam.com/de
Direkter Link zum Produkt: Veeam Backup & Replication Version 6
Preis: ab ca. 500 Euro pro Host-CPU-Socket (Standard-Version),
ab ca. 750 Euro pro Host-CPU-Socket (Enterprise Edition) vergünstigtes Bundle für Anwender mit einer Vmware-Essentials-Lizenz

Plus
+ leistungsstarke Recovery-Funktionen
+ automatisierte Restore-Tests mit Lab
+ modulare Architektur

Minus
- kein direkter Tape-Support

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