Hitachi Data Systems »Virtual Storage Platform«
Die »Virtual Storage Platform« von Hitachi Data Systems soll mittelfristig die USP/V- und USP/VM-Systeme anbieten und neue Maßstäbe in Sachen Highend-Speicher setzen.
Die hauptsächliche Änderung ist der Wechsel von der MIPS- auf die Intel-Plattform und einhergehend auf eine Architektur, die nun mit so genannten Virtual Storage Direktoren arbeitet. Insgesamt arbeitet die VSP mit maximal acht 4-Core-CPUs, die in Paaren skaliert werden. Der bisher für Steuer- und Produktionsdaten getrennt verwaltete Cache ist globaler Speicher, das heißt, Daten beider Arten können nun frei im gesamten Adressraum abgelegt werden. Die Architektur unterstützt das so genannte »3D-Scaling«. Dieses umfasst das »Scale up« durch das Hinzufügen neuer Controller im Front- oder Backend, das »Scale Deep« durch die Virtualisierung anderer Speichersysteme bis zu 255 PByte und das »Scale Out« durch Beifügen weiterer Speicherschränke. Hitachi gibt für die VSP eine Verdoppelung der maximal möglichen I/Os und 79 Prozent mehr Bandbreite im Vergleich zur USP/V an.
Im Frontend stehen Fibre Channel- oder FICON-Anschlüsse zur Verfügung, iSCSI kommt später. FCoE ist laut Hersteller ebenso integriert und soll konvergente Netze schaffen. Für seine Fibre-Channel-Kanäle bietet das Array bereits die eingesetzte Port-Virtualisierung an, mit deren Hilfe mehr als die physikalischen 192 Anschlüsse generiert werden können. Es lassen sich 1.024 virtuelle Ports pro physikalischen Port einrichten.
Neben den herkömmlichen Laufwerken im 3,5-Zoll-Format bietet Hitachi nun auch 2,5-Zoll-Laufwerke an und vollzieht damit auch den Wechsel vom Fibre-Channel- zum SAS-Backend. Als kleine Laufwerke mit SAS-Schnittstelle werden 200-Gbyte-Flash, 146 GByte mit 15.000 U/min sowie 300 GByte und 600 GByte mit 10.000 U/min angeboten. Im großen Format stehen 400-GByte-Flash und 2 TByte SATA in der Liste.
Die Laufwerksgehäuse sind in drei Container aufgeteilt, die jeweils entweder 128 kleine oder 80 große Festplatten aufnehmen können. Mit den maximal möglichen vier Laufwerksgehäusen ergeben sich also maximal 2.048 2,5-Zoll- oder 1.280 3,5-Zoll-Laufwerke oder eben Mischkonfigurationen zwischen beiden Bauarten.
Viele Software-Funktionalitäten wurden von der USP und USP/V übernommen. Eine der wichtigsten Funktionen ist das Dynamic Tiering. Dabei können die Informationen, je nach Zugriffsnutzung, auf verschiedenen Speicherebenen verschoben werden. In Blöcken von 42 MByte und auf Sub-LUN-Level erfolgt dies auch über Storagesysteme von Drittanbietern hinweg. Das geschieht unterbrechungsfrei und ohne Beeinflussung der laufenden Anwendungen.
Um auch virtuelle Welten zu bedienen, integrierte der Hersteller die »VMware vStorage APIs for Array Integration« (VAAI). Ebenso wurden »VMware vCenter Site Recovery Manager« und »Microsoft Virtual Shadow Copy Service (VSS)« in die Lösung eingebaut.
HDS verbesserte zudem das Management-GUI, das »Command Suite 7« heißt und Vereinfachung und bessere Nutzung verspricht. So kann der IT-Manager alle Arrays des Herstellers, aber auch NAS- und CAS-Gateways verwalten.
Die Liste an unterstützten Betriebssystemen ist ebenso lang wie die der Modelle anderer Speicheranbieter. Auf OS-Seite findet man unter anderem »HP-UX«, »Tru64«, »UNIX«, »OpenVMS«, IBM »AIX«, Microsoft »Windows Server 2000/2003/2008«, Novell »NetWare«, SUSE »Linux Enterprise Server«, Red Hat »Enterprise Linux«, Oracle »Solaris«, VMware »ESX-Server« sowie umfangreiche Mainframe-Unterstützung. Neben den eigenen Modellen, erlaubt die VSP den Anschluss von Speichersystemen von 3Par, ATDX, EMC, Fujitsu, Gateway, HP, IBM, Netapp, Nexsan, Pillar, Sun Microsystems und Xiotech.
Fazit
Nun hat also auch Hitachi den Weg hin zur Intel-Architektur gefunden. Zwar unterstützt die SVP noch nicht die gleiche Plattenanzahl wie beispielsweise EMC, aber HDS hofft dies durch Disk-Vielfalt und Funktionalität wettzumachen. Anwender, die mehr als 2.048 Drives benötigen, sind sicherlich eher selten. Allerdings wäre es in Performance-Fragen besser, mehr als nur eine 15.000 U/min-HDD anzubieten. Skalierbarkeit, viele Anschlussoptionen, automatisches Tiering und die breite Unterstützung von Drittsystemen sowie Betriebssystemen macht das Modell attraktiv. Durch redundante und hotswap-Komponenten gewährleistet der Hersteller zudem hohe Ausfallsicherheit, da kein Bauteil nicht ohne Backup läuft. Der Listeneinstiegspreis liegt bei etwa 232.000 Euro, die Garantiezeit umfasst drei Jahre.
Hewlett Packard vertreibt das Array ebenfalls unter dem Namen »P9500«. Es ersetzt sowohl die »XP20000« als auch die »XP24000«, wird aber im Gegensatz zum HDS-Modell keine 3,5-Zoll-Laufwerke unterstützen.
Hersteller: Hitachi Data Systems GmbH
Industriestrasse 28, D-70565 Stuttgart
Tel. 07 11/782 61-0,
Fax 07 11/78 26 11 11
E-Mail: info.de@hds.com
Web: www.hds.de
Direkter Link zum Produkt: VSP
Preis (netto): ab 232.000 Euro (Listenpreis)
Garantie: 3 Jahre
Technische Details:
Speicherkapazität (max.): 2,55 PByte brutto, 1,9 PByte netto
Anzahl Festplatten (max.): 2.048 (2,5-Zoll) oder 1.280 (3,5-Zoll), 256 (SSDs)
Festplatten-Interface: SAS, 6 Gbit/s, SATA, SSDs
Festplattenkapazitäten SSDs: 200 GByte (2,5-Zoll), 400 Gbyte (3,5-Zoll)
Festplattenkapazitäten SAS: 146 GByte, 300 GByte, 600 GByte
Festplattenkapazität SATA: 2 TByte
Bandbreite (max.): 192 GByte/s
Anzahl Virtual Storage Directors (min./max.): 2/8 (immer im Paar)
Cache-Größe (min./max.): 64 GByte/1 TByte
Unterstützte Front-end-Directors: 8-Gbit/s-FC (192), 8-Gbit/s-FICON (192), FCoE (96)
Unterstützte Back-end-Directors: SAS 6 Gbit/s (2-8 Boards)
Unterstützte RAID-Level: 0, 1, 5, 6, 10
Redundante Komponenten: alle inkl. Stromversorgung, Lüftung, Cache, Frontend- und Backend-Steckkarten
Hotswap-fähige Komponenten: Laufwerke, Stromversorgung, Lüftung, Cache, Frontend- und Backend-Steckkarten
Internes Betriebssystem: Proprietäre Speicherplattform
Protokolle: FC/AL, FICON, iSCSI und FCoE
Unterstützte Betriebssysteme: HP-UX, Tru64 UNIX, OpenVMS, IBM AIX, Microsoft Windows Server 2000/2003/2008, Novell NetWare, SUSE Linux Enterprise Server, Red Hat Enterprise Linux, Oracle Solaris, VMware ESX Server, Mainframe IBM OS/390, z/OS, z/OS.e, VSE/ESA, z/VSE, VM/ESA, z/VM, Linux for S/390 und zSeries, MVS/XA, MVS/ESA
Unterstützte Speicherhersteller: 3Par, ATDX, EMC, HDS, Fujitsu, Gateway, HP, IBM, Netapp, Nexsan, Pillar, Sun Microsystems, Xiotech
Gewicht (min./max.): 242/3240 kg
Wärme (min./max.): 5.459/113.963 BTU/h
Strom (min./max.): 1,6/33,4 kVA
Plus
+ kein Single-Point-of-Failure
+ 3D-Skalierung
+ automatisches Tiering auch über Drittsysteme
Minus
- Autotiering sehr grob (42 MByte)